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Bad Monkeys

Bad Monkeys

Titel: Bad Monkeys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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seiner eigenen Medizin verpasst.
    Damit war die Bad-Monkeys-Operation beendet, aber ich beschloss, noch eine Weile in dem Heim zu arbeiten. Ich brauchte das Geld. Wie sich rausstellte, war Annies Rubbellos -Trick ein Spezial-Deal, der nur bei ihr geklappt hatte; wie viel ich auch rubbelte , ich zog immer nur Nieten.
    Sie haben Bob True nicht um ein Gehalt gebeten?
    Nö. Nachdem ich die Bewährung nur mit Hängen und Würgen geschafft hatte, dachte ich, ich sollte besser keine Ansprüche stellen. Außerdem fand ich es bei näherer Überlegung auch ganz richtig so: Ich tat ja das, was ich tat, um die Welt zu verbessern, nicht um Knete zu verdienen. Und es war auch nicht so, dass ich jeden Tag irgendwelche Bösen zu töten gehabt hätte. Mir blieb mehr als genug Zeit für einen zweiten Job.
    Also bin ich im Heim geblieben, und ich hab sogar versucht, mein Privatleben etwas ergiebiger zu gestalten. Ich hab mich mit ein paar Nachtschwestern angefreundet und bin manchmal nach unserer Schicht mit ihnen frühstücken gegangen. Und dann war da noch so ein süßer Arzt, John Tyler, der als Dr. Gotts Nachfolger eingestellt worden war. Ich hab versucht, was mit ihm anzufangen.
    Und, hat’s geklappt?
    Nein. Ich hab im Aufenthaltsraum mit ihm rumgesessen, Sie wissen schon, zarte Andeutungen gemacht, aber er war nicht interessiert. Und klar, ich halt mich nicht gerade für Miss Universum oder so, aber ich hab daraus geschlossen, dass er wahrscheinlich schwul war. Dann eines Nachts, als er keinen Dienst hatte, wischte ich gerade den Fußboden vor seinem Zimmer, und da merk ich, dass die Tür nicht abgeschlossen ist. Da hab ich mir gedacht, ich schnüffle mal ein bisschen, vielleicht finde ich ja Sachen, die meinen Verdacht bestätigen – beziehungsweise falls er doch kein ganz hoffnungsloser Fall ist, einen Hinweis darauf, was ihn denn speziell so anmacht.
    Offen lag nichts herum. In seinem Rolodex war auch nichts. Also hab ich mich an die Schreibtischschubladen gemacht, eine war abgeschlossen, ich greif mir eine Büroklammer … Und als ich dann die Schublade aufbekommen hatte und sah, was darin lag, hab ich nach dem Telefon gegriffen.
    True erwartete mich im Morgengrauen auf der Dachterrasse des Altenheims. Catering hatte für Stühle und ein Frühstücksbüfett gesorgt, und als ich aus dem Treppenhaus rauskam, sah ich einen Typ, der am Teegeschirr herummachte. Ich hätte ihn für einen Kellner halten können, bloß dass er eher wie ein kurzsichtiger Gestapomann aussah: blonder Bürstenschnitt, schwarzer Ledermantel und so richtige Flaschenböden vor den Augen – Sie wissen schon, die Sorte, die gar nicht mehr hergestellt wird, seit es Kunststoffgläser gibt.
    Und das war Dixon?
    Ja, aber seinen Namen hab ich erst später erfahren. Er hat sich nicht vorgestellt, und ich hatte es zu eilig, True zu erzählen, was ich herausgefunden hatte, um auf höfliche Umgangsformen zu achten.
    »Die Schublade war voll mit Fotos«, sagte ich. »Fotos von kleinen Jungen. Also, kein Porno oder so, die waren aus ganz normalen Illustrierten ausgeschnitten, hauptsächlich aus Anzeigen: kleine Jungs in Bluejeans, kleine Jungs in Badehose, kleine Jungs in Unterwäsche … Ich weiß nicht, es könnte ja eine harmlose Erklärung geben, aber bei der Menge von Bildern kommt’s mir eher unwahrscheinlich vor. Ich meine, das ist ein ganzes Lager, Hunderte von Bildern …«
    »Fünfhundertvierundvierzig bei der letzten Zählung«, sagte True. »In seinem Aktenschrank, hinter der Schublade mit den Röntgenbildern, ist auch ein Schuluniform-Katalog.«
    »Sie wussten schon über ihn Bescheid?«
    »Eyes Only «, sagte True.
    Ich brauchte ein Weilchen, um die Information zu verarbeiten. »Sie verwanzen Anzeigen für Kinderunterwäsche?«
    »Eine naheliegende Strategie zur Identifizierung von Pädophilen. Wenngleich nicht ganz so kosteneffizient wie anfangs gehofft.« Er warf dem Knaben mit den Flaschenböden, der sich mittlerweile gesetzt hatte und in seinem Tee rührte, einen Blick zu.
    »Dann hatte ich also recht. Dr. Tyler ist ein schlechter Affe.«
    »Er hat das Potential dazu.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das heißt, dass er unseres Wissens bislang kein Kind aus Fleisch und Blut angefasst – oder es auch nur versucht hat. Er stellt es sich lediglich vor.«
    »Und?«
    »Und böse Gedanken allein reichen noch nicht aus, um jemanden als ›nicht zu retten‹ einzustufen.«
    Ich traute meinen Ohren nicht. »Sie wollen nichts unternehmen?«
    »Wir evaluieren

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