Ball der Traeume
lasse?"
Sein Atem beruhigte sich ein wenig, und Eve wusste, dass sie mit ihrer Bemerkung ins Schwarze getroffen hatte. Er ließ sie los, trat einen Schritt zurück und fuhr sich mit den Fingern durch das dichte Haar.
Sie machte ihn verrückt. Und er musste verrückt sein, wenn er tatsächlich geglaubt hatte, sie könnten sich hier lieben, in Eves Haus, während ihre Mutter schlief.
Aber er begehrte sie so sehr. Warum frustrierte sie ihn dann? Gleich in der ersten Nacht war sie vor ihm geflohen und hatte ihre Identität vor ihm verborgen. Gleichzeitig tat sie so, als wäre sie völlig unschuldig. Dabei war sie es gewesen, die die Karten von Anfang an in der Hand gehalten hatte.
"Es scheint dir großen Spaß zu machen, meine Fehler aufzuzählen. Aber denkst du wirklich, man könnte dir nichts vorwerfen?" fragte er mit rauer Stimme.
Eve sah ihn erschrocken an. Mit diesem Angriff hatte sie nicht gerechnet.
"Was meinst du damit?"
"Du bist doch diejenige, die auf dem Kostümball vor mir davongelaufen ist. Du bist diejenige, die ihre Identität nicht preisgeben wollte. Wenn du mir das mit dem Baby nicht erzählt hättest –" Er verstummte und ging die Szene im Geist noch einmal durch.
Sie hat es mir ja gar nicht gesagt.
Er hatte sich in ihr Gespräch mit Bryce, diesem Versager, eingemischt. Bryce war nicht der Einzige gewesen, der ihm geglaubt hatte. In ihrem geschwächten Zustand hatte Eve tatsächlich gedacht, er würde die Wahrheit sagen. Sie hatte gedacht, er wüsste, dass das Baby von ihm war.
Er sah sie an. Da wurde ihm klar, dass sie im Begriff gewesen war, ihn zu verraten.
"Du wolltest es mir gar nicht sagen, stimmt's?" Es war keine Frage, sondern eine Anklage. "Du hättest es mir nie gesagt!"
"Nein, Damien, das stimmt nicht."
"Du wolltest die Existenz des Babys geheim halten. Du hattest niemals die Absicht, mich einzuweihen. Wenn ich dir nicht zu Hilfe gekommen wäre, hätte ich nichts davon erfahren."
"Nein, das stimmt nicht! Ich wollte es dir heute sagen."
"Aber das hast du nicht getan."
"Ich hatte ja keine Gelegenheit. Ich wollte es dir sagen, in deinem Büro, aber Bryce –"
"Vergiss Bryce! Ich glaube dir nicht. Du hast mir die ganze Zeit über das Wichtigste verschwiegen. Warum sollte es heute anders sein?"
"Weil ich dir jetzt die Wahrheit sage!"
"Nein, du wolltest es für dich behalten. Noch ein kleines Geheimnis. Wie der Sex in jener Nacht. Das war dein Geheimnis. Du wolltest mir nicht sagen, wer du bist. Deshalb hast du auch die Maske nicht abgenommen. Du wolltest nicht, dass ich erfahre, wer sich dahinter verbirgt."
"Damien, hör mir zu –"
"Warum sollte ich dir zuhören? Du hast mir die ganze Zeit über vieles verheimlicht. Damals hast du nur dein Gesicht verborgen. Dann hast du mich in dem Glauben gelassen, du seist gar nicht auf der Party gewesen. Wozu das alles, wenn du doch die Absicht hattest, mir zu sagen, dass du schwanger bist und das Kind von mir ist?"
"Weil es dein Kind ist. Du hast ein Recht darauf, es zu wissen."
"Seit wann bedeuten dir meine Rechte etwas?" fragte er aufgebracht. "Das wäre ja etwas ganz Neues! Um Rechte geht es hier doch gar nicht. Ich glaube, du wolltest nie zugeben, dass wir im Konferenzzimmer miteinander geschlafen haben. Genauso wenig, wie du zugeben wolltest, dass ich der Vater deines Kindes bin. Wenn ich nicht für dich gelogen hätte, hätte ich es nie erfahren."
"Das stimmt nicht!"
"Nein? Willst du wirklich behaupten, du hättest nie daran gedacht, mir die Wahrheit zu verschweigen und das Baby ganz allein großzuziehen?"
"Ich – Also, weißt du –"
"Nein, ich weiß gar nichts", fiel er ihr ins Wort, "überhaupt nichts. Du hattest mehr als einmal die Gelegenheit, mir zu offenbaren, dass du die Frau mit der Maske warst. Aber nichts dergleichen ist geschehen. Beim zweiten Mal, auf unserer Geschäftsreise, als ich dich küssen wollte, hast du so getan, als würde ich dich belästigen. Damals hatten wir bereits miteinander geschlafen. Warum hast du mich zurückgewiesen? Um dein Geheimnis für dich zu behalten, gib es endlich zu!"
Eve riss empört die Augen auf. "Das stimmt nicht, Damien. An jenem Abend ging es dir gar nicht um mich. Du hast es nur nicht ertragen, dass sich ein anderer Mann für mich interessiert hat. Aber in Wirklichkeit wolltest du gar nicht mit mir schlafen."
In Wirklichkeit wollte er nicht mit ihr schlafen? Das sollte wohl ein Witz sein! Er hatte sich nach ihr verzehrt in jener Nacht. Es war die Hölle gewesen.
"Ich
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