Ball der Traeume
doch kein Thema mehr. Jetzt gibt es nichts, wofür du dich schämen musst."
"Ich musste mich noch nie für irgendetwas schämen, Damien. Wenn du es genau wissen willst: Ich habe meiner Mutter bisher noch nichts davon gesagt, weil ich erst seit sechs Wochen schwanger bin. Weißt du, was das bedeutet?"
"Kann es sein", fragte er stirnrunzelnd, "dass du dich irrst?"
"Nein. Der Arzt hat die Schwangerschaft bestätigt. Doch das bedeutet nicht, dass alles glatt gehen wird. Was ist, wenn ich das Kind verliere?"
"Ist das sehr wahrscheinlich?"
"Nein, nicht besonders. Aber es ist auch nicht unmöglich. Ich bin noch immer im Frühstadium der Schwangerschaft. Es wäre furchtbar, meiner Mutter Hoffnungen zu machen und sie dann enttäuschen zu müssen. Deshalb habe ich ihr nichts davon gesagt, und nicht, weil ich glaube, sie würde zusammenbrechen, wenn ich ein Kind bekomme und keinen Ring am Finger trage."
Er schwieg kurz, dann zuckte er die Schultern. "Das ist ja jetzt auch egal. Wir werden auf jeden Fall heiraten, das ist längst entschieden."
"Was geschieht, wenn dem Baby etwas zustößt?"
"Dann bekommen wir einfach noch eins."
Eve schüttelte den Kopf. "Du hörst mir nicht zu, Damien. Ich habe nie gesagt, dass ich dich heiraten würde."
"Du willst mich nicht heiraten? Das überrascht mich. Heute Morgen war das doch noch ganz anders. Du warst nicht zufrieden mit dem, was ich dir angeboten habe – mein Haus, mein Personal, mein Geld. Offensichtlich wolltest du mehr von mir."
"Ja, aber du kannst doch nicht einfach hier hereinschneien und über unser Leben bestimmen, so, als wäre dies nur ein weiterer Geschäftsabschluss für dich. Diese Taktik mag im Konferenzraum funktionieren, aber nicht hier."
Kaum hatte Eve den Satz ausgesprochen, hätte sie ihn auch am liebsten gleich zurückgenommen. Immer wenn sie das Wort Konferenzraum hörte, musste sie an jene folgenschwere Nacht denken, in der alles angefangen hatte. Und mit der Erinnerung kam das Verlangen, das noch viel brennender war nach dem fantastischen Sex, den sie heute gehabt hatten. Sie durfte nicht daran denken, besonders jetzt nicht, da sie sich alle Mühe gab, Abstand zwischen ihnen zu halten und Damien klarzumachen, dass die Sache mit der Hochzeit keinen Sinn machte.
Sie suchte seinen Blick. Verdammt! Das war ein Fehler gewesen. Auch Damien schien gemerkt zu haben, worauf sie unbewusst angespielt hatte. Er trat mit schnellen Schritten auf sie zu und drückte sie gegen die Wand. Eve war gefangen.
"Ich bin nicht der Einzige, der eine bestimmte Taktik im Konferenzraum verfolgt. Oder hast du unsere kleine Episode von damals etwa schon vergessen?"
Sie schüttelte den Kopf. Seine physische Nähe raubte ihr den Atem, sie war wie benommen von seiner körperlichen Präsenz.
"Nein, das habe ich nicht vergessen. Aber das ist auch nicht wichtig. Du kannst nicht so einfach über unser Leben bestimmen. Du kannst unsere Zukunft nicht für uns entscheiden, ohne nach unseren Wünschen und Bedürfnissen zu fragen. Du kannst nicht –"
Im nächsten Moment spürte sie seine Lippen auf ihren, und er brachte sie mit einem leidenschaftlichen Kuss zum Schweigen. Hitze schoss durch Eves Körper, eine Welle des Verlangens durchflutete sie und drohte ihre guten Vorsätze und die Stimme der Vernunft auszulöschen.
Damien bedeckte ihren Hals mit kleinen, heißen Küssen. Er schien genau zu wissen, was ihr gefiel, küsste die empfindsame Stelle hinter ihrem Ohr, ihren Hals, den Ansatz ihrer Brüste. Sofort reagierte ihr Körper auf diesen Angriff auf ihre Sinne.
"Siehst du –", Damien hob kurz den Kopf, seine Augen funkelten gefährlich, "– siehst du, wie sehr du mich begehrst? Ich könnte dich hier nehmen, auf dieser Veranda, und du könntest nichts dagegen tun."
Ja, sie begehrte ihn. Auch wenn ihr Verstand ihr riet, sich seinem Einfluss zu entziehen, sprach ihr Körper eine andere Sprache. Sie wollte Damien, seinen Körper und seine Seele. Aber das rechtfertigte seinen Anspruch noch lange nicht. Es war eine Sache, wenn sie sich ihm freiwillig hingab. Aber es war eine andere, wenn er sie mit Gewalt nehmen wollte.
"So operierst du immer, Damien. Du nimmst dir, was du willst."
"Mach mir nichts vor. Du willst es doch auch."
"Warum nimmst du mich dann nicht? Gleich hier, in unserem Haus, während meine Mutter in ihrem Zimmer schläft? Aber was würde das beweisen? Bildest du dir wirklich ein, ich wäre so verrückt nach dir, dass ich mich deshalb von dir zum Altar schleifen
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