Baedeker Reisefuehrer Toskana
– 1310 vom Silvestriner-Orden erbaut, wurde zusammen mit dem Kloster im Jahr der Domweihe (1436) von Papst Eugen IV. den Dominikanern vonFiesole übertragen. Cosimo der Alte ermöglichte durch großzügige Schenkungen einen Umbau der Kirche und einen Neubau des Klosters. Mit den Arbeiten (1437 – 1452) wurde Michelozzo betraut. Giambologna fügte 1588 die Seitenaltäre, die Kapelle des hl. Antonin und die Salviati-Kapelle hinzu. 1678 erfolgte eine Umgestaltung der Kirche durch Pier Francesco Silvani, 1777 – 1780 wurde die Fassade umgearbeitet.
Innenraum: In der einschiffigen Kirche beeindruckt an der Eingangswand das Kruzifix aus der Schule Giottos. Links im Langhaus befindet sich die Grabkapelle des hl. Antonin, des 1526 heiliggesprochenen Erzbischofs und Dominikanerpriors; ein architektonisches Hauptwerk von Giambologna (1578 – 1589), der auch für die Ausstattung sorgte: sechs lebensgroße Nischenstatuen und sechs Bronzereliefs mit Szenen aus dem Leben des hl. Antonin. Kehrt man auf der rechten Seite zum Ausgang zurück, fallen drei Kostbarkeiten ins Auge: eine barocke Marmortür, die zur Sakristei führt, das byzantinische Mosaik »Betende Madonna« (705 – 707), das aus Rom stammt, sowie das Gemälde »Madonna mit Kind« (1509) mit Baldachinmotiv, das Fra Bartolomeo della Porta schuf.
**Museo di San Marco
Das Kloster San Marco (der Eingang befindet sich rechts neben der Kirche), von Michelozzo im Renaissancestil errichtet, vermittelt mit seiner Ausstattung ein eindrucksvolles Beispiel spätmittelalterlicher Frömmigkeit. Im Pilgerhospiz befinden sich mehrere Tafelbilder von Fra Angelico, darunter der Altar der Leinweber (1433) sowie weitere Tafeln mit Szenen aus dem Leben Jesu (1450), die berühmte »Kreuzabnahme« (1435) und das »Jüngste Gericht« (1430). Auf der anderen Seite gegenüber dem Eingang ist das Fresko »Hl. Dominikus zu Füßen des Kreuzes« zu sehen; diagonal gegenüber dem Eingang in der Lünette das Fresko »Ecce Homo«, beide von Fra Angelico. Im großen Refektorium ist u. a. das Fresko »Jüngstes Gericht« von Fra Bartolomeo sehenswert. Auch in der Sala dei Lavabo beeindruckt ein Werk Fra Bartolomeos, das große Tafelbild »Madonna mit der hl. Anna und anderen Heiligen« (1510). Im Kapitelsaal füllt das Fresko »Kreuzigung« von Fra Angelico eine ganze Wand; das kleine Refektorium birgt eine berühmte Abendmahl-Darstellung (nach 1480) von Ghirlandaio.
BAEDEKER TIPP !
Spektakuläre Mathematik
Tram 1 bis Halt »Federiga«, dann Bus 9 bis »Fogginio« bringen Sie zu den vier Ausstellungen im grandiosen Mathematik-Museum »Il Giardino di Archimede«: »Jenseits des Kompass – die Geometrie der Kurven«; »Pythagoras und sein Theorem«; »Leonardo Pisano: die arabische Wissenschaft und die Wiedergeburt der Mathematik im Westen« und »Der Natur helfen – von Galileo ins heutige Leben«. Via San Bartolo a Cintoia 19a, web.math.unifi.it/archimede/archimede; 16.5. – 30.9. Mo. – Fr. 9.00 – 13.00 Uhr, 1.10. – 15.5. Di., Do. auch 14.00 – 17.00 und So. 15.00 – 19.00 Uhr; Eintritt: 5 €
Im ersten Stock befinden sich mehr als vierzig Mönchszellen , die Fra Angelico zusammen mit seinen Schülern mit Fresken geschmückt hat. Hervorzuheben ist die innige Darstellung der »Verkündigung« gegenüber dem Treppenaufgang. In der Wohnung des Priors wird an Girolamo Savonarola erinnert, ab 1491 Prior von San Marco und 1498 als Häretiker und Schismatiker hingerichtet.
Der große Saal der Bibliothek mit kostbaren Manuskripten, Messbüchern und Bibeln beeindruckt durch seine strenge Architektur, für die Michelozzo (1444) verantwortlich zeichnete.
Mo. – Fr. 8.15 – 13.50, Sa., So. 8.15 – 16.50 Uhr, 2. und 4. Mo. im Monat geschl.; Eintritt: 4 €
**Galleria dell' Accademia
Die Ostseite der Piazza San Marco wird vom Universitätsgebäude begrenzt, an das die Galerie der Kunstakademie anschließt. Sie ging aus einer ersten Akademie von 1562 hervor, die 1784 von Großherzog Pietro Leopoldo I. neu belebt wurde. Als größten Schatz verwahrt die Sammlung herausragende Skulpturen von Michelangelo sowie Gemälde aus Mittelalter und Renaissance. In der Galleria del David stehen vier unvollendete der insgesamt sechs Figuren von Gefangenen, die Michelangelo 1519 – 1536 für das Grab von Papst Julius II. in Rom schuf. Nach Michelangelos Tod wurden sie als Grottenverzierung im Giardino di Boboli aufgestellt und gingen 1909 an die Akademie über. Ebenfalls unvollendet blieb die Figur des
Weitere Kostenlose Bücher