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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Keller gelegt, damit Shane es findet. Du hast versucht, ihn ins Gefängnis zu bringen.«
    Dazu äußerte sich Jason mit keinem Wort. Er starrte sie nur an und im Schatten wirkten seine Augen wie Löcher in einem unbewegten blassen Gesicht. Er sah... tot aus. Toter als die meisten Vampire.
    »Ich muss meine Schwester sprechen«, sagte er.
    »Eve will aber nicht mit dir sprechen, du Psycho. Lass sie in Ruhe!«
    »Es geht um unseren Dad«, sagte er. Obwohl Claire weitergelaufen war, um ihn und all seine Psyche-Probleme hinter sich zu lassen, zögerte sie und blickte zurück. »Ich muss Eve sprechen. Sag ihr, ich rufe sie an. Sag ihr, dass sie nicht auflegen soll.«
    Claire nickte nur einmal kurz. Sie hasste ihn deshalb nicht weniger, aber irgendetwas war heute anders an ihm - als würde er einerseits um einen Waffenstillstand bitten, andererseits aber nicht dafür auf die Knie fallen wollen. »Ich verspreche nichts«, sagte sie.
    Jason nickte ebenfalls. »Das habe ich auch nicht erwartet.«
    Er bedankte sich nicht. Sie ging weiter.
    Als sie sich umschaute, war der Hauseingang leer. Sie erhaschte einen Blick auf eine schwarze Jacke, die am Ende des Blocks um die Ecke verschwand. Verdammt, der bewegt sich schnell , dachte sie und schauderte wieder. Was, wenn Jasons Wunsch erfüllt worden war? Wenn ihn jemand zu einem waschechten Vampir gemacht hatte, so unwahrscheinlich das auch schien ?
    Sie beschloss, bei nächster Gelegenheit Amelie danach zu fragen.
    ***
    Die morgendlichen Unterrichtsstunden kamen und gingen. Nicht dass eine von ihnen besonders schwierig gewesen wäre, nicht einmal die anspruchsvollen Physikkurse, in die sie durch eine Aufnahmeprüfung gelangt war. Sie hatte einige ihrer lahmen Grundkurse gegen einen Mythologiekurs eingetauscht, vielmehr hatte Amelie darauf bestanden. Das war ziemlich cool und sie stellte fest, dass sie sich darauf freute. Leider ging es heute nicht um Vampire, sondern um Zombies, Voodoopraktiken und wie das in den Medien dargestellt wurde. Nächste Woche würden sie sich Die Nacht der lebenden Toten anschauen. Claire wusste nicht annähernd so viel über Zombies wie die anderen Studenten; außer in dem Ego-Shooter-Spiel, das Shane so mochte, hatte sie diesen Dingen bisher noch nie Beachtung geschenkt.
    Seit sie nach Morganville gezogen war, hielt sie natürlich nichts mehr für unmöglich.
    In Mythologie erhielt sie eine Fülle an Informationen über Voodoo - falls sie das je brauchen sollte -, danach hatte sie eine Pause, bevor ihre Laborstunden begannen. Sie machte sich auf den Weg zum University Center, einem ausladenden Gebäude mit einem großen Lernbereich, in dem lange Tische und Sesselgruppen standen, einem Buchladen und einer Cafeteria. in der es fantastische gegrillte Käsesandwichs und Salate gab und eine ziemlich gute Kaffee-Bar.
    Heute standen die Leute nicht mal Schlange. Claire bezahlte für ihren Moccacino und ging hinter den Tresen, wo Eve arbeitete. Eve sah heute großartig aus, nicht nur wegen der Mühe, die sie sich mit Outfit und Make-up gegeben hatte; irgendwie strahlte sie Zufriedenheit aus.
    Oh. Okay .
    Eve schenkte ihr ein absolut umwerfendes Lächeln und reichte ihr den Kaffee. »Hallo, Bücherwurm. Alles klar?«
    »Klar. Und bei dir?«
    »Nicht übel. Nach dem Ansturm heute Morgen wurde es hier ruhig und gleichmäßig.« Hinter diesem Lächeln steckte ein Geheimnis.
    »Und? Wie war deine Nacht?«, bohrte Claire weiter. Das Geheimnis schrie förmlich danach, geteilt zu werden, und außerdem war sie irgendwie... neugierig.
    »Fantastisch«, seufzte Eve. »Ich habe einfach... yeah. Schon mit vierzehn war ich in diesen Jungen verliebt, weißt du? Und er wusste gar nicht, dass es mich gab. Ich bin zu jedem seiner Konzerte gegangen, seit er angefangen hatte zu spielen, bis hin zu seinem letzten Auftritt im Common Grounds. Ich hätte nie gedacht... ich hätte echt nie gedacht, dass daraus etwas werden würde.«
    »Und wie war...?« Claire hob die Augenbrauen und ließ die Frage für alle Interpretationen offen, die Eve hineinlegen könnte.
    Eves Lächeln wurde verrucht. »Fantastisch.«
    Sie kreischten beide auf und Eve vollführte einen Freudentanz hinter der Theke, mischte Kaffeevariationen zusammen und wirbelte herum. Claire hatte sie noch nie so restlos glücklich erlebt.
    Mit einem Schlag kehrte sie wieder in die Realität zurück, als sie sich daran erinnerte, weswegen sie eigentlich gekommen war. Sie hatte den starken Verdacht, dass sie gleich all das

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