Bär, Otter und der Junge (German Edition)
dafür gesorgt, dass es mir gut geht, aber er hat dafür gesorgt, dass ich mich sicher fühle. Ich sage das nicht, um einen von euch zu verletzen, dass ist ganz und gar nicht meine Absicht. Ich will von jetzt an einfach nur ehrlich mit euch sein. Das muss ich, damit es uns gut geht, damit wir uns sicher fühlen können. Denn ich habe gelernt, dass ich vielleicht, ganz vielleicht, auch etwas für mich haben kann.
Ich habe mich selbst und euch alle angelogen. Das Einzige, um das ich bitten, um das ich betteln kannist, dass ihr mir glaubt, dass es nie meine Absicht war, einem von euch wehzutun, euch wegzustoßen. Ich habe Dinge gesagt und getan, auf die ich nicht stolz bin, aber ich denke, ich hab kapiert, dass ich uns nicht länger von der Welt fernhalten kann. Ich muss einen Ort haben, den ich Zuhause nennen kann, und ich schätze, dass ich jetzt weiß, dass ich nie wieder zu Hause sein werde, wenn er nicht da ist.
Vielleicht hätte ich das Ganze anders angehen können. Wahrscheinlich hätte ich das machen sollen. Aber wenn du zu was gezwungen wirst, und der Rückblick ein so brutales Monster ist, schätze ich, weiß icheinfach nicht mehr, wovor ich solche Angst hatte. Ich kann verstehen, wenn ihr mich hasst, und ich hoffe, dass ihr eines Tages darüber hinwegsehen könnt. Ich erwarte nicht, dass alles so sein wird wie es war, denn ich weiß, dass nichts mehr so sein wird wie es war, und ich werde keine Zeit damit verschwenden, so zu tun, als wäre es das. Ich brauche das. Ich brauche ihn. Der Kampf um ihn ist alles, was ich je gekannt habe, und es ist kein Kampf, den ich zu verlieren bereit bin. Nicht mehr.
Mrs. Paquinn, Sie haben dafür gesorgt, dass der Junge und ich nicht fallen. Ich mag nicht vollständig verstehen warum, aber Sie haben es selbstlos getan, und das werde ich Ihnen niemals vergessen. Ich denke, ich spreche für uns beide, wenn ich sage, wir lieben Sie.
Creed, du bist mein Bruder. Ich weiß, dass ich mich ohne dich verirrt hätte. Deine ersten Gedanken galten immer Ty und mir, dass es uns an nichts fehlte, selbst wenn ich zu dämlich war, um danach zu fragen. Wir lieben Dich.
Anna, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schwer es für dich sein muss, hier zu sein, aber bitte glaube mir, wenn ich sage, dass ich nie geplant habe, dass das passiert. Ich habe viel für dich empfunden und ich denke, ein Teil von mir wird das immer tun. Du warst und wirst für immer meine Vernunft sein. Wir lieben Dich.
Tyson, ich mag dein Bruder sein, aber ich kann dir versprechen, dass es keinen Vater da draußen gibt, der stolzer ist, als ich es bin. Du hast dafür gesorgt, dass ich ehrlich bin. Du hast mich am Leben gehalten. Und glaub mir, wenn ich dir sage, dass du dich um mich kümmern kannst, denn das hast du dein halbes Leben lang getan. Ich liebe Dich.
Und was ihn betrifft? Oh Gott, alles fällt immer auf ihn zurück und ich denke, dass es das immer wird. Aber ich habe einen Fehler gemacht, einen, von dem ich nicht weiß, wie ich ihn wiedergutmachen soll.
Ich brauche Hilfe. Ich hab alles vergeigt und ich brauche Hilfe.
Ich ende, meine Stimme heiser. Meine Sicht verschwimmt und meine Brust brennt. Das Zimmer wirkt so viel heller, als es war, bevor ich angefangen hatte, und ich kann kaum Luft holen. Irgendwann während der kitschigsten, abgedroschendsten Rede, die ich je gehalten habe, hat der Junge sich wieder an mich gedrückt und drückt mich jetzt fest. Ich umarme ihn zurück, will die Augen schließen, zwinge mich jedoch, die Drei mir gegenüber anzusehen.
Es scheint, als hätte ich mal wieder jeden zum Heulen gebracht. Verdammt. Nach heute werde ich ein Embargo auf diesen schnulzigen gefühlsduseligen Scheiß legen. Mrs. Paquinn schnüffelt und lächelt uns warm an. Anna runzelt durch ihre Tränen die Stirn und als sie meinem Blick begegnet, sieht sie weg. Creed steht plötzlich auf und kommt auf uns zu, rennt praktisch. Er beugt sich nach vorne, und ich sehe das Grün und das Gold - matt, aber da. Ein Mensch fehlt bei dem Ganzen, ich weiß. Er sollte hier sein.
„Darf ich jetzt reden?“, fragt Creed mit leiser Stimme.
Ich nicke.
Er beugt sich zu dem Jungen und wuschelt ihm durch die Haare. „Tut mir leid, Ty, wegen den gemeinen Sachen, die ich gesagt habe. Ich werde nie wieder so etwas sagen. Ich verstehe jetzt, warum du so sauer auf mich warst, aber das ist trotzdem keine Entschuldigung. Du verdienst einen besseren Onkel als mich, aber wenn du mich lässt, werde ich alles tun, um von jetzt
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