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Ball der Traeume

Ball der Traeume

Titel: Ball der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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jetzt hier herumkrabbeln und alles anfassen."
    Damien sah sie an. Sie war so zierlich und schwach, ihre Trauer lastete schwer auf ihr. "Sie müssen sie sehr vermissen."
    Daphne nickte unmerklich. "O ja, aber Babys sind ja auch etwas ganz Besonderes. Vielleicht vermisse ich das am meisten – das Wunder eines neuen Lebens, eine Hoffnung für die Zukunft. Jetzt ist es leider zu spät für mich, dieses Wunder noch einmal zu erleben." Sie griff nach ihrem Taschentuch und wischte sich die Augen.
    "Hören Sie nicht auf mich", sagte sie, "ich bin nur eine dumme alte Frau."
    Erst jetzt drangen ihre Worte in sein Bewusstsein.
    Sie weiß nichts von dem Baby.  
    Eve hatte ihr nichts davon erzählt.
    Aber warum nicht? Sie musste doch wissen, wie viel Daphne diese Neuigkeit bedeuten würde.
    Plötzlich sah er im Geist noch ein anderes Foto auf dem Kaminsims stehen: eine strahlende Eve, die ihr kleines Baby im Arm hielt.
    Wollte Eve ihrer Mutter kein uneheliches Kind zumuten? Hatte sie ihr deshalb ihre Schwangerschaft bisher verschwiegen?
    Dieser Gedanke bewirkte etwas in ihm. Es gab eine Lösung für all ihre Probleme. Eine einfache Lösung, mit der allen geholfen wäre. Und als Bonus würde er dazu auch noch Eve bekommen.
    "Vielleicht ist es noch nicht zu spät", sagte er und nahm Daphnes Hand. "Vielleicht wird doch noch alles gut."
    Sie sah ihn neugierig an. "Was meinen Sie damit? Warum sind Sie gekommen, Mr. DeLuca?"
    "Ich habe Ihnen etwas zu sagen." Er drückte ihre knochige Hand. Die dünne Haut darüber wirkte wie Pergament. Er legte seine linke Hand auf ihre, wie um sie zu wärmen. "Um genauer zu sein, ich möchte Sie um etwas bitten."
    Er schwieg einen Moment und überlegte, ob er auch das Richtige tat. Aber ein Blick in ihre Augen überzeugte ihn.
    Er atmete tief durch und sagte: "Darf ich Sie um die Hand Ihrer Tochter bitten?"

11. Kapitel
     
    Na also. Er hatte es gesagt. Und es hatte sich gar nicht einmal so schlecht angefühlt. Im Gegenteil, als er merkte, wie Eves Mutter der Atem stockte und ihre Wangen sich dann vor Freude röteten, hatte es sich sogar sehr gut angefühlt.
    Außerdem war es tatsächlich die perfekte Lösung. Eve konnte das Ganze unmöglich allein schaffen. Ihre kranke Mutter, die Arbeit und dann noch ein Baby, das war einfach zu viel. Eine Heirat würde bedeuten, dass das Kind seinen Namen bekommen und dass Eve wegen eines unehelichen Kindes nicht diskriminiert werden würde.
    Er hatte zwar eigentlich nie heiraten wollen, hatte alles getan, um das zu vermeiden. Aber wenn eine Heirat bedeutete, dass sein Kind so aufgezogen wurde, wie er es sich vorstellte, war er dafür sogar bereit, seine Unabhängigkeit zu opfern.
    Außerdem würde es ihm ermöglichen, die Nächte mit Eve zu verbringen. Und das allein war das Opfer wert.
    In diesem Moment wurde ein Schlüssel im Schloss umgedreht. Damien sah auf die Uhr und registrierte erstaunt, wie spät es bereits war.
    "Ich bin wieder da", rief Eve aus dem Flur ihrer Mutter zu. Ihre Stimme klang ziemlich müde. Wahrscheinlich wäre sie besser schon früher nach Hause gegangen, wie er es ihr geraten hatte. Andererseits hätte er dann nie den Weg hierher gefunden.
    Er stand auf, stellte sich neben Daphne und legte ihr die Hand auf die Schulter.
    "Was tust du denn hier?" Eve sah die beiden wie eine Erscheinung an.
    Sie hätte wissen müssen, dass etwas in der Luft lag. Schließlich parkte ein nagelneues BMW-Cabrio vor ihrer Tür, und so ein Wagen war in dieser Gegend nur selten zu sehen.
    "Was geht hier vor?"
    "Hallo, Liebling", sagte ihre Mutter warm. "Meinen herzlichen Glückwunsch! Ich hatte ja keine Ahnung." Sie trat auf ihre Tochter zu und zog sie an sich. Eve ließ es geschehen.
    Verblüfft sah sie Damien über Daphnes Schulter hinweg an.
    "Du hast es ihr gesagt?" fragte sie erstaunt.
    "Natürlich hat er es mir gesagt", erwiderte ihre Mutter fröhlich. "Wie hätte er sonst bei mir um deine Hand anhalten können? Oh, du weißt gar nicht, wie glücklich du mich gemacht hast. Ich kann es immer noch nicht fassen. Wann wollt ihr denn heiraten?"
    "Heiraten?"
    Eve hatte das Gefühl, als wäre sie im falschen Film gelandet. Sie hatte angenommen, Damien hätte ihrer Mutter gesagt, dass sie schwanger war. Aber das hier – das geschah nicht wirklich. Das machte keinen Sinn. Schon wollte sie alles leugnen, ihrer Mutter sagen, dass es sich um ein Missverständnis handele. Verwirrt sah sie Damien an und erwartete, dass er es abstreiten würde. Aber er tat es nicht. Im

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