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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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erholt oder zumindest sah sie so aus - glänzend wie das Auto und ebenso hart. Ihr blondes Haar schimmerte und war lässig frisiert, ihr Make-up war perfekt. Vielleicht sah sie ein wenig blasser aus als sonst, aber das war schwer zu sagen.
    »Hey«, sagte Claire und sorgte dafür, dass sie ein wenig Abstand zur Bordsteinkante hielt und nicht mehr in unmittelbarer Reichweite war. »Wie geht's, Monica?«
    »Mir? Großartig. Könnte nicht besser sein«, sagte Monica strahlend. In ihren Augen lag etwas weit Dunkleres, als in ihrem Tonfall. »Du hast versucht, mich umzubringen, du Freak.«
    Claire blieb wie angewurzelt stehen. »Nein«, sagte sie. »Das habe ich nicht.«
    »Du hast mir diese Drogen gegeben. Das hätte mich beinahe umgebracht.«
    »Du hast sie mir weggenommen! « Die roten Kristalle, die sie Myrnin gestohlen hatte. Und die sie für eine gute Idee gehalten hatte, wenn auch nur für kurze Zeit. Als sie erlebt hatte, wie sie auf Monica wirkten und wie ihr eigenes Gesicht im Spiegel aussah, hatte sie das nicht mehr so gut gefunden. Bei ihr hatten sie nichts ausgelöst, aber die Wirkung, die sie auf Monica gehabt hatten, war schockierend gewesen.
    »Ach, hör doch auf. Du hättest mich beinahe umgebracht«, sagte Monica. »Ich hätte dich angezeigt, aber weil du der Liebling der Gründerin bist und so, hätte das sowieso nichts gebracht. Deshalb müssen wir eben auf andere Weise dafür sorgen, dass du dafür bezahlst. Wollte dich nur vorwarnen, Miststück - die Sache ist noch nicht erledigt. Es hat noch nicht mal richtig angefangen. Jetzt geht's erst richtig los.«
    Sie schenkte Claire ein kaltes, hartes Lächeln und fuhr mit quietschenden Reifen davon.
    Claire rückte nervös den Rucksack zurecht und schaute sich um. Natürlich hatte niemand von dem Zwischenfall Notiz genommen. In Morganville war es nicht ratsam, sich in die Angelegenheiten anderer Leute einzumischen.
    Sie war allein hier draußen. Eve arbeitete auf dem Campus, aber Claire wollte ihre Freundin da nicht mit hineinziehen. Sie hatten ohnehin schon genug Probleme und Monica war allein ihre Angelegenheit.
    Ob sie wollte oder nicht.
    Als sie an dem leicht zurückgesetzten Eingang eines verbarrikadierten Geschäfts vorbeikam, spürte sie, dass jemand sie beobachtete.
    Sie versuchte, sich einzureden, dass sie sich das einbildete, aber da war wirklich jemand. Einen Augenblick lang konnte sie niemanden sehen, aber dann entdeckte sie ihn und bekam einen weiteren unangenehmen Schrecken. Dürr wie ein Heroinabhängiger, blass, strähnige Haare. Ganz in Schwarz. Eves Bruder.
    »Jason«, sagte sie und blickte sich unwillkürlich nach Hilfe um. Niemand war da, keiner, an den sie sich hätte wenden können. Nicht mal ein vorbeifahrendes Polizeiauto - seit dem Zusammenstoß mit Shane wollte sich die Polizei Jason definitiv vorknöpfen.
    Schlagartig fiel es ihr wieder ein: Er hatte auf ihren Freund eingestochen. Versucht, ihn zu töten. Die Cops sprachen von Notwehr, aber sie wusste es besser.
    Jason nahm die Hände aus den Manteltaschen und hielt sie hoch. »Nicht schreien«, sagte er. »Es sei denn, dir ist wirklich danach. Ich tue dir nichts. Zumindest nicht am helllichten Tag auf einer belebten Straße.«
    Er klang... anders. Noch seltsamer als sonst, und das sollte etwas heißen.
    »Was willst du?« Sie umklammerte den Riemen ihres Rucksacks so fest, dass ihre Knöchel weiß wurden. Im Notfall würde er einen passablen stumpfen Gegenstand abgeben. Vielleicht könnte sie ihn damit niederschlagen oder zumindest zum Stolpern bringen. Es war nur noch ein Häuserblock bis zum Common Grounds - Oliver schuldete ihr Schutz, sobald sie im Gebäude war, selbst vor menschlichen Feinden.
    »Reg dich ab, Superhirn. Ich will dir nichts tun.« Er steckte die Hände in die Taschen. »Wie geht es Shane?«
    »Was kümmert es dich?«
    »Weil...« Er runzelte die Stirn und zuckte die Schultern. »Hör mal, das war Notwehr, okay?«
    »Du hast ihn in die Falle gelockt. Du hast Eve und mich bedroht. Du wolltest doch, dass er sich auf dich stürzt.«
    »Ja, gut, ich gebe zu, dass ich das eingefädelt habe, aber der Typ hat mir mit dem Baseballschläger eins übergezogen, als wollte er einen Homerun machen, falls du das nicht mitgekriegt hast.«
    Unangenehmerweise stimmte das. »Was ist mit den anderen Leuten, die du umgebracht hast? War das auch Notwehr?«
    »Wer sagt, dass ich Leute umgebracht habe?«
    »Du hast das gesagt. Erinnerst du dich? Du hast ein totes Mädchen in unseren

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