Ball der Traeume
ganz genau. Bei ihren Worten zuckte Damien unwillkürlich zusammen, und sie wusste, dass die Wahrheit ihn endlich erreicht hatte. Er kniff die Augen zusammen. Die unterschiedlichsten Gefühle spiegelten sich in seinem Gesicht wider – Überraschung, Schock, Wut. Er brauchte eine Weile, um die Neuigkeit zu verarbeiten.
"Das warst du?" fragte er ungläubig.
Er klang entsetzt. Eve hatte nichts anderes erwartet, aber sein Ton traf sie dennoch. Es war wie ein Schlag ins Gesicht.
"Schwer zu glauben, nicht wahr? Aber es stimmt trotzdem."
Schwer zu glauben? Er hatte Stunden damit verbracht, der geheimnisvollen Fremden auf die Spur zu kommen. Der Frau, die ihn in seinen Träumen verfolgt, von der er in langen, einsamen Nächten geträumt hatte. Doch sie war die ganze Zeit da gewesen, ganz in seiner Nähe. Irgendwie ergab das Ganze keinen Sinn.
"Dein Parfüm", sagte er schockiert. "Es war nicht dein Parfüm."
"Meine Mutter hatte mir ihr Parfüm ausgeliehen, weil es besser zu meinem Kostüm passte."
Also war sie es tatsächlich. Die Frau in dem seidenen Gewand, mit den roten Lippen und dem aufregenden Körper war keine andere als Eve gewesen, seine kleine graue Maus, die in Wirklichkeit gar keine graue Maus war. Und nun war sie hier.
In seinem Schlafzimmer.
Ich habe mehr Glück als Verstand!
Es war eine gute Idee gewesen, sie hier herauf in sein Apartment zu bringen.
Er sah sie stirnrunzelnd an.
"Ich werde Beweise brauchen. Das verstehst du doch, nicht wahr?"
Eve zuckte zusammen. "Wovon sprichst du? Von einem Vaterschaftstest?"
"Möglicherweise, ja." Er ging langsam zur Tür, um ihr den Weg zu versperren. Eve drückte sich gegen das Fenster und wirkte wie ein verschrecktes Tier. "Ich dachte eigentlich an etwas viel Näherliegendes."
"Was meinst du damit?" Sie sah ihn erschrocken an.
Er ging auf sie zu und blieb dicht vor ihr stehen. "Damals hast du eine Maske getragen. Alle Details, die du kennst, kannst du auch von jemand anders gehört haben."
Eve wollte schon protestieren, aber er legte ihr einen Finger auf die Lippen.
"Ich will nur sicher sein, dass du auch die Wahrheit gesagt hast. Wenn ich diese Geschichte von dem Baby glauben soll, muss ich wissen, dass ich tatsächlich mit dir geschlafen habe."
Er sah sie an, beobachtete das Wechselspiel der Gefühle, die sich auf ihrem Gesicht spiegelten – Erstaunen, Furcht und noch etwas anderes.
Vorfreude?
Konnte es sein, dass sie freudig erregt war? Ihre Brustspitzen reagierten jedenfalls eindeutig auf seine Worte.
Sie räusperte sich. "Und woran – woran hast du gedacht?"
Er hob die Hand, und sie zuckte zusammen.
"Entspann dich", sagte er besänftigend. "Du hast eine Maske getragen. Ich wollte nur wissen, wie du aussiehst, wenn man dir die Hand vor Augen hält. Ich will nur sichergehen, das ist alles."
Tatsächlich schien Eve sich nach diesen Worten ein wenig zu entspannen, obwohl ihr Atem noch immer unregelmäßig war. Doch sie schloss die Augen und ließ es geschehen, dass Damien ihr die Hand aufs Gesicht legte. Das Flattern ihrer Wimpern fühlte sich wie der Flügelschlag eines kleinen Vogels an.
"Gut so", sagte er befriedigt. "Jetzt heb bitte ein wenig den Kopf, damit ich dich richtig anschauen kann."
Er legte ihr sanft einen Finger unters Kinn, sie ließ es geschehen.
"Bist du jetzt überzeugt?" Ihre Stimme zitterte ein wenig. Er konnte ihren Atem auf seiner Wange spüren.
"Fast", erwiderte er, "bis auf eine Sache."
Im nächsten Moment spürte sie seine Lippen auf ihren. Sie erschauerte, und er vertiefte den Kuss. Seine Zunge erkundete ihren Mund, und nach einer kurzen Schrecksekunde erwiderte sie seine Liebkosungen. Als ihre Zungenspitzen sich berührten, nahm er die Hand von ihrem Gesicht und zog sie an sich.
Eve reagierte sofort, sie legte ihm die Hände um den Nacken und umarmte ihn.
Plötzlich waren alle Zweifel verschwunden. Tatsächlich, das war sie, die Frau vom Ball. Er erkannte sie wieder, erkannte sie an ihren Kurven, die ihm noch immer so vertraut waren. Eigentlich hätte er es dabei belassen können, denn Eve hatte ihm jetzt den Beweis für die Wahrheit ihrer Behauptungen geliefert. Aber warum hätte er das tun sollen?
Stattdessen bedeckte er ihren Hals mit kleinen Küssen und stellte befriedigt fest, wie sie erschauerte. Damien dachte gar nicht daran, jetzt aufzuhören. Schließlich hatte er seit jener Nacht unablässig nach dieser Frau gesucht. Und er hatte nicht die Absicht, sie jetzt, da er sie endlich gefunden hatte, so
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