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Bärenmädchen (German Edition)

Bärenmädchen (German Edition)

Titel: Bärenmädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Berlin
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ausgezeichnet mit der Strumpfhose. Eine gute Wahl.“ Wieder dieses feine Lächeln. Wieder dieses unheimliche Gedankenleser-Kunststück. Und seit wann, war er zum Du übergangen?
    Abner fuhr fort: „Nun, ich will es kurz machen. Uns geht es nicht um ein dummes Parfüm. Wir haben mit unserem Fragebogen, den übrigens ein großartiger Psychologe namens Friedrich Magnus entwickelt hat. Ich durfte mich zu seinen Schülern zählen, wenn du mir diese Abschweifung erlaubst…“
    Er begann den Satz von neuem. Ganz der zerstreute Professor, der den Faden verloren hatte. Nur das er dabei über Ungeheuerliches plauderte: „Wir haben mit diesem Fragebogen deine sexuelle Präferenz ausgelotet. Und ich darf dich beglückwünschen. Du bist überaus stark masochistisch und devot veranlagt. In unserem Sprachgebrauch bist du eine Beta, im Gegensatz zu den Alphas. Damit bezeichnen wir eher dominante Machtmenschen. Die einen möchten die Peitsche spüren, die anderen sie schwingen, wenn du diese saloppe Ausdrucksweise erlaubst. Alphas und Betas sind wie Schraube und Mutter, wie Schloss und Schlüssel. Da hat uns die Natur eine ganz wunderbare und kluge Einrichtung beschert, nicht wahr?“
    Anne spürte, wie ihr Mund auf und zu klappte, aber es wollten einfach keine Worte hinauskommen.
    „Und genau deswegen bist du hier. Wir schummeln nämlich ein bisschen bei den Gewinnern. Eingeladen werden nur die Personen, die sich beim Test als mindestens achtzigprozentig veranlagt erweisen. Du bist es zu 96 Prozent. Eines, der höchsten Ergebnisse, dass wir jemals hatten. Außerdem sagt der Test, dass du einen gewaltigen Sexualtrieb hast. Wusstest du das?“
    Er erwartete offensichtlich keine Antwort, sondern fuhr fort: „Eine ausgeprägte Libido ist nämlich auch eine Voraussetzung für eine Einladungen von unserer Seite.“
    „Sie sind ja verrückt“, brachte Anne endlich hervor. „Ich werde jetzt aufstehen und gehen.“
    „Oh bitte, gib mir noch eine Minute Zeit. Es geht auch um dein Wohlergehen.“
    Anne kam halb von ihrem Stuhl hoch. Abners nächster Satz ließ sie wieder zurücksinken: „Ich weiß, dass du unglücklich bist. Mit 12, 13 oder 14 Jahren fing es an, dieses Gefühl, auf der Suche nach etwas zu sein, ohne zu wissen wonach eigentlich. So vieles hast du angefangen und nicht zu Ende gebracht. Ja, du bist wankelmütig, unbeständig und launenhaft, aber nur weil du dir sicher bist, dass da noch etwas sein muss. Etwas, dass sich einfach nur richtig anfühlt.“
    „Und das wäre?“ Anne versuchte ein ironisches Grinsen, spürte aber, dass sie nur eine klägliche Grimasse hinbekam. Abner hatte es geschafft, sie in größtmögliche Verwirrung zu stürzen.
    Er sprach weiter: „Nun kommen wir ins Spiel. Wir geben dir jetzt für vier Wochen die Gelegenheit, etwas auszuprobieren. Du bist ein Mensch, der sich nach strengen Regeln und Ritualen sehnt. Du möchtest dienen und demütig sein, Schmerz und Strafe erfahren. Und du hast vollkommen recht damit. Es wird dir Lust bereiten, wie du sie noch nie zuvor kennengelernt hast. Sogar mehr als das. Es wird dich glücklich machen.“
    In Anne bäumte sich alles auf. „Ich mache mich doch nicht zum Spielball ihrer perversen Gelüste. Ich…, ich bin eine moderne Frau. Ich lass mich nicht zur Sexsklavin machen“, fauchte sie. Jetzt war sie richtig wütend. Auch über sich selbst. Sie hätte das Gespräch längst beenden müssen, und hatte sich dennoch nicht vom Fleck gerührt.
    Mit unerschütterlicher Gelassenheit redete Abner weiter: „Weißt du was, jetzt ist es Zeit für unser Glöckchen. Ich glaube, dass wird dir die Entscheidung erleichtern.“
    Er griff nach dem Gegenstand. Ein überraschend lauter silbrig-heller Ton erklang. Auf der anderen Seite des Zimmers öffnete sich eine Tür. Mit lächerlich kurzen Schritten trippelte ein Geschöpf herein, das geradewegs den erregten Träumen einer dunklen Nacht entsprungen schien. Anne war abgestoßen, hingerissen, fasziniert und entsetzt. Um nichts in der Welt hätte sie ihren Blick abwenden können.
    Es war eine junge Frau. Anne schätzte sie auf Mitte zwanzig. Sie trug eine Art Dienstmädchenkleidung. Ein Hauch von einem schwarzen Kleid bedeckte ihren Körper, ließ aber die Brüste frei, ja drückte sie auf geradezu herausfordernde Weise nach vorne. Unten reichte das Kleidungsstück gerade einmal knapp bis über die breiteste Stelle ihren Hüften. Den Schoß bedeckte ein rüschenbesetztes blütenweißes Schürzchen. Die Beine steckten

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