Baedeker Reisefuehrer Toskana
Kampanile ein. Der schlanke, 69 m hohe Glockenturm ist unten in braunem Stein, oben in hellem Travertin ausgeführt und wird von einem Zinnenkranz abgeschlossen. Die Vorhalle wurde Mitte des 13. Jh.s von lombardischen Bildhauern mit qualitätvollem Skulpturenschmuck ausgestattet. Die Reliefs am Hauptportal zeigen Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons, am rechten Portal ist der hl. Regulus mit dem Glaubensbekenntnis und im Disput mit den Arianern zu sehen, im Tympanon ist seine Enthauptung dargestellt. Am Türsturz des linken Portals sind »Verkündigung«, »Geburt Jesu«, »Anbetung der Könige« und im Tympanon die »Kreuzabnahme« zu erkennen, hervorragende Werke aus der Zeit um 1260 – 1270, von denen die beiden letztgenannten Nicola Pisano zugeschrieben werden.
BAEDEKER TIPP !
Kombiticket
Wer auf Kultur-Tour durch Lucca ist, kann etwas Geld sparen: Für die Besichtigung der Dom-Sakristei, des Dommuseums und des Baptisteriums von San Giovanni kann man ein Kombiticket für 6 € kaufen.
Innenraum
Das Innere des Doms, das im Wesentlichen im 14./15. Jh. seine heutige Gestalt erhielt, lohnt wegen einiger bedeutender Ausstattungsstücke. Ursprünglich an der Westfassade, jetzt aber an ihrer Innenwand befindet sich die berühmte Skulpturengruppe »Der hl. Martin mit dem Bettler«, die auf etwa 1300 datiert wird. In der fast schon freiplastischen Gestaltung der Reiterstatue manifestiert sich der Übergang von der Romanik zur Gotik. Im rechten Querschiff steht das Grabmal des Pietro da Noceto, Sekretär Papst Nikolaus‘ V. (1447 bis 1455), gegenüber das Grabmal des Mäzens Domenico Bertini. Beide stammen von Matteo Civitali und sind bedeutende Beispiele der Grabmalskulptur im 15. Jahrhundert. Rechts der Apsis steht der Grabaltar des hl. Regulus (1484) mit einer Renaissance-Liegefigur.
Als ein Hauptwerk der Frührenaissance gilt das in der Sakristei aufgestellte ** Grabmal der Ilaria del Carretto, der zweiten Frau von Paolo Guinigi, das Jacopo della Quercia aus Siena schuf. Die 1405 jung Verstorbene wird als Liegende dargestellt, mit friedlichem Gesichtsausdruck, gerade so, als ob sie schlafen würde. Das eng anliegende Gewand ist in kunstvolle Falten gelegt, die zierliche Gestalt darunter bleibt erkennbar – eine deutliche Abkehr von der »unkörperlichen« Figurenauffassung der Gotik. Am Kopfende prunkt das gemeinsame Wappen der mächtigen Guinigi und Carretto, zu Füßen der Toten wacht ein Hund als Symbol der ehelichen Treue. Die Sakristei ist Teil des zum Museum gewandelten Complesso Monumentale e Archeologico della Cattedrale.
Das religiös wie künstlerisch bedeutendste Werk im Dom aber ist der ** Volto Santo (Heiliges Antlitz). Das Kruzifix steht in einem 1484 eigens dafür geschaffenen, achteckigen Marmortempelchen von Matteo Civitali. Das als wundertätig verehrte Gnadenbild dürfte im 13. Jh. entstanden sein. Der Legende zufolge wurde es von Nikodemus aus dem Holz einer Libanonzeder geschnitzt und kam auf abenteuerlichen Wegen nach Lucca. Noch heute wird es alljährlich am 13. September in einer Prozession durch die Stadt getragen.
Die Sakristei ist Teil des zum Museum gewandelten Complesso Monumentale e Archeologico della Cattedrale.
28.3. – 30.10. Mo. – Fr. 9.30 – 17.45, Sa. 9.30 – 18.45, So. 9.30 – 10.45, 12.00 – 18.00 Uhr, 31.10. – 27.3. Mo. – Fr. bis 16.45, So. bis 17.00 Uhr; Eintritt Sakristei: 2 €; www.museocattedralelucca.it
Fahrradstadt Lucca: Mit dem Rad kommt man überall hin und kann dabei jederzeit einen Plausch halten.
BAEDEKER WISSEN !
Duomo San Martino
Duomo San Martino
Im Dom von Lucca befinden sich einige einzigartige Meisterwerke: das Grabmal der Ilaria del Carretto, eine fein gearbeitete Marmor-skulptur, die aus Porzellan zu sein scheint, das 1592 von Tintoretto gemalte »Letzte Abendmahl« sowie das Holzkruzifix, Volto Santo, das einst der hl. Nikodemus zusammen mit Engeln aus Zedernholz geschnitzt haben soll.
Vorhalle
Mitte des 13. Jh.s statteten lombardische Bildhauer die Vorhalle mit Reliefschmuck aus.
Der hl. Martin zu Pferd
Die um 1300 gefertigte Skulptur zeigt den Schutzheiligen der Franken, dem das Gotteshaus geweiht wurde, nachdem Karl der Große 774 das Langobardenreich eingenommen hatte.
Innenraum
Innen erwarten die Besucher farbiger Marmor und einige hochrangige Kunstwerke: u.a. im rechten Schiff Alessandro Alloris »Darstellung Mariä im Tempel«.
Sakristei
In der Sakristei am rechten Seitenschiff befinden sich der Sarkophag der Ilaria
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