Baedeker Reisefuehrer Toskana
Cascella, dessen Werke in zwei Sälen ausgestellt sind (nur Fr. 13.00 – 17.00 Uhr, Eintritt frei). Die Buchdrucktradition ab 1470 thematisiert das Museo della Stampa im Palazzo Fantoni, u. a. mit dem Prototyp einer Schreibmaschine von 1802 (Tel. 0 58 59 20 75; n. V.).
Villafranca, Castello di Malgrate
Knapp 10 km nördlich von Aulla liegt das verträumte Dorf Villafranca. Die Festung Malgrate ist heute in Privatbesitz, es werden Kunstausstellungen gezeigt. Zentrales Bauelement ist der mittelalterliche Hauptturm. Mitte des 14. Jh.s wurde mit dem Umbau der Festung zur Malaspina-Residenz begonnen. 1641 übernahmen die Marchesi Ariberti aus Cremona das Lehngut.
Von alten Handwerkskünsten wie Korbflechten, Schnitzen, Schmiede- und Steinmetzarbeiten und traditionellen Formen der Landwirtschaft (u. a. Kastanienverwertung) erzählt das Museo Etnografico , das in einer ehemaligen Mühle untergebracht ist.
Museo Etnografico: Via dei Mulini 71, Juni – Sept. Di. – So. 9.30 – 12.30, 15.30 – 18.30 Uhr; Okt. – Mai Di. – Fr. 9.30 – 12.30 Uhr, nachmittags n. V., So. 14.30 – 17.30 Uhr; Eintritt: 2,50 €
Kunstausstellungen im Kastell n. V.: Tel. 01 87 49 44 00, Eintritt 2 €
Bagnone, Castiglione del Terziere
Ende des 10. Jh.s wurde der Grundstein für das Castiglione-Schloss von Bagnone 2 km östlich gelegt, 1351 ging das Lehen an den Marchese Franceschino Malaspina, der den östlichen Seitenflügel umbauen und den Wehrturm errichten ließ. Ab 1451 war die Burg für ca. drei Jahrhunderte Sitz der Florentiner Herrschaft im Magra-Tal.
Pontremoli
Zentrum der Lunigiana ist das sympathische Städtchen Pontremoli 13 km nordwestlich. Das * Museo delle Statue-Stele Lunigianesi im Piagnaro-Schloss (16. – 19. Jh.) besitzt eine Sammlung aller in der Lunigiana gefundenen monolithischen Stelen im Original oder in Kopie. Die ca. 60 Sandsteinfiguren – weiblichen oder männlichen Geschlechts – wurden im 2. und 1. Jtd. v. Chr. von den Talbewohnern zur Götter- und Heldenverehrung gefertigt.
1.5. – 30.9. Di. – So. 9.00 – 12.00, 15.00 – 18.00, 1.10. – 30.4. Di. – So. 9.00 – 12.30, 14.30 – 17.30 Uhr; Eintritt: 4 €; www.statuestele.org
Certaldo
Provinz: Florenz/Firenze (FI)
Höhe: 130 m ü. d. M.
Einwohnerzahl: 16 400
Etwa 40 km südwestlich von Florenz erreicht man im Hügelland zwischen Weizenfeldern und Olivenhainen das Städtchen Certaldo. Interessant ist die kleine charmante Oberstadt, Certaldo Alto, auch »Castello« genannt, wo der Dichter Boccaccio seine letzten Lebensjahre verbrachte.
*CERTALDO ALTO
Charmante Oberstadt
Ihre Lage hoch oben auf dem Berg, der geschlossene, weitgehend intakte Mauerring und der rote Ziegelstein, aus dem alle Häuser gebaut sind, verleihen der Oberstadt von Certaldo einen beeindruckend einheitlichen, aber auch geradezu festungsartigen Charakter . Der kleine Ort ist schnell besichtigt. Nur ein paar Schritte von der Station der Seilbahn entfernt lohnt der Blick in den Hof des Hotel-Restaurants Il Castello. Hier oder in der Osteria del Vicario am Palazzo Pretorio sollte man Certaldos Spezialität, süße Zwiebeln (cipolle), probieren.
Casa del Boccaccio, Museo del Arte Sacra
Unterhalb des Palazzo Pretorio steht die Casa del Boccaccio. Ihr Turm, von dem sich ein umfassender Panoramablick bis San Gimignano bietet, ist zugänglich. In der ehemaligen Klosterkirche Santi Jacopo e Filippo befindet sich Boccaccios (Berühmte Persönlichkeiten) mutmaßliches Grabmal mit vier selbst verfassten Versen. Im Konvent des einstigen Klosters zeigt das Museo del Arte Sacra Al-tartafeln, Skulpturen und Kirchengerät aus Certaldos Sakralbauten.
Casa del Boccaccio 1.4. – 31.10. Mi. – Mo. 9.30 – 13.30, 14.30 – 19.00, 1.11. – 31.3. bis 16.30 Uhr; Eintritt 4,50 €; www.casaboccaccio.it
Grabmal Boccaccios: tgl. 9.30 – 19.00 Uhr
Museo del Arte Sacra: s. Casa del Boccaccio
*Palazzo Pretorio
In dem wuchtigen, mittelalterlichen Palast mit reichem Wappenschmuck an der Fassade residierten die Grafen Alberti, später die Florentiner Verwaltungsbeamten. Von der vorderen Loggia wurden ab 1530 Gerichtsurteile und neue Gesetze verkündet. Man betritt den schönen Innenhof, den ebenfalls Wappenmedaillons, Renaissancefresken und ein kleiner Brunnen zieren. In den ehemaligen Amtsräumen, die heute für Ausstellungen genutzt werden, sind Fresken zu sehen, u. a. eine Pietà (1484), die Pier Francesco Fiorentino zugeschrieben wird, sowie »Der ungläubige Thomas« (1490), vermutlich von
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