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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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Kopf Wiederholungen über Wiederholungen des Kusses ab. In einem Motel in Redding, Kalifornien, holt er sich zu der Vorstellung unserer sich berührenden Lippen einen runter. Er holt sich einen runter zu etwas, das niemals sein wird. Bevor er kommt flüstert er, „Bär“, und dann beginnt der Orgasmus in seinen Zehen und frisst sich seinen Weg durch seinen Körper. Er schreit auf und schließt seine Augen und alles, was er sehen kann, bin ich. Es ist, als würde ich ihn heimsuchen und kein Exorzismus wird ihn von mir befreien.
    Er erreicht San Diego und wohnt erst einmal im Haus eines Freundes, den er vom College kennt. Er nimmt Kontakt mit dem Studio auf und er hat Glück: Die Stelle ist noch immer frei. Sie scheinen überrascht, von ihm zu hören und noch überraschter, als er sagt, dass er in der Stadt ist. Sie bieten ihm die Stelle an und sagen ihm, dass er am nächsten Tage kommen soll, um den Papierkram zu erledigen. Seine Freunde wollen ausgehen und eine Willkommensfeier veranstalten, aber er redet sich raus, indem er ihnen sagt, dass er anfangen muss sich eine Wohnung zu suchen. Sie nicken und machen Vorschläge und später, als er ganz alleine und es dunkel ist, und er ausgestreckt auf der Couch liegt und versucht zu schlafen, nimmt er sein Telefon, sucht meine Nummer heraus und versucht mich anzurufen. Er starrt gefühlte Stunden auf sein Handy, aber er kann den Mut nicht aufbringen. Er weiß nicht einmal, was er sagen würde, wenn ich abhebe. Er seufzt und schaltet sein Telefon aus.
    Ein paar Wochen vergehen. In dieser Zeit findet Otter ein schönes Apartment, beginnt seinen Job und trifft neue interessante Leute. Er tauscht seinen Chrysler gegen einen Jeep. Er findet heraus, dass es in seinem schönen Apartment Kakerlaken gibt. Er wird braun. Er geht in eine Schwulenbar. Er hat Sex mit jemandem, der wie ich aussieht. Er fühlt sich schuldig. Er macht ein Fotoshooting für eine Zeitschrift. Er fotografiert alles und jeden. Er schließt Freundschaften. Er geht wandern. Und joggen. Und walken. Er tut alle diese Dinge und alle diese Dinge machen ihn zu dem, der er wird; aber er denkt noch immer an mich. Eines Nachts steht er auf und wählt meine Nummer. Sein Herzschlag donnert, sein Blut kocht und das Telefon klingelt und der Anrufbeantworter geht ran. Er denkt, dass er nichts anderes hätte erwarten sollen, ist aber erschreckt darüber, wie gut es sich anfühlt, meine Stimme wenigstens über den Anrufbeantworter zu hören. Er wählt die Nummer wieder, in dem Wissen, dass ich nicht abheben werde. „Du hast Bär's Telefon angerufen. Ich bin gerade nicht da, also hinterlasse eine Nachricht und ich werde versuchen, zurückzurufen. Ich werde es allerdings wahrscheinlich vergessen. Bye.“ Sein Körper wippt vor und zurück.
    Ein paar Tage später ruft Creed ihn an. Es ist das erste Mal, dass sie miteinander sprechen, seit er fortgegangen ist. Creed ist noch immer stinksauer, aber er ist jetzt, nach beinahe einem Monat, eher bereit zu reden. Sie reden über San Diego und über Otters Arbeit und die Leute, die er getroffen hat. Creed erzählt ihm von seinen Collegeplänen im Herbst und die letzten Vorbereitungen, die er dazu trifft. Sie reden noch einige Minuten länger, bis es eine Flaute in ihrer Unterhaltung gibt und beide um das unausgesprochene Thema herumtänzeln. Otter ist derjenige, der zuerst einknickt, aber nur, weil es wie ein Jucken in seinem Kopf ist, das darum bettelt gekratzt zu werden.
    „Wie geht’s Ty?“, fragt er beiläufig, seine Stimme teilnahmslos.
    „Gut, schätze ich. Ich hab ihn nicht wirklich oft gesehen, seit du weg bist.“, antwortet Creed.
    „Oh, ja? Warum?“
    Creed seufzt. „Ich hab nicht angerufen, um mich mit dir zu streiten.“
    Das trifft Otter unerwartet. „Das hab ich auch nicht gedacht“, sagt er verwirrt. „Warum werden wir streiten? Ich hab dich nur gefragt, warum du Ty nicht gesehen hast.“
    Creed seufzt wieder. „Das ist es, worüber wir streiten würden“, antwortet er und seine Stimme wird tonlos. „Ich hab weder den Jungen noch Otter besonders häufig gesehen, weil sie gerade beide ziemlich fertig sind. Du hast dem Jungen übelst zugesetzt, Otter. Er verfällt inzwischen bei praktisch allem in Panik.“
    Otter holt stockend Luft.
    „Und Bär“, fährt Creed fort. „Bär will es nicht zugeben, aber ich weiß, dass dein Fortgehen ihm übler mitgespielt hat, als das seiner Mom. Er macht weiter und tut so, als sei alles okay, aber ich kenne ihn zu lange,

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