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Ball der Traeume

Ball der Traeume

Titel: Ball der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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Ihnen die Arbeit nicht wichtig genug ist, um pünktlich zu erscheinen, können Sie –"
    "Das ist nicht fair, ich –"
    "Das ist nicht fair?" Damien schlug erregt mit der Faust auf den Schreibtisch. "Vergessen Sie nicht, dass ich Sie bezahle! Glauben Sie, Sie können hier so einfach reinund rausmarschieren, wie es Ihnen passt? Sie arbeiten schließlich nicht freiberuflich!"
    "Es ist doch nicht meine Schuld, wenn der Zug Verspätung hat", protestierte Eve. Mit einem so schroffen Empfang hatte sie nicht gerechnet.
    "Darum geht es doch gar nicht. Es ist Ihre Pflicht, pünktlich zur Arbeit zu erscheinen. Basta! Wenn die Züge sich verspäten, müssen Sie eben eine andere Form des Transports finden."
    Sie atmete tief durch. "Dafür lasse ich heute die Mittagspause ausfallen."
    "Gute Idee!"
    "Dann sind wir uns ja einig." Sie richtete sich auf, funkelte ihn an und setzte hinzu: "Wenigstens in diesem Punkt."
    Damien merkte anscheinend selbst, dass er zu weit gegangen war. Schweigend betrachtete er sie. Eve trug ein helles Leinenkleid, das gut zu dem warmen Sommertag passte. Ihre Wangen waren gerötet, abgesehen davon war sie so blass, dass sie fast durchscheinend wirkte.
    "Geht es Ihnen gut?"
    Etwas blitzte in ihren Augen auf und erlosch gleich wieder.
    "Ja, natürlich. Warum fragen Sie?"
    "Nun, Sie wirken ein wenig – überarbeitet."
    Ist das so offensichtlich?
    "Ich bin den ganzen Weg vom Bahnhof bis hierher gerannt, und –" Sie befeuchtete sich nervös die Lippen. Eigentlich hatte sie gedacht, dass sie zuerst über die Kampagne sprechen und das Berufliche hinter sich bringen sollten. Aber jetzt entschied sie sich anders. Sie würde Damien sagen, was mit ihr los war. Dann würde er hoffentlich netter zu ihr sein.
    Noch immer beobachtete er sie.
    "Und?" hakte er nach.
    "Ich bin schwanger." Nun war es heraus.
    Die Überraschung war ihr geglückt. Einen Moment lang herrschte verblüfftes Schweigen.
    "Sie sind was?"
    "Ich bin schwanger." Es war viel leichter, als sie gedacht hatte. Ja, es fühlte sich sogar gut an, es zu sagen. Lächelnd legte sie die Hand auf ihren noch flachen Bauch. "Ich bekomme ein Baby."
    Damien sah sie mit ernster Miene an. "Wie konnte das passieren?" fragte er heftig.
    Eve zuckte die Schultern, noch immer lächelnd. "Auf die übliche Art." Dann fügte sie hinzu: "Nun, so üblich war die Art gar nicht, wenn ich es recht bedenke."
    "Das hätte ich nicht von Ihnen erwartet", erwiderte Damien ärgerlich. "Ich hätte Sie nicht für so pflichtvergessen gehalten. Hoffentlich wirkt sich das nicht auf Ihre Arbeit aus."
    " Ich – pflichtvergessen? Das ist ja ein starkes Stück! Was haben Sie denn zu –"
    "Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich jetzt gern die Diskussion über Ihr Privatleben beenden", unterbrach er sie mit eisiger Stimme. "Ich möchte mit Ihnen über die Kampagne sprechen. Das heißt, natürlich nur, wenn Sie nichts dagegen haben."
    "Natürlich habe ich nichts dagegen. Aber, Damien, ich muss Ihnen sagen, dass ich –"
    "Dass was? Sie wollen mir deshalb doch wohl nicht kündigen, oder? Das würde mir überhaupt nicht passen. Schließlich habe ich Sie ja gerade erst befördert. Ich verlasse mich darauf, dass Sie unser Projekt bis zum Schluss betreuen werden."
    "Das habe ich auch vor. Es sei denn, Sie wollen mich entlassen."
    "Warum sollte ich?"
    "Weil –"
    Sie verstummte mitten im Satz. Von draußen drang erregtes Stimmengewirr zu ihnen herein. Jemand schien sich mit Enid zu streiten. Sekunden später wurde die Tür aufgerissen.
    Eve starrte den Mann, der ins Zimmer stürmte, wie eine Erscheinung an. Es war kein anderer als Bryce, ihr Exverlobter. Er hielt einen Rosenstrauß in der einen und eine Flasche Champagner in der anderen Hand. Enid war ihm dicht auf den Fersen.
    "Hören Sie, Mr. Chalmers, Sie können doch nicht so einfach –"
    "Nur keine Aufregung." Bryce warf ihr ein betörendes Lächeln zu. "Ich bin sicher, wer auch immer das ist", er wies auf Damien, der ihn verblüfft anstarrte, "wird Eve und mich entschuldigen. Wir haben nämlich etwas sehr Wichtiges miteinander zu besprechen."
    "Mr. Chalmers, würden Sie bitte gehen? Dies ist nicht das Büro von Miss Summers!"
    "Schon gut, Enid." Damien nahm hinter seinem Schreibtisch Platz und betrachtete den Eindringling stirnrunzelnd. Das wurde ja immer schöner! Zuerst erfuhr er von Eve, dass sie schwanger war, und nun platzte dieser komische Typ in sein Büro. Bestimmt war er der Vater des Kindes. Hatte sie ihn seinetwegen

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