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Bad Monkeys

Bad Monkeys

Titel: Bad Monkeys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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rumwedeln«, sagte er und zeigte auf meine NT-Waffe. »Könnte leicht passieren, besonders heutzutage, dass die Bullen zu spät merken, dass das bloß ein Spielzeug ist.«
    »Sie haben recht«, sagte ich. »Danke für den heißen Tipp.«
    Ich war etwas wacklig auf den Beinen, und er streckte die Hand aus, um mich im Gleichgewicht zu halten. »Ist mit Ihnen auch wirklich alles in Ordnung? Sie stehen doch nicht unter Drogen oder so?«
    »Noch nicht«, sagte ich, »aber ich hoffe, bald.« Ich fing an zu lachen.
    Dann sah ich auf die andere Straßenseite, und das Lachen blieb mir im Hals stecken. Arlo war wieder aufgestanden und hatte Annie an der Kehle gepackt; sie schlug ihm immer wieder auf den Kopf, um ihn zum Loslassen zu bewegen. Und wie sie so rangen, kamen sie immer näher an die Bordsteinkante.
    »Annie!«, schrie ich und hob wieder die Kanone, aber das war ein noch aussichtsloserer Schuss als vorhin. Ich konnte nur tatenlos zusehen, wie sie im Eifer des Kampfes auf die Fahrbahn gerieten.
    Diesmal versuchte der Lieferwagen nicht einmal anzuhalten. Arlo wurde umgefegt und kam unter die Räder, während Annie einen heftigen Stoß abbekam und in hohem Bogen davonflog. Sie sauste diagonal über die Kreuzung und krachte auf die Motorhaube eines parkenden Autos.
    Als ich angerannt kam, war sie noch bei Bewusstsein. Ich drängte mich durch die Menschenmenge, die sich schon versammelt hatte, und ließ sofort die üblichen Scheißsprüche vom Stapel von wegen, es würde alles gut werden, wenn sie jetzt bloß nicht schlappmachte. Sie brachte mich mit einem Blick zum Schweigen.
    Ich würde Ihnen gern sagen, dass sie in Frieden gestorben ist, erleichtert beim Gedanken, bald wieder mit ihrem Sohn vereint zu sein. Aber das war kein Hollywood-Ende. Sie hatte große Schmerzen, und sie hatte Angst. Vielleicht einfach Angst vor dem Tod, aber vielleicht – und ich glaube, das war’s – Angst, es könnte möglicherweise nicht reichen, einen ganzen Schulhof voller Kinder gerettet zu haben, und sie würde dort, wo sie jetzt hinkäme, Billy nicht wiedersehen, selbst wenn sie nach links und rechts schaute.
    Bevor sie gestorben ist, packte sie mich am Handgelenk und hat noch einmal »Aufpassen!« gesagt. Dann hat sie irgendwas gemurmelt, was ich wie üblich nicht ganz verstanden habe. Aber jetzt war ich auf ihrer Wellenlänge, und so wusste ich, dass es um den Lieferwagen ging, der sie angefahren hatte.
    Ich guckte hoch, und die Menge teilte sich, und ich sah ihn: einen Van mit schwarz getönten Scheiben, der mit laufendem Motor ein ganzes Stück weiter am Straßenrand stand. Der Fahrer hatte sich aus dem Fenster gelehnt und beobachtete durch ein Fernglas Annies Todeskampf. Beobachtete mich. Als er sah, dass ich ihn bemerkt hatte, zog er den Kopf wieder ein. Die Rücklichter des Wagens leuchteten auf und lenkten meine Aufmerksamkeit auf den Pavian, der die Hecktür schmückte.
    »Hey!« Die Menschenmenge hatte sich wieder zusammengezogen; ich schob und drängte und schubste die Leute auseinander. »Hey! Haltet den Van auf! Haltet den Van auf!«
    Aber keiner hörte auf mich, und als ich mir endlich einen Weg gebahnt hatte, war es schon zu spät – der Lieferwagen war um eine Ecke gebogen und wie eine Spielzeugeisenbahn, die in einen Tunnel einfährt, verschwunden.
Weißes Zimmer ( iv )

    Eine der Fußbodenfliesen ist auf einmal schwarz. Als der Arzt hereinkommt, stößt sie gerade mit der Fußspitze dagegen, immer wieder.
    »Die musste ausgetauscht werden«, erklärt er. »Eine der anderen Insassinnen hatte einen Anfall von Klaustrophobie. Sie hat versucht, einen Tunnel ins Freie zu graben.«
    »Was hat sie dazu benutzt, ein Stuhlbein?«
    »Einen Kugelschreiber. Mein Kollege Dr. Chiang wurde während einer Sitzung hinausgerufen, und er hat den Fehler begangen, seine Sachen auf dem Tisch liegenzulassen.«
    »Ihr Kollege. Sie waren also nicht dabei, als es passiert ist.«
    »Nein, ich hatte an dem Tag frei. Sie haben Zweifel an der Geschichte?«
    Sie zuckt die Achseln. »Die Fliese muss ein Künstler ausgesucht haben.«
    »Wenn Sie möchten, kann ich jemand kommen lassen, der sie losstemmt.«
    »Sparen Sie sich die Mühe. Selbst wenn die Organisation wirklich etwas darunter platziert hätte, würden Sie doch bloß unauffälligen Estrich finden.«
    »Aber was würde sie darunter verstecken? Eine Art Mikrophon?«
    Sie schüttelt den Kopf. »Das Spionspielzeug ist bestimmt nicht unterm Fußboden.«
    »Aber Sie meinen, irgendwo hier ist

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