Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
Vom Netzwerk:
ist, Bär“, sagt Otter beruhigend. „Wenn es etwas Großes wäre, hätten sie eine Nachricht hinterlassen, stimmt's?“ Er greift mit einer Hand nach seinem Telefon, drückt auf einen Knopf und hält es sich dann ans Ohr.
    „Wen rufst du an?“, frage ich und versuche mich selbst zu beruhigen.
    „Den Jungen“, antwortet er und lächelt mich aufmunternd an. „Wahrscheinlich wollen sie nur wissen, wann du nach Hause kommst.“ Sein Lächeln gleitet von seinem Gesicht, als ich Tys Anrufbeantworter anspringen höre. „Hm“, murmelt er. Er beendet den Anruf und wählt eine andere Nummer. „Mrs. Paquinn?“, fragt er nach einem Moment. „Hier spricht Otter Thompson. Mir geht’s prima, wie geht’s Ihnen?“ Ich wedle mit meinen Händen vor Otters Gesicht rum, um ihm ein Zeichen zu geben, zur Sache zu kommen. „Haben Sie eben versucht, mich zu erreichen? Sie haben? Oh, er sitzt direkt neben mir. Ja. Ist der Junge okay? Tut mir leid, ich meinte Ty. Ist mit Tyson alles in Ordnung?“ Er bedeckt den unteren Teil des Telefons mit der Hand und sagt: „ Ty geht’s gut, Bär.“ Ich spüre, wie mich eine Welle der Erleichterung durchrollt und lasse mich nach hinten aufs Bett fallen. Meine Güte. Otter widmet sich wieder dem Telefon. „Wie war das? Jetzt? Ja, kann ich ihm sagen. Sagen Sie Ty, dass wir in ein paar Minuten da sind. Okay, bis später.“ Er klappt das Telefon zusammen und starrt nachdenklich darauf.
    „Was ist los?“, frage ich nervös, als sich das ungute Gefühl wieder in meinem Magen ausbreitet.
    „Sie sagte...“ Er hält inne und neigt einen Kopf. „Sie sagte, dass du sofort nach Hause kommen und helfen musst, eine Situation in den Griff zu bekommen.“
    „Eine Situation? Was soll das bedeuten?“, frage ich und bin schon dabei, meine Shorts über die Beine zu ziehen.
    „Ich hab keine Ahnung, Papa Bär. Ich schätze, wir werden es herausfinden, wenn wir da sind.“
    Ich stöhne innerlich auf. Es sieht nicht so aus, als würde ich heute mit Creed reden können.

    Z EHN Minuten später biegen wir in meinen Apartment-Komplex ein. Otter parkt seinen Jeep neben meinem, wo er gestanden hatte, seit er mich früher am heutigen Tag abgeholt hatte. Er schaltet den Motor aus, dreht sich zu mir und lächelt mich schief an. Ich will zurücklächeln, aber ich kann nicht. Er scheint es zu wissen, und es ist okay für ihn. Er lehnt sich über die Mittelkonsole und gibt mir schnell einen Kuss, seine Stoppel rau und wunderbar an meinem Gesicht. Otter drückt meine Hand, und wir steigen aus dem Auto und finden unseren Weg die Treppe nach oben und vor die Tür. Ich zögere, bevor ich den Schlüssel ins Schloss stecke. Ich weiß nicht, warum ich auf einmal ein schlechtes Gefühl habe, was mich wohl auf der anderen Seite der Tür erwartet. Es scheint, als sei Ty okay, und auch mit Mrs. Paquinn schien alles zu stimmen. Auch wenn mein Leben davon abhinge, fiele mich nichts ein, um was es sonst gehen könnte. Frag nicht mich , sagt sie. Ich bin genau so verwirrt wie du. Ich spüre, wie Otter eine Hand auf meinen Rücken legt, was mir wiederum einen schwachen Schuss Mut verpasst, und ich schließe die Tür auf und gehe hinein.
    Sobald wir drinnen sind, rennt der Junge in den Flur und wirft sich in meine Arme. Das überrascht mich und es wirft mich sanft zurück gegen Otter. Ich kann fühlen wie der Junge zittert, und er vergräbt sein Gesicht in meiner Brust, sein Herz schlägt wild gegen meines. Ich werfe einen Blick zurück zu Otter, ein Ausdruck der Besorgnis auf seinem attraktiven Gesicht. Er legt von hinten seine Arme um meine Hüften und legt seine Hände auf den Rücken den Jungen und streicht beruhigend darüber.
    „Was ist los, Ty?“, fragt Otter.
    Ty zieht sich weit genug zurück, dass ich sehen kann wie groß seine Augen sind. „Sie ist hier“, flüstert er.
    „Wer ist hier?“, frage ich verwirrt und verängstigt. Ty schüttelt seinen Kopf, vergräbt sich wieder in meiner Brust und atmet schwer. Ich hab ihn seit Monaten nicht mehr so erlebt.
    Otter stellt sich an meine Seite und legt einen Arm um mich. Ich sehe ihn an und er lächelt zurück und drückt kurz meine Schulter. Ich zwinge meinen Füße sich zu bewegen, und irgendwann kooperieren sie, einer nach dem anderen. Bis ins Wohnzimmer sind es nur acht oder neun Schritte, aber es ist der längste Gang meines Lebens. Als wir um die Ecke biegen, sehe ich wie Mrs. Paquinn steif in dem Sessel sitzt, der der Couch auf der anderen Seite des Zimmers

Weitere Kostenlose Bücher