Ball der Traeume
ich damit sagen will. Du bedeutest mir viel, Eve. Du bist nett, du bist intelligent, und du liebst mich. Was kann ein Mann mehr wollen?"
"Hör zu, Bryce, es würde nicht funktionieren. Ich –"
"Kannst du mir nicht verzeihen? Ist es das?"
"Nein, damit hat es nichts zu tun. Ich liebe dich nicht mehr, Bryce. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich dich je geliebt habe. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber ich bekomme mein Leben langsam wieder auf die Reihe. Es tut mir Leid, doch für dich ist darin kein Platz."
Damit hatte Bryce anscheinend nicht gerechnet. Er wurde blass. "Das – das soll wohl ein Scherz sein, oder?"
"Nein, es ist mein voller Ernst."
Er schwieg einen Moment und begann, unruhig im Zimmer auf und ab zu gehen.
"Kannst du mir verraten, was ich jetzt machen soll? Ich habe meine Wohnung aufgegeben, als ich mit Muriel zusammenzog. Jetzt weiß ich nicht, wohin."
Eve hätte beinahe laut aufgelacht. "Das ist wohl kaum mein Problem", erwiderte sie kühl.
Plötzlich änderte er seine Strategie. "O doch, mein Liebling. Ob es dir gefällt oder nicht, ich werde noch heute bei dir einziehen."
Plötzlich hatte Eve das Gefühl, als könnte sie es auch nicht eine Minute länger im Raum aushalten. Dafür, dass sie bisher kaum Anfälle von morgendlicher Übelkeit gehabt hatte, wurde ihr mit einem Mal so schlecht, dass sie befürchtete, sich übergeben zu müssen.
"Entschuldige –" Sie riss die Tür auf und stürmte hinaus. Fast wäre sie dabei über Enid gestolpert, die gerade damit beschäftigt war, die Topfpflanzen vor der Tür zu gießen. Damien, der unruhig im Vorzimmer auf und ab gegangen war, blieb abrupt stehen und sah sie entgeistert an. Für den Bruchteil einer Sekunde wich sein Ärger großer Besorgnis. Ihre Blicke trafen sich kurz, bevor Eve an Enid vorbei und zu den Toiletten eilte.
"Was ist hier los?" rief Bryce ihr hinterher. "Eve, was ist mit dir?"
"Ich kümmere mich um sie", bot Enid an und folgte Eve.
"Nein, das kommt gar nicht infrage." Bryce hatte bereits die Verfolgung aufgenommen und riss die Tür zu den Toiletten auf. Bei dem Anblick, der sich ihm bot, wurde er aschfahl.
"Ich – ich glaube, es geht ihr nicht gut", brachte er stockend hervor.
Enid sah ihn kopfschüttelnd an. "Ihnen scheint das ja nicht viel auszumachen!"
"Sie Narr", fuhr Damien ihn an, der ihnen ebenfalls gefolgt war. "Das Letzte, was sie jetzt braucht, ist Aufregung."
"Ja, das weiß ich", erwiderte Bryce wütend. "Ich wollte doch nur –"
Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann kam Eve von der Toilette zurück. Sie sah schrecklich aus und hielt sich ein Taschentuch vor den Mund.
"Es – es geht mir schon besser", sagte sie kläglich. "Der Anfall ist vorbei."
Damien streckte die Hand aus. "Kommen Sie, stützen Sie sich auf mich."
Sie nahm seinen Arm und ließ sich von Damien ins Vorzimmer führen. Dort sank sie erleichtert in einen der bequemen Sessel.
"Ich glaube, eine Tasse Tee wäre jetzt genau das Richtige", schlug Enid vor. Sie wartete die Antwort gar nicht erst ab, sondern verschwand in die kleine Küche, um Wasser aufzusetzen.
Bryce folgte Eve und Damien stumm. Man konnte sehen, wie es in ihm arbeitete.
"Was ist los, Eve?" fragte er sie schließlich.
Sie holte tief Atem. "Bryce, es gibt keinen Platz für dich in meinem Leben. Ich wollte dir eigentlich gar nichts davon sagen, weil es dich nichts angeht. Aber ich bekomme ein Baby."
Er sah sie entgeistert an. "Aber – das ist doch nicht möglich. Ich meine, wir haben doch seit Monaten nicht mehr miteinander –"
"Keine Sorge", erwiderte Eve kühl. "Ich habe ja auch nicht behauptet, dass es von dir ist."
"Nicht von mir? Aber mit wem hast du denn dann geschlafen, zum Teufel?"
Damien konnte nicht länger schweigen. Er hatte selbst keine Ahnung, unter welchen Umständen das Baby gezeugt worden war, war jedoch heilfroh, dass es nicht von Bryce war.
"Wieso glauben Sie, dass Eve Ihnen das beantworten muss?" fuhr er den anderen an.
"Ich habe ein Recht darauf, es zu wissen. Kaum verlasse ich sie, lässt sie sich von einem anderen Kerl schwängern. Von wem ist das Kind? Ich frage dich jetzt zum letzten Mal."
Wieder sprang Damien für sie ein.
"Sie hat Ihnen doch schon gesagt, dass es Sie nichts angeht. Und jetzt verschwinden Sie besser – und zwar für immer!"
Bryce sah ihn wütend an. "Warum mischen Sie sich überhaupt ein?" fragte er zornig. "He, Moment mal –"
Er verstummte mitten im Satz und sah die beiden verblüfft an.
"Damien
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