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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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gleichtun, als er sich zurückzieht.
    „Hast du jetzt etwas gefühlt?“, fragt er.
    Ich nicke, die Augen weit aufgerissen.
    „Also, was bedeutet das?“, fragt er, als er ein Haar aus meinem Gesicht streicht.
    Ich zögere, bevor ich leise sage: „Ich weiß es nicht.“
    Er setzt sich in den Schneidersitz und sieht gedankenverloren hinunter auf seine Hände. Ich nehme seinen Anblick in mich auf, solange ich kann. Sein blondes Haar wird immer länger und fällt ihm ins Gesicht. Er streicht es mit einer großen Hand zurück. Er holt tief Luft und ich sehe durch sein Shirt, wie sich seine Brust sanft hebt. Die Art und Weise wie er sitzt, lässt ihn so gedrungen wirken, aber ich weiß, dass das nur eine Illusion ist. Seine Nase ist ein bisschen schief, genau wie sein Lächeln, aber das tut seinem Aussehen keinen Abbruch. In Wirklichkeit macht es ihn sogar noch anziehender. Blonde Stoppeln unterstreichen seine Wangen. Ich kann seine Augen nicht sehen, aber ich weiß, wie sie aussehen - golden in grün. Er reicht nach oben und kratzt sich am Hinterkopf und ich kann selbst durch die Jacke sehen, wie stark seine Arme sind. Ich versuche, mich daran zu erinnern, wie sie sich um mich herum anfühlen. Ich versuche, sie mir gegen meine nackte Haut vorzustellen. Wie seine Hand langsam über meine Brust streicht. Sie würde an meinem Herzen anhalten, nur um es schlagen zu spüren, aber dann würde sie weiterwandern, ein Finger dabei sanft (aber nicht zu sanft) über meine Nippel streichen. Ich würde seine Wärme an mir spüren und das Gold-Grün würde leuchten und sein Mund würde sich auf meinen senken und dann wären da Sterne...
    Mit einem halberstickten Laut springe ich von meinem Stuhl und lande auf ihm. Schneller als je zuvor (es ist, als würde er mich immer erwarten ), schlingen sich seine Arme um mich. Ich presse meine Lippen gegen seine und meine Augen sind geöffnet und seine sind geöffnet und wir sehen ineinander und er setzt sich gerader auf und zieht mich näher zu sich und meine Hände sind hier, da, überall und ich will nicht damit aufhören, mich gegen ihn zu bewegen, mich an ihm zu reiben. Er schnappt leise nach Luft und kämpft mit neuer Kraft zurück. Ich kann ihn unter mir spüren und plötzlich ist da ein Verlangen in mir, ein Jucken, das darum bettelt, gekratzt zu werden. Es ist beinahe genug, um all meine Hemmungen beiseite zu schieben. Beinahe. Schwer atmend setze ich mich auf, seine Arme um meine Taille, seine Pranken auf meinem Hintern. Er sieht mich durch halb geschlossene Augenlider an und ich kann nicht anders, als durch meine Panik zu lachen. Er schüttelt den Kopf, um die Benommenheit abzuschütteln und lacht ebenfalls leise.
    „Wofür war das?“, fragt er. Er grinst mich verständnisvoll an.
    Ich zucke die Schultern und versuche zu ignorieren, wie hart ich bin. „Es ist komisch, Otter. Offensichtlich fühle ich was für dich, aber warum macht das sonst keiner mit mir?“
    Er zieht mich zu sich und küsst meine Nase. Es kitzelt und brennt. „Keine Ahnung, Bär. Vielleicht sollte ich nicht versuchen herauszufinden, warum du nichts für andere Typen fühlst. Das heißt, dass ich dich für mich allein haben kann.“
    Ich stöhne und buffe ihn in den Arm. „Das hilft kein bisschen.“ Ich sehe auf ihn hinunter und er lächelt mich schief an. Seine Augen zeigen mir, was er für mich fühlt und ich möchte mich verstecken, aber ich versuche es beiseite zu schieben. Wie kommt es, dass er das mit mir machen kann? Es ist doch nicht menschenmöglich... für nur eine Person so zu sein. So funktioniert Biologie nicht. Auf der anderen Seite, habe ich dieses Verlangen für noch niemanden gespürt. Es war nicht einmal so schlecht mit Anna , denke ich düster. Es ist, als hätte er ein Feuer unter mir entfacht und hätte mich dann auf der Sonne abgesetzt. Wieder einmal denke ich zurück daran, was Anna mich am Ende unseres Streits gefragt hat und frage mich, ob es das ist, was sie gesehen hat. Sie hat mich oft genug mit Otter gesehen, aber war es etwas, das ich getan habe? Ich habe mich ihm gegenüber noch nie so benommen wie jetzt. Wie konnte sie es sehen? Und warum sonst niemand?
    „Bär“, sagt Otter und holt mich damit aus meinen Überlegungen. „Du denkst schon wieder viel zu sehr nach. Hör auf, alles auf einmal herausfinden zu wollen.“
    Ich verdrehe die Augen. „Ich hab nur über was nachgedacht, das Anna gesagt hat“, sage ich, ohne es zu beabsichtigen. Es scheint, als könnte ich für

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