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Bali Lombok

Bali Lombok

Titel: Bali Lombok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MairDumont
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Badung (Süd-Bali), Tabanan (West-Bali), Mengwi (West-Bali), Bangli (Zentral-Bali) und Gianyar (Zentral-Bali).
Interne Machtkämpfe und holländische Kolonialpolitik
    Bis weit ins 19. Jh. hinein war die Geschichte der Insel von wechselnden Bündnissen und Kriegen zwischen den einzelnen Königen geprägt. Davon profitierten allein die Holländer, denen es 1849 nur mit militärischen Mitteln gelang, in Nord-Bali Fuß zu fassen. Singaraja wurde 1882 holländische Verwaltungshauptstadt der Insel. 1894 annektierten die Holländer auch die Nachbarinsel Lombok, sechs Jahre später stellte sich der
Raja
von Gianyar freiwillig unter holländische Oberherrschaft. Ein 1904 in Sanur im Süden von Bali gestrandetes und nach altem Brauch von Balinesen geplündertes chinesisches Handelsschiff lieferte den Vorwand, den bislang noch unnachgiebigen
Raja
von Badung unter Druck zu setzen. Als er sich weigerte, die geforderte Entschädigung zu zahlen, rückten 1906 holländische Truppen gegen seinen Palast vor. Der
Raja
von Badung und sein mehrere Hundert Menschen umfassendes Gefolge erkannten die militärische Übermacht, dachten aber nicht an Kapitulation. Nur mit Dolchen bewaffnete Männer, Frauen und Kinder, allen voran der
Raja
, stellten sich den feindlichen Gewehren und Kanonen. Wer nicht von den Kugeln getroffen wurde, tötete sich selbst mit dem
Kris
. Dieser als Puputan bekannt gewordene rituelle Massenselbstmord hatte zumindest den Erfolg, dass die Holländer begannen, ihre Kolonialpolitik infrage zu stellen.
    Zwei Jahre später ereignete sich ein zweites
Puputan
am Hofe von Klungkung, und kurz darauf war ganz Bali fest in den Händen der Kolonialherren. Da es auf der Insel nicht viel gab, was eine wirtschaftliche Ausbeutung lohnte, beschränkten sich die holländischen Aktivitäten weitgehend auf politische Verwaltung.
Aufkommender Tourismus und nationale Unabhängigkeit
    In den 1920er- und 1930er-Jahren tauchten die ersten Touristen auf Bali auf, darunter auch viele Anthropologen und Künstler, die schnell dem Zauber der Insel verfielen und oft jahrelang blieben. Gleichzeitig erlebten Kunst und Kultur eine neue Blütezeit, die bis in die Gegenwart hineinreicht.
    1942 wurden die Holländer von den Japanern abgelöst, die sich bis 1945 halten konnten. Obwohl Sukarno am 17. August 1945 die Unabhängigkeit Indonesiens erklärte, kehrten die Holländer zurück. Vielerorts kam es zu blutigen Auseinandersetzungen, so auch auf Bali. Im November 1946 wurde eine 100 Mann starke Guerillatruppe, angeführt von dem jungen Oberst I Gusti Ngurah Rai , in der Nähe von Tabanan im Westen der Insel vollständig vernichtet. Ngurah Rai avancierte damit zum Nationalhelden, der internationale Flughafen der Insel trägt heute seinen Namen. Die Kampfhandlungen dauerten noch bis 1948. Die Holländer erklärten Bali zu einem der 13 Verwaltungsdistrikte der „Republik Ost Indonesien“, Java und Sumatra bildeten die „Revolutionäre Republik Indonesien“, die von Sukarno und Hatta geführt wurde.
    Erst 1949 erlangte Indonesien internationale Anerkennung als unabhängiger Staat. Am 29. De-zember wurde Bali Teil der Republik der Vereinigten Staaten von Indonesien. 1956 erhielt die Insel den Status einer Provinz der Republik Indonesien , und drei Jahre später wurde Denpasar, das ehemalige Badung, Provinzhauptstadt.
    Durch die Kolonialzeit und die nachfolgenden blutigen Unruhen war Bali in höchstem Maße spirituell verunreinigt worden. Um die Harmonie wieder herzustellen, beschloss man 1963, im Muttertempel Besakih, dem wichtigsten Heiligtum der Insel am Fuße des Gunung Agung in Ost-Bali, die nur alle 100 Jahre stattfindende Eka-Dasa-Rudra-Zeremonie (s. S. 288 , Kasten) abzuhalten. Viele Priester und andere Autoritäten der balinesischen Religion rieten davon ab: Die Zeit sei noch nicht reif für diese Feier, man müsse noch einige Jahre warten. Doch die Warnungen blieben unbeachtet, und im März des gleichen Jahres nahm die Zeremonie ihren Lauf. Dies erregte offenbar den Zorn der Götter. Auf dem Höhepunkt der Feierlichkeiten brach der bis dahin erloschen geglaubte Gunung Agung aus und forderte zahlreiche Opfer. Das Eka-Dasa-Rudra-Fest konnte nicht mehr zu Ende gebracht werden.
Kommunistenverfolgung
    Doch noch Schlimmeres stand Bali bevor. Ende September 1965 versuchte die bis dahin immer stärker gewordene und von Sukarno geförderte Kommunistische Partei in Jakarta einen Putsch, bei dem fünf Generäle getötet wurden. Dies löste eine

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