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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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dem Boden auf.
    Michael stemmte sich aus dem Auto heraus, landete im Licht der Scheinwerfer leicht auf den Füßen und folgte Jason, der gerade versuchte, sich auf allen vieren davonzumachen. Jason rollte herum. Er hatte noch immer die Waffe.
    Er schoss sechsmal auf Michael, aus unmittelbarer Nähe. Claire zuckte bei jedem Schuss zusammen.
    Michael nicht.
    Er schnappte sich Jason, nahm ihm die Knarre ab, riss sie entzwei und warf beide Teile in die Mülltonne neben dem Haus. Jason sah schockiert aus, dann ergab er sich seinem Schicksal, als Michael ihn am Kragen seiner Lederjacke packte.
    Shane half Claire aus dem Wagen. Er zog sie heraus und stellte sie auf die Füße. »Alles okay?« Er war völlig erschüttert und strich immer wieder mit den Händen über sie, auf der Suche nach Schussverletzungen, nahm sie an. »Sag was, Claire!«
    »Halt ihn zurück«, flüsterte sie und schaute an ihm vorbei zu Michael. »Lass nicht zu, dass er das tut.«
    Denn Michael würde Jason beißen, und wenn er das täte, gäbe es kein zurück mehr. Shane warf ihr einen Blick zu, der offensichtlich besagte, dass er sie für verrückt hielt, aber sie zwang sich ruhig und besonnen zu bleiben, auch wenn sie innerlich vor Angst bebte.
    »Shane«, sagte sie und tat ihr Bestes, Amelies kühle Autorität zu imitieren. »Halt ihn auf.«
    Shane dämmerte, was da gerade passierte. Er nickte und wandte sich Michael zu, der nicht so aussah, als wäre er bereit, sich davon anhalten zu lassen, zum Mörder zu werden.
    Aber Shane brauchte es nicht zu versuchen, denn Michael blickte auf und sah Eve in der Tür stehen. Sie hatte die Hände auf den Mund gepresst, ihre dunklen Augen waren vor Schreck geweitet, als sie ihren Freund anstarrte, der drohte, ihren kleinen Bruder auszusaugen.
    Michael ließ ihn los. Jason brach winselnd zusammen und versuchte wegzukriechen.
    Michael setzte Jason den Fuß auf den Rücken und drückte ihn zu Boden. »Nein«, sagte er. Seine Stimme klang leise und sehr, sehr gefährlich. »Vergiss es. Versuchtes Kidnapping, bewaffneter Überfall und versuchter Mord an einem Vampir? Das war's Mann. Es ist vorbei, alles, bis auf das Geschrei.«
    »Du Arschloch!«, brüllte Jason. »Ich arbeite für Oliver! Du kannst mir kein Haar krümmen!«
    Er schob den Ärmel seiner Jacke zurück und dort, an seinem Handgelenk, prangte ein silbernes Armband.
    Als Antwort drückte Michael seinen Fuß noch fester in Jasons Rücken. »Dann sprechen wir beide, du und ich, jetzt mit Oliver und fragen ihn, wie es kommt, dass er mir einen mickrigen Wurm ins Haus schickt, der mich erschießen soll«, sagte er. »Ich glaube kaum, dass dir das besonders gefallen wird. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass Oliver nichts dergleichen von dir verlangt hat.«
    »Michael«, sagte Shane warnend, und als sich Claire umschaute, verstand sie auch, warum. Ein weiterer Wagen war angekommen, ein Polizeiauto mit Blaulicht. Es hielt vor der Einfahrt und blockierte dadurch Jasons halb aufgerissenes Auto. An der Fahrerseite stieg Richard Morrell aus und er hatte ein Gewehr. Die Detectives Joe Hess und Travis Lowe waren bei ihm, mit gezogenen Waffen.
    Sie hatte die drei noch nie so grimmig gese hen, aber sie war froh, sie zu sehen. Zumindest hieß das, dass jemand Jason und seinem Wahnsinn Einhalt gebot. Michael hatte recht: Es würde kein gutes Ende mit ihm nehmen, aber...
    Richard Morell legte das Gewehr an. Er zielte auf Michael. Die beiden anderen Männer nahmen ebenfalls Schießhaltung ein.
    Claire schnappte nach Luft.
    »Aus dem Weg«, befahl Detective Hess Shane mit einer Kopfbewegung. Shane widersetzte sich nicht. Er nahm die Hände hoch und wich zurück. Als Michael sich umwandte und sah, dass ihn die Cops im Visier hatten, runzelte er die Stirn.
    »Lass ihn los, Michael«, sagte Travis Lowe. »Mach uns die Sache nicht noch schwerer.«
    »Was geht hier vor?«
    »Eins nach dem anderen. Lass den Jungen aufstehen.«
    Michael seinen Fuß weg. Jason rappelte sich auf und versuchte wegzulaufen; Richard Morrell seufzte, reichte Joe Hess sein Gewehr und rannte ihm nach. So schnell Jason auch war, Richard war schneller. Er stürzte sich im Flug auf ihn und riss ihn zu Boden, noch bevor er den Zaun erreicht hatte. Richard rollte Jason auf den Rücken und legte ihm mit brutaler Effektivität Handschellen an. Dann riss er ihn hoch und führte ihn zurück zu den anderen Polizisten, die Michael mit ihren Waffen in Schach hielten.
    »Was geht hier vor?«, wiederholte Michael.

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