Baedeker Reisefuehrer Toskana
Rucellai
Die Bogenhalle gegenüber wurde 1460 ebenfalls von Alberti für Repräsentationszwecke der Rucellai erbaut. Die heute verglaste Loggia wird für Ausstellungen genutzt.
*Museo Marino Marini
Hinter dem Häuserblock des Palazzo Rucellai wurde 1988 die ehemalige Kirche San Pancrazio (14. / 15. Jh.) in ein Museum für den toskanischen Bildhauer, Maler und Grafiker Marino Marini (1901 bis 1980) umgebaut. Zu sehen sind 176 Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Grafiken von Marini, die, angefangen mit dem Gemälde »Die Jungfrauen« von 1916, aus allen Schaffensperioden des Künstlers stammen. Pferd und Reiter sind eines der zentralen Themen des Bildhauers. Marini beschäftigte sich außerdem bevorzugt mit Pomona, einer voluminösen Fruchtbarkeitsgöttin.
Mi. – Sa., Mo. 10.00 – 17.00 Uhr; Eintritt: 4 €; www.museomarinomarini.it
*Palazzo Antinori, Enoteca
Der Palast der Familie Antinori (15. Jh.) an der Piazza Antinori hat einen hübschen Brunnenhof, in den ein Blick lohnt. In der berühmten, aber teuren Enoteca kann man Weine probieren und erlesene toskanische Spezialitäten kosten.
SANTA MARIA NOVELLA UND UMGEBUNG
**Santa Maria Novella
An der weitläufigen Piazza Santa Maria Novella, auf der im Mittelalter Bußprozessionen stattfanden, entstand am Ort eines Oratoriums 1246 – 1300 die große Dominikanerkirche. Glockenturm und Sakristei stammen aus der ersten Hälfte des 14. Jh.s, die Fassade schuf 1458 – 1470 Leon Battista Alberti im Auftrag Giovanni Rucellais, dessen Wappensiegel in der Mitte zu sehen ist. Alberti übernahm den Baustil des Baptisteriums, fügte aber als Neuerung das Attikageschoss mit Dreiecksgiebel, Zitat eines antiken Tempels, hinzu.
Mo. – Do. 9.00 – 17.30, Fr. 11.00 – 17.30, Sa. 9.00 – 17.00, So. 12.00 – 17.00 Uhr; Eintritt: 3,50 €
Innenraum
Im Innern der fast 100 m langen Pfeilerbasilika sind einige herausragende Kunstwerke versammelt, so ein herrliches Kruzifix von Giotto, am zweiten Pfeiler links die von Brunelleschi 1445 entworfene Marmorkanzel und das Wandfresko der Trinität (1425 – 1427) von Masaccio, bei dem er als erster Künstler seit der Antike die Linearperspektive anwendete. Nardo di Cione schuf um 1357 die Fresken mit Themen aus Dantes »Göttlicher Komödie« in der erhöht liegenden Cappella Strozzi, hier hängt auch das Altarbild »Erlöser und Heilige« (1357) von Andrea Orcagna. In der rechts anschließenden Cappella Gaddi fällt u. a. das Gemälde über dem Altar »Jesus erweckt die Tochter des Jairus« (1571 / 1572) von Bronzino ins Auge. In der danebenliegenden Cappella Gondi befindet sich das berühmte Holzkruzifix von Brunelleschi (1421 – 1425), die erste Christus-Darstellung ohne Lendentuch.
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Obelisken auf der Piazza
Wussten Sie schon, was es mit den Obelisken auf der Piazza Santa Maria Novella auf sich hat? Sie erinnern daran, dass zur Zeit der Medici-Fürsten hier Wagenrennen abgehalten wurden. Die Obelisken dienten bei den Rennen als Wendemarken.
Hauptchorkapelle und rechtes Querschiff: Die Hauptchorkapelle wurde von Domenico Ghirlandaio 1486 – 1490 mit Szenen aus dem Leben Marias und Johannes‘ des Täufers ausgemalt, die zudem eine Fülle von Porträts berühmter Zeitgenossen, Einblicke in vornehme Bürgerstuben, Landschaftspanoramen und große Festmähler zeigen. Die Cappella di Filippo Strozzi rechts der Hauptchorkapelle ist mit Fresken von Filippino Lippi (1497 – 1502) ausgestaltet, die das Leben der Apostel Philippus und Johannes thematisieren. Das Grabmal Filippo Strozzis führte Benedetto da Maiano 1491 – 1493 aus. In der Cappella Rucellai sind eine Bronzegrabplatte (ca. 1423) für den Dominikanerordensgeneral Dati von Lorenzo Ghiberti und die Marmorstatue »Madonna mit Kind« (ca. 1345) von Nino Pisano beachtenswert.
*Museo di Santa Maria Novella
Im Museum von S. M. Novella geht man zunächst in den »Grünen Kreuzgang«. Er verdankt seinen Namen dem Farbton der Fresken von Paolo Uccello. Die Erzählung beginnt mit der Schöpfung der Tiere und dem Sündenfall (um 1430); die dramatische Darstellung der Sintflut entstand 20 Jahre später. Sehenswert sind die Ausmalungen der Cappella degli Spagnoli (Spanische Kapelle), die nach 1340 von Jacopo Talenti als Kapitelsaal des Dominikaner-Klosters erbaut und von Eleonora von Toledo, der Gemahlin Cosimos I., ihrem spanischen Gefolge für Gottesdienste zugewiesen wurde. Andrea (di Bonaiuto) da Firenze schuf ab 1365 ein großartiges Bildprogramm der
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