Bali Lombok
sieben Tokee-Laute, winkt besonders viel Glück. Mitzählen lohnt sich also! Geckos werden als Glücksbringer und von manchen Balinesen sogar als Hausgötter angesehen, die die Bewohner eines Hauses vor bösen äußeren Einflüssen beschützen. Daher werden in vielen balinesischen Haushalten auch Opfergaben für die Geckos bereitgestellt.
Auf Nusa Penida und Nusa Lembongan werden vermehrt Seealgen angebaut (s. S. 296 ). Die Korallenriffe sind hier aufgrund der starken, kalten Strömung besonders gut erhalten und überraschen mit dem riesigen, ungefährlichen Mantarochen und dem Mondfisch , dem größten Knochenfisch der Welt.
Eine besonders üppige Artenvielfalt bietet die Vogelwelt auf Lombok. Bemerkenswerterweise setzt sich die Fauna der Insel mit dem weißen Kakadu auch auf Nusa Penida fort, dieser Vogel kommt aber nicht mehr auf Bali selbst vor. In einem kleinen Teil des Nationalparks im Westen von Bali trifft man noch auf den weißen Bali-Star , einen Vogel, der nur auf dieser Insel heimisch ist.
Auf den Reisfeldern sieht man oft große Herden von Enten im Schlamm herumwühlen, die manchmal von einem kleinen Jungen oder einem alten Mann gehütet werden, häufig aber auch sich selbst überlassen werden. Die Enten sind nämlich darauf abgerichtet, immer in der Nähe eines Stocks zu bleiben, an dessen oberen Ende ein Tuch befestigt ist. Der Stock wird einfach irgendwo in die Erde gesteckt, und die Enten halten sich den ganzen Tag in Sichtweite des Tuchs auf. Abends versammeln sie sich dann wieder um den Stock und warten darauf, dass sie abgeholt werden.
Die übrigen Tiere, denen man auf Bali begegnet, sind Nutztiere wie das Bali-Rind , das beim Anlegen der Reisterrassen gebraucht wird, sowie Schweine und Hühner. Die Hähne nehmen eine gesonderte Stellung ein, da sie die heldenhaften Gladiatoren der Hahnenkämpfe sind (s. S. 86 ).
Umwelt und Naturschutz
Man stößt nach wie vor auf Unverständnis, wenn man an der Supermarktkasse erklärt, dass man keine Plastiktüte wünscht, da dies besser für die Umwelt sei. Mit einem solchen Verhalten erntet man nur verständnislose oder bestenfalls belustigte Blicke. Auf Bali gibt es weder eine nennenswerte Industrie, die die Luft verpestet oder giftige Abfälle produziert, noch verkehren große Schiffe oder Tanker vor den Küsten, die das Meerwasser verschmutzen oder Korallenriffe dem Meeresboden gleichmachen könnten. Trotzdem mussten sowohl Pflanzen- als auch Tierarten der Spezies Mensch weichen. Nicht nur der Bali-Tiger ist ausgestorben, auch die sehr alten Baumfarne sind in den Nationalpark zurückgedrängt worden. Grund hierfür ist nicht zuletzt der Tourismus. Der Bali-Boom, der in den 1980er-Jahren einsetzte, brachte den Balinesen zwar einerseits Wohlstand, auf der anderen Seite litten viele Strände und andere Naturräume extrem unter dem großen Andrang der neugierigen Besucher. Inzwischen haben die Balinesen das Problem erkannt und dafür gesorgt, dass nirgends Müll herumliegt, der zuvor Ratten anzog wie das Licht die Motten. Was sich bis heute noch nicht geändert hat, sind die stinkenden Autos und Motorräder, die oft eine dunkelschwarze Rauch- und Rußwolke hinter sich herziehen und dabei einen ziemlichen Lärm verursachen. Nicht umsonst heißt „Auspuff“ auf Indonesisch
knalpot
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Bevölkerung
Einwohner: ca. 3,55 Mio.
Bevölkerungswachstum: 1,5 %
Lebenserwartung: 70 Jahre
Kindersterblichkeit: 28 pro 1000 (Deutschland: 3,8 pro 1000)
Alphabetisierungsrate: ca. 98 % bei den 14–25-Jährigen
Stadtbevölkerung: 38 %
Einwohner je Arzt: ca. 7000
Einwohner pro km 2 : 630
Ethnische Zusammensetzung
Die heutige Bevölkerung von Bali (3,55 Mio. Einwohner) ist das Ergebnis einer Vermischung verschiedener Völker, die sich im Laufe vergangener Jahrtausende in mehreren aufeinanderfolgenden Wellen von Zentralasien und Süd-China über die indonesischen Inseln ausbreiteten.
Die Zusammensetzung der religiösen Gruppen auf Bali ist ungewöhnlich, da 93 % der Einwohner Hindus sind. Damit ist Bali die Region mit den meisten Hindus außerhalb von Indien und Nepal. Die Balinesen können ihre Religion ungehindert ausüben, obwohl sie von Inseln umgeben sind, die vorwiegend von Moslems bewohnt werden und obwohl Bali Teil des größten moslemischen Landes der Erde ist. Die restlichen 7 % der Bevölkerung setzen sich aus Moslems, Christen und Buddhisten zusammen. Die Hindus auf Bali waren jedoch nicht die ersten Bewohner der Insel. Die eigentlichen Ureinwohner, genannt
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