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Bahama-Krise

Bahama-Krise

Titel: Bahama-Krise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desmond Bagley
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Ich
könnte dir Pete mitgeben und noch einen Mann. Es ist eine ganz schöne
Strecke, weißt du.«
    »Die Idee gefällt mir«, sagte Julie nachdenklich. »Ich könnte
ja Sue mitnehmen. Und Karen, wenn's ihr bis dahin schon besser geht.«
    »Wohin werde ich mitgenommen?« Sue kam, in ein Badetuch
gehüllt, an den Tisch und schaufelte sich eine Portion Eiskrem auf den
Teller.
    »Was hältst du von einem Trip nach Miami?« sagte Julie. »Wir
holen Großmutter und Großvater ab. Und zwar mit der ›Lucayan Girl‹.«
    Sue glitt der Teller mit der Eiskrem aus der Hand. Was ich
sagte, war nicht zu verstehen, so laut war der Freudenschrei, mit dem
sie ihre Antwort verband.
    Nach dem Mittagessen brachte meine Frau Sue
in die Schule.
    Debbie fuhr mit. Julie hatte ihr von dem Internationalen Basar
erzählt, einem bunten Sammelsurium von Geschäften mit Waren aus aller
Herren Länder. Als die drei das Haus verlassen hatten, schob Billy
seinen Teller zurück. »Wie groß ist dein Boot?« fragte er.
    »Acht Meter dreißig. Willst du's dir mal ansehen?«
    »Hast du das Boot hier liegen?« Er hob die Augenbrauen.
    »Natürlich. Komm, ich geh voraus.« Ich führte ihn hinaus an
die Anlegestelle in der Lagune, wo die ›Lucayan Girl‹ vertäut lag.
    Pete Albury war an Bord. Als er uns kommen hörte, kletterte er
an Deck.
    »Komm«, sagte ich zu Billy, »ich werde dich mit Pete bekannt
machen. Pete ist mein Skipper. Manchmal meint er allerdings, er wäre
der Eigner.«
    »Ich hab gehört, was Sie sagen«, grinste Pete und brachte ein
paar zusätzliche Runzeln in sein schwarzes Gesicht. »Aber Sie dürfen
trotzdem an Bord kommen.«
    »Das ist Billy Cunningham, ein guter Freund aus den Staaten.«
    Wir waren an Bord gegangen. Pete streckte seine Hand aus.
»Willkommen an Bord, Mr. Cunningham.«
    Ich achtete sehr genau darauf, wie Billy sich in diesem
Augenblick verhielt. Ein kleiner Test. Hätte er auch nur den Bruchteil
einer Sekunde gezögert, Pete die Hand zu geben, dann hätten die Chancen
für seinen Einstieg auf den Bahamas sehr düster ausgesehen. Wer Neger
nicht mag, kann auf den Bahamas keinen Erfolg haben. Billy ergriff die
ihm dargebotene Hand ohne Zaudern.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. – äh?«
    »Albury«, sagte Pete. »Nennen Sie mich einfach Pete.«
    »Ich heiße Billy, okay?«
    »Hör mal, Pete«, sagte ich, »es gibt Neuigkeiten. Julie hat
vor, nächste Woche nach Miami zu schippern. Sie wird Weihnachtseinkäufe
machen und zugleich ihre Eltern abholen. Sue ist auch mit von der
Partie, vielleicht auch Karen. Auf dem Rückweg würdet ihr Bimini
anlaufen. Ist das Boot okay für die Strecke?«
    »Schon«, sagte Pete. »Kommen Sie nicht mit?«
    »Ich kann leider nicht, es geht beim besten Willen nicht.«
    »Dann nehme ich noch einen Mann an Bord. Es wird nicht
schwierig sein, jemanden aufzugabeln.«
    »Einverstanden«, sagte ich.
    Billy betrachtete unterdessen die kleine Lagune, die mit der
Anlegestelle verbunden war. »Künstlich angelegt, stimmt's?«
    »Ich dachte mir, daß du das merken würdest.« Ich deutete auf
den Verbindungskanal zum Meer. »Dort geht's aufs offene Wasser. Man
kommt am ›Lucayan Beach Hotel‹ vorbei, das jetzt durch die Anhöhe
verdeckt ist. Vor dem Hotel findet übrigens das BASRA-Marathonschwimmen
statt, von dem Sue vorhin erzählte.«
    »Was ist BASRA?« fragte er neugierig.
    »Die Abkürzung für Bahamas Air-Sea Rescue Association. Man
veranstaltet das Marathonschwimmen, um Spenden für die
Rettungsmannschaft zusammenzubekommen. Die Mannschaft besteht aus
Freiwilligen, tüchtigen Jungens. Wenn du dich hier einkaufst, dann
solltest du denen mal eine Spende zukommen lassen. Oder ihnen mal euren
Flieger zur Verfügung stellen. Ich jedenfalls schicke immer meine
Flugzeuge zum Marathon. Ist eine nette Geste, und fliegen müssen sie
sowieso.«
    Er schaute erstaunt auf. »Flugzeuge?«
    Ich lachte. »Nicht Düsenflugzeuge wie das, in dem du gekommen
bist. Wir haben hier vier Piper Navajo. Siebensitzer, mit denen wir die
Gäste auf Ausflüge zu kleinen Inseln fliegen. Das gehört zum
Freizeitprogramm, für das die Leute extra zahlen müssen. Natürlich
werden die Flugzeuge auch für andere Zwecke benutzt. Aber wenn die
Rettungsmannschaft von der BASRA meldet, daß ein Boot überfällig ist,
dann stelle ich die Flugzeuge für die Suche zur Verfügung.«
    Er nickte. »Ist gut fürs Image.« Dann wandte er sein Augenmerk
wieder dem künstlich geschaffenen Meereseinschnitt zu. »Das hast du
also

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