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Bahama-Krise

Bahama-Krise

Titel: Bahama-Krise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desmond Bagley
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sprechen von Sabotage, von Verbrechen, von Mord.
Aber Beweise, die gibt es nicht. Nur Vermutungen.«
    »Vermutungen? Was ist denn mit den Ampullen, die man bei
Carrasco gefunden hat? Sind das etwa Luftspiegelungen?«
    »Wir wissen nicht, was sich in diesen Ampullen befindet«,
stoppte mich Deane kühl. »Und es wird vier Tage dauern, bis wir's
herausfinden. Wir haben heute nacht eine der Ampullen nach Nassau
geflogen. Warten wir die Analyse ab. Und lassen wir diese Ampullen
jetzt einmal aus dem Spiel. Es sind eine Reihe sonderbarer Dinge in
Ihren Hotels vor sich gegangen. Und wie meist in solchen Fällen, neigen
die Betroffenen dazu, für das Vorgefallene sehr subjektive Erklärungen
zu finden.«
    »Meine erste Frau ist spurlos verschwunden!« sagte ich
verbittert. »Was ist daran so subjektiv? Meine Tochter Sue wurde
ermordet. Ist das subjektiv? Meine zweite Frau und ich wurden entführt.
Wenn ich Sie richtig verstehe, haben wir das nur geträumt. In zwei
bahamanische Hotels wurde der Erreger der Legionärskrankheit
eingeschleppt. In einem Falle wurde die Klimaanlage verseucht, im
anderen die Wasserversorgung. Das sind harte Tatsachen, Herr Kommissar!«
    »Gewiß«, sagte Deane. »Aber die Erklärung, die Sie für diese
Ereignisse finden, die ist subjektiv. Sie haben eine These aufgestellt,
über die mich Perigord unterrichtet hat. Sie haben eine Reihe von
Ereignissen miteinander verknüpft. Angefangen von einer technischen
Panne im Gepäckbeförderungssystem am Flugplatz, über ein Brandunglück
bis zu einem Flugzeugabsturz und anderen Unglücksfällen, die sich auf
den Bahamas ereignet haben. Diese Ereignisse sind jedoch nur durch Ihre
These miteinander verknüpft. Beweise dafür, daß die Täterschaft in der
gleichen Hand liegt, gibt es nicht. Es gibt nicht einmal Beweise dafür,
daß es sich um Verbrechen handelt. Geben Sie mir hieb- und stichfeste
Beweise, etwas, das ich einem Gericht vorlegen kann.«
    »Das habe ich Ihnen doch bereits gegeben. Die Ampullen!«
    »Der Inhalt der Ampullen ist unbekannt, und daran wird sich in
den nächsten vier Tagen nichts ändern. Vielleicht ist Traubenzucker
drin oder eine Frischzellenkur aus dem Embryo des Gürteltiers. Wir
wissen es nicht.«
    »Sie könnten sehr schnell feststellen, ob diese Ampullen
wirklich den Erreger der Legionärskrankheit enthalten«, sagte ich.
»Öffnen Sie eines der Röhrchen, und atmen Sie tief ein. Sie müssen nur
dafür sorgen, daß der Polizeiarzt in der Nähe ist. Er kann dann Ihren
Totenschein ausstellen.«
    Deane schmunzelte. »Das ist zwar ein schöner Vorschlag, aber
Sie werden erlauben, daß ich darauf nicht eingehe. Ich sage Ihnen auch,
warum. Weil Sie recht haben könnten. Ich will Ihnen sogar noch mehr
verraten. Ich glaube, Sie haben recht.« Er stand
auf und begann hin und her zu gehen. »Was Sie Perigord vorgetragen
haben, gibt die Erklärung für eine Reihe von Rätseln, mit denen ich
mich nun schon seit Monaten herumschlage.«
    Ich seufzte. »Was Sie nicht sagen!«
    »Wir sind in der vergangenen Nacht nicht untätig gewesen«,
fuhr er fort. »Wir haben uns mit der Polizei in Venezuela in Verbindung
gesetzt. Es gibt keinen Dr. Carrasco in der Avenía Bolivar 226 in
Caracas. Der Name ist falsch.«
    Das war enttäuschend. »Wieder eine Spur, die im Sande
verläuft«, sagte ich.
    »Im Gegenteil«, sagte Deane. »Seit wir wissen, daß der Name
falsch ist, wissen wir auch, daß Carrasco etwas zu verbergen hatte.
Wenn man erst einmal den falschen Namen von jemandem hat, ist es nicht
mehr so schwer, den richtigen festzustellen.«
    Ich fuhr hoch. »Wollen Sie sagen, Sie wissen, wer Carrasco
wirklich war?«
    Er nickte. »Sie hatten ganz recht, als Sie sein Hotelzimmer
versiegeln ließen. Die abgenommenen Fingerabdrücke waren uns bei
unserer Sucharbeit von großem Nutzen. Die Antwort kam heute morgen.
Carrasco heißt in Wirklichkeit Serafín Pérez.«
    »Den Namen habe ich noch nie gehört.«
    »Da sind Sie keine Ausnahme«, sagte Deane. »Serafín Pérez
liebte die Anonymität. Er war Kubaner. Ein überzeugter Kommunist, in
Moskau geschult. Perez war einer der Gefolgsleute von Che Guevara. Es
ging damals darum, die Revolution von Kuba nach Südamerika zu
exportieren. Die Freundschaft der beiden ging zu Bruch. Perez meinte,
Che Guevara sei ein Abweichler von dem wahren Weg zur Weltrevolution.
So trennte er sich von Che und ging in den Untergrund. Sein
Einsatzgebiet waren Grenada, Nicaragua, Martinique, Jamaika. Merken Sie
was?«
    »Die

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