Ball der Traeume
Stimmung verderben. Bestimmt möchten Sie das alles gar nicht hören. Bitte, verzeihen Sie mir."
Stuart reagierte als Erster. Er streckte die Hand aus und legte sie ihr mitfühlend auf den Arm. Dann zog er sie wieder zurück.
"Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen", sagte er warmherzig. "Dafür gibt es keinen Grund."
Eve lächelte ihn an, ihre Augen glänzten verdächtig. "Danke, Stuart."
"Sie können mich gern Stu nennen", bot er freundlich an. "Alle meine Freunde nennen mich so."
"Sehr gern, Stu."
Damien reichte es jetzt, er stand abrupt auf. "Damit sollten wir den Abend beenden, denke ich. Danke für die Gastfreundschaft, Gentlemen. Wir sehen uns dann im Hotel."
Eve sah ihn überrascht an. Sie fand diesen Aufbruch reichlich überstürzt. "Natürlich", meinte sie und stand ebenfalls auf. "Dann Gute Nacht!" Sie wandte sich zum Gehen, aber Stuart hielt sie zurück.
"Der Abend ist doch noch jung", wandte er sich an Damien. "Eve scheint sich gut zu amüsieren. Vielleicht sollten wir ihr zeigen, was die Goldküste an Unterhaltung zu bieten hat."
Damien sah sie stirnrunzelnd an. "Möchten Sie das? Möchten Sie mit den Herren noch tanzen gehen?"
Eve zögerte nur kurz, dann nickte sie. "Ja, eigentlich sehr gern."
"Sehen Sie!" Stuart lächelte Damien triumphierend an. "Damit wäre das geklärt. Tut mir Leid, wenn Sie sich nicht anschließen wollen. Aber wir sehen uns ja morgen wieder im Büro. Keine Angst, wir werden uns gut um Ihre Mitarbeiterin kümmern."
Damien unterdrückte den Impuls, ihn zu ohrfeigen. Stuarts Lächeln ging ihm gehörig auf die Nerven. Einerseits wollte er natürlich ihren geschäftlichen Erfolg nicht aufs Spiel setzen. Andererseits dachte er nicht daran, sich von diesen beiden Jungen ausmanövrieren zu lassen.
"Nett von Ihnen, Gentlemen", sagte er betont cool, merkte jedoch, wie ihm das Herz bis zum Hals schlug. "Aber leider muss ich Sie enttäuschen. Miss Summers und ich haben noch wichtige Details zu besprechen. Dafür haben Sie sicher Verständnis."
Sein Ton duldete keinen Widerspruch. Stuart schien über diese Entscheidung zwar nicht glücklich zu sein, musste sich aber wohl oder übel fügen.
"Also, dann bis morgen. Ich freue mich schon darauf, die Verhandlungen mit Ihnen fortzuführen."
Ohne ein weiteres Wort verließ Damien mit Eve das Restaurant und winkte draußen ein wartendes Taxi herbei.
"Was sollte das?" fragte Eve aufgebracht.
Sie hatte es satt, von Damien wie ein Kind behandelt zu werden. Er hatte über ihren Kopf hinweg entschieden, was ihr gar nicht gefiel. Zuerst hatte er schweigend neben ihr im Taxi gesessen und sich dabei so breit gemacht, als würde der Wagen ihm allein gehören. Danach hatte er sie wie eine Gefangene zu ihrem Zimmer geführt.
"Was sollte was?" erwiderte er kühl.
"Ach, nun tun Sie doch nicht so", sagte Eve aufgebracht und schloss die Tür auf. "Sie haben sich aufgeführt wie ein Neandertaler."
In diesem Augenblick öffneten sich die Lifttüren, und eine laute Touristengruppe trat heraus. Damien schubste Eve ins Zimmer.
"Rein mit Ihnen", sagte er und machte die Tür hinter ihnen zu.
Eve stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn empört an. "Was, zum Teufel, ist in Sie gefahren?"
"Gar nichts. Ich denke, wir beide haben etwas zu besprechen. Und dabei brauche ich kein Publikum."
"Ach nein? Gut, dann will ich Ihnen einmal etwas sagen. Sie sollten es sich hier gar nicht erst gemütlich machen, denn es wird nicht lange dauern. Sie hatten kein Recht, über meinen Kopf hinweg zu bestimmen."
"Das hatte ich sehr wohl, denn ich bin Ihr Chef."
"Ach ja? Dass ich nicht lache! Was gibt es denn so Wichtiges zu besprechen? Was sind das für Details, über die Sie mit mir reden wollen? Die haben Sie sich doch sicher nur ausgedacht."
Damien sah sie beschwörend an. "Der morgige Tag ist für uns sehr wichtig. Das muss ich Ihnen doch wohl nicht erst sagen, oder?"
"Nein, aber das ist noch lange kein Grund, die Leute, mit denen Sie Geschäfte machen wollen, vor den Kopf zu stoßen. Was ist nur in Sie gefahren?"
"Ich dachte, wir sind hier, um zu arbeiten, und nicht, um mit den Kunden zu flirten."
Eve sah ihn erstaunt an. "Aber ich habe doch gar nicht geflirtet", protestierte sie.
"Nein? Es hätte nicht viel gefehlt, und der liebe Stuart hätte auf Ihrem Schoß gesessen und Ihnen aus der Hand gefressen."
"Ich finde ihn sehr sympathisch, das ist alles."
"Sympathisch?" Damien lachte verächtlich. "Er will mit Ihnen ins Bett, das ist doch
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