Baedeker Reisefuehrer Toskana
della Robbia-Schule.
Casa di Giotto und Museo di Arte Sacra e Religiosità Populare: 1.6. – 30.9. Do. 10.00 – 13.00, Fr. – So. auch 15.00 – 19.00, sonst Sa., So. 10.00 – 13.00, 15.00 – 19.00 Uhr; Eintritt: 4 €; www.comune.vicchio.fi.it
San Godenzo
Am 8. Juni 1302 traf sich in San Godenzo 20 km östlich von Vicchio der verbannte Ghibellinenführer Dante Alighieri mit den Herren des Mugello, den Ubaldini, um gegen das guelfische Florenz vorzugehen; die gemeinsam gehegten Pläne scheiterten jedoch. Im 6. Jh. lebte der hl. Gaudenzio hier. Über seinem Eremitengrab gründete Bischof Jacopo il Bavaro 1028 eine Benediktinerabtei. Die schlichte romanische Pfeilerbasilika im Ort wird mit der Basilika von Fiesole und mit San Miniato al Monte in Florenz verglichen. Zur Ausstattung gehören ein Madonnen-Polyptychon aus der Giotto-Schule und eine Holzplastik des hl. Sebastian von Baccio d‘ Agnolo (1507). In der Krypta ruht der mumifizierte Leichnam des hl. Gaudenzio.
Erntezeit: Oliven werden in großen Netzen aufgefangen
Castagno d' Andrea
In dem 6 km südöstlich gelegenen Bergdorf Castagno d‘ Andrea wurde der Renaissancemaler Andrea del Castagno (1423 –1457) geboren. Das Besucherzentrum des Parco Nazionale Foreste Casentinesi in Castagno d‘ Andrea zeigt eine virtuelle Präsentation seiner Hauptwerke. Wanderwege führen auf den 1654 m hohen Monte Falterona. Auf der SS 67 die Sieve in Richtung Rufina entlang kommt man in das größte Weinanbaugebiet des Mugello. Riesige Weinhänge und -terrassen überziehen das fruchtbare untere Sieve-Tal. Etwa 4 km vor Rufina lohnt sich ein Abstecher auf den 992 m hohen Monte Giovi, eine etwas zeitaufwändige, aber reizvolle Fahrt auf schmaler Landstraße über Tamburino. Der Monte Giovi war am Ende des Zweiten Weltkriegs Rückzugsgebiet der Partisanen des stark umkämpften Mugello – hier verlief die »Gotenlinie«, die letzte deutsche Verteidigungslinie. Heute gehören die Hänge des Monte Giovi zum Naturpark der Casentino-Wälder.
Rufina
Im Zentrum des gleichnamigen Weinbaugebiets laden zahlreiche Enoteche zum Weinkauf mit Weinprobe ein. Lohnend ist ein Spaziergang hinauf zur * Villa di Poggioreale (16. Jh.), die oft als Medici-Villa bezeichnet wird. Tatsächlich gehörte sie jedoch zum Besitz der Landgrafen Mormorai und später der Berardi. Die Villa beherbergt das sehenswerte Museo della Vite e del Vino , das über Weinbau und Rebsorten informiert.
Mi., Fr. 15.00 – 19.00, Sa. 9.00 – 13.00, 15.00 – 18.00, So. 10.00 – 13.00 Uhr; Eintritt: 3 €; http://comune.rufina.fi.it/museo_vite_vino.php
Pontassieve
Der Name der Kleinstadt am Zusammenfluss von Sieve und Arno entstand in Zusammenhang mit der anmutigen, zweibogigen Ziegelsteinbrücke über die Sieve, die Cosimo I. 1555 nach Plänen seines Architekten Bartolomeo Ammannati hatte errichten lassen.
*Carrara · Massa
Provinz: Massa-Carrara (MS)
Höhe: 80 m ü. d. M.
Einwohnerzahl: 65 600 (Carrara), 70 800 (Massa)
Carrara ist die Kapitale der Marmorproduktion. Dem weißen Stein verdankt sie Weltberühmtheit und ihren Namen: »Kar« bzw. »kair« ist keltisch und bedeutet Stein – Carrara wohl »Steinbruch«.
Provinzhauptstadt
Beinahe nahtlos geht Carrara, das sich am Westabhang derAlpi Apuane ausbreitet, in Massa über, die Hauptstadt der Provinz Massa-Carrara. Mit der berühmteren Nachbarstadt verbindet Massa mehr als nur die geografische Nähe. Beide Städte waren vom 15. bis zum 18. Jh. im Besitz der Familie Malaspina und später Teil der Lunigiana (und fühlen sich deshalb eher Ligurien als der Toskana zugehörig), und beide sind bis heute vom Marmorabbau geprägt.
Geschichte
Die Anfänge von Carrara gehen bis auf vorrömische Zeit zurück. Erste Erwähnung findet Carrara 963 in einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos I. an die Bischöfe der Nachbarstadt Luni. Im 11. Jh. fiel Carrara an Pisa, das von hier seinen Marmor zum Bau des Campo dei Miracoli bezog. Damit begann der unaufhaltsame Aufstieg zum Zentrum der italienischen Marmorgewinnung. 1322 ging die Stadt an Lucca über, 1329 an Genua, 1343 an die Visconti und 1442 zusammen mit Massa an die Markgrafschaft der Malaspina.
SEHENSWERTES IN CARRARA
*Altstadt, Duomo Sant'Andrea
Carraras Stadtbild wurde im 19. und 20. Jh. geprägt. Der älteste Teil liegt nahe dem Flüsschen Carrione zwischen der Accademia di Belle Arti, der von barocken Palazzi gesäumten Piazza Alberica und dem Dom. Dieser steht relativ eng umbaut an einem kleinen Platz oberhalb
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