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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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Teil schon“, antwortet er flach. „Und vielleicht auch, weil ich dachte, ich sollte vergangene Fehler wieder gutmachen.“
    Ich bin sauer und ich weiß nicht warum. Ich stehe auf und beginne, im Zimmer auf und ab zu gehen. „Oh, also dir ist irgendwas Schlimmes passiert und zufällig entscheidest du dann, dass du 'vergangene Fehler wieder gutmachen' solltest?“ Dieser letzte Teil kommt leicht ironisch heraus und ich würde es bereuen, wenn ich nicht so angepisst wäre. „Du musst schon zugeben, Otter, dass das verdammt perfektes Timing ist.“
    Otter springt auf und baut sich vor mir auf, seine Anwesenheit groß und gewaltig. Ich kümmere mich nicht darum; ich starre wütend zurück, meine Arme an meinen Seiten angespannt. „Warum tust du das?“, grollt er. „Warum scheinst du so scharf darauf zu sein, Menschen von dir zu stoßen?“
    „Ich denke, die Frage, die wir hier stellen sollten“, sage ich hitzig, „ist, wenn das, was auch immer dir in Kalifornien passiert ist, nicht geschehen wäre, wärst du dann überhaupt hier?“
    Ich sehe, wie der Kampfgeist aus ihm weicht. Er lässt sich aufs Bett fallen und legt sich auf den Rücken, ein Arm über seinem Kopf, der andere trommelt leicht gegen seinen Bauch. Ich kann nicht anders, als selbst in dieser Situation zu bemerken, wie sein Shirt sich wieder nach oben schiebt und seinen glatten, harten Bauch entblößt. Die Muskeln unter seiner Haut lassen meinen Mund trocken werden. Mir wird abwechselnd heiß und kalt - Himmel und Hölle. Ich will weiter streiten, weiterhin ein Fass aufmachen, aber Otter sieht so zurückgewiesen aus, dass ich es nicht kann. Ich seufze und setze mich neben ihn aufs Bett. Ich tätschle unsicher sein Bein. „Du hast Recht“, sage ich traurig. „Ich stoße jeden von mir.“
    Er setzt sich auf und legt seine Hände in den Schoß. „Ich hätte das nicht sagen sollen“, sagt er ruhig. „Ich hab kein Recht, irgendwas zu dir zu sagen.“
    Ich lehne vorsichtig meinen Kopf gegen seine Schulter und er entspannt sich und legt seinen Kopf auf meinen. „Was hat Ty zu dir gesagt, als er dir ins Ohr geflüstert hat?“, frage ich.
    Otter lacht leise. „Er sagte, dass ich mich jetzt um dich kümmern muss. Es sagte, du wärst nur ein kleiner Kerl und dass sich jemand um dich kümmern müsste.“
    „Und du hast ihm das versprochen?“
    Er hebt seinen Kopf und sieht mich überrascht an. „Natürlich. Warum sollte ich das nicht versprechen?“
    Ich schüttle ungläubig den Kopf. „Ich versteh dich manchmal nicht.“
    „Das liegt dran, dass ich mysteriös bin“, antwortet er mit einem schiefen Grinsen. Ich buffe ihn in den Arm. Er fängt meine Hand und verschränkt meine Finger mit seinen. Seine Hände sind weich und hart. Irgendetwas knistert in meinem Gehirn, als hätte ein Kabel einen Kurzschluss. Ich habe noch nie zuvor die Hand eines anderen Typen auf diese Weise gehalten. Nicht mit perfekt zusammenpassenden Fingern. Es ist seltsam.
    „ So mysteriös bist du nun auch wieder nicht“, erwidere ich ernst.
    „Bitte“, sagt er ironisch. „ich bin ein Rätsel, das du noch immer versuchst, zu lösen.
    Ich verdrehe die Augen. „Da ist nicht so viel zu lösen.“
    Er grinst wieder. „Deine große Klappe wird dich eines Tages in Schwierigkeiten bringen.“ Er rutscht wieder das Bett hoch und zieht mich mit sich. Wir nehmen wieder die selbe Position ein wie vorher: Ich auf seiner Brust, seine Hände spielen sanft mit meinem Haar. Ich bin dabei einzunicken, als er zu sprechen beginnt.
    „Ich hab Anna nicht alles erzählt“, sagt er leise. „Ich wollte ihr keine Angst machen, also hab ich ein paar Sachen ausgelassen. Sie war wirklich fertig, nachdem ihr beiden euch gestritten habt, also hab ich versucht, alles was dich betrifft, aus der Geschichte darüber, was in San Diego passiert ist, raus zu lassen.“
    „Was meinst du mit ' mich betrifft'?“, frage ich. „Ich war niemals in San Diego.“
    Ich fühle, wie er den Kopf schüttelt. „Dazu komme ich noch. Aber du musst es mich auf meine Weise erzählen lassen, okay? Warte einfach, bis ich fertig bin und dann kannst du sagen, was immer du willst. Versprochen.“ Ich nicke und spüre, wie er tief Luft holt und zu sprechen beginnt.
    Diese Geschichte hat sich irgendwie angekündigt. Ich weiß nicht, ob du, wenn sie vorbei ist, enttäuscht sein wirst, denn wenn ich es laut ausspreche, klingt es, als würde ich den Verstand verlieren. Aber ich werde dir eines versprechen: Ich werde nichts

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