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Bärenkind - Bär, D: Bärenkind

Bärenkind - Bär, D: Bärenkind

Titel: Bärenkind - Bär, D: Bärenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Bär
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Stirn berührte dabei den Teppich. „Bitte bitte lieber Gott! Mach dass Papa dabei ist!“ Ihre Gebete wurden nicht oft erhört. Nur manchmal stand ihr Vater neben der Waschmaschine und beobachtete wie die Mutter ihre beiden Kinder wusch. Leider tat er das viel zu selten.
    ***
    Ein kleines Wesen,
ganz allein.
    Ein dunkler Schatten,
der sich nähert.
    Angst.
Kälte.
    Das kleine Wesen möchte fliehen,
doch der Schatten folgt ihm,
egal wohin es geht.
    Es gibt auf,
legt sich hin,
sucht Schutz, den es nicht gibt
und wartet auf den Morgen.
    Es wird hell,
keine Angst, keine Kälte.
    Das kleine Wesen geht,
geht in die Freiheit.
    Hinter ihm, kaum sichtbar
der dunkle Schatten.
    ***

13
In der Badewanne
    Daniela saß rechts von ihrer Mutter, die vor der Wanne stand und sich über sie beugte. Allein waschen durfte sich das Mädchen noch nicht, dafür war sie wohl noch zu klein. Während sie von der Mutter mit dem Waschlappen bearbeitet wurde, spielte die kleine Schwester, die ihr gegenüber saß, mit dem Schaum. Auf dem Lappen war Garfield zu sehen, mit einem breiten Grinsen über dem Gesicht. Daniela grinste nicht. Es tat ihr weh, wenn die Mutter das Gesicht und den Rest des Körpers damit abrieb. Aber das musste wohl so sein, denn sie war bestimmt sehr schmutzig. Manchmal war sie anscheinend auch zwischen den Beinen sehr dreckig, denn dort tat es am meisten weh und brannte auch ziemlich, obwohl der Waschlappen da nicht benutzt wurde.
    Sie versuchte sich während der Prozedur nicht zu bewegen, weil das böse Folgen hätte haben können. Nichts durfte den Unmut der Mutter wecken. Also saß das Mädchen einfach nur völlig steif da.
    Einmal wurde sie leicht geschubst und fiel nach hinten. Die Arme fanden keinen Halt und ihr Kopf geriet unter Wasser. Die Beine ragten in die Luft. Daniela zappelte und versuchte ihren Oberkörper wieder aus dem Wasser zu drücken. Endlich gelang es ihr und sie holte tief Luft. „Was machst du denn wieder für eine Scheiße? Hör auf hier so rumzuspritzen!“, schrie die Mutter und verpasste ihr eine Ohrfeige. Warum war sie auch so blöd gewesen und ist nach hinten gefallen? Sie hätte einfach besser aufpassen müssen. Das war klar.

14
Das Abtrocknen
    Wenn Daniela fertig gebadet hatte, musste sie sich in die Wanne stellen. Ihre Mutter holte dann das große Handtuch, auf dem Heidi mit ein paar Bergen und Wiesen abgebildet war. Heidi strahlte, Daniela nicht.
    Das Handtuch wurde ihr über den Kopf gelegt und die Mutter begann die Haare abzurubbeln. Das Mädchen stand steif da. Sie durfte sich nicht bewegen, was schwer war, wenn jemand einen abzutrocknen versuchte. „Halt den Kopf still!“, brüllte die Mutter „Und zappel nicht so rum!“ Daniela zappelte nicht, sie stand nur da. Das Rubbeln wurde stärker. „Du sollst den Kopf stillhalten!“ Der Schlag saß. Die Anspannung wuchs und sie bemühte sich, noch steifer dazustehen. Sie spürte die Hand ihrer Mutter an ihrer Schulter. Ein kleiner Schubs. Das Kind geriet ins wanken, immer noch bemüht steif stehenzubleiben und fiel fast hin. „Steh halt nicht so steif rum, was soll denn das? Ich knall dir gleich noch eine!“
    Das Handtuch wurde ihr vom Kopf genommen und sie konnte ihrer Mutter fast direkt ins Gesicht sehen. Daniela kannte diesen Blick sehr gut. Normalerweise würde sie ihr jetzt aus dem Weg gehen, was aber nicht möglich war. „Starr mich nicht so an!“ Das kleine Mädchen schaute an ihr vorbei auf die Fliesen und versuchte nicht zu starren. Steif, den Blick nach vorn gerichtet stand sie in der Wanne. Wie eine Puppe.
    Wieder traf sie ein Schlag am Kopf. Warum wusste sie nicht, aber es wird schon richtig so sein, denn sie war wieder böse gewesen.
    Endlich durfte sie aus der Badewanne steigen. Vor der Toilette lag ein kleines Handtuch, auf das man sich stellen musste und es durften keine Tropfen auf den PVC gelangen. Das ist nicht so einfach, wenn Beine und Füße noch nass sind. Die Mutter kniete sich hin und breitete ein Handtuch auf ihren Beinen aus. Daniela stellte völlig automatisch ihren Fuß auf den Oberschenkel ihrer Mutter und hoffte, dass bald alles vorbei war.
    Auch so etwas passierte nicht, wenn der Vater dabei war.
    ***
    Der Boden unter meinen Füßen gibt nach,
ich falle.
    Ich falle tiefer in die Dunkelheit,
ich habe Angst.
    Es ist nichts da was mich hält,
nur Kälte.
    Meine Schutzengel finden keinen Weg zu mir,
ich bin allein.
    ***

15
Du rührst dich keinen Millimeter
    Wenn der Vater an den Samstagen arbeiten

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