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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Schlüssel?« Monica warf ihn in der ersten Kabine in die Toilette und spülte ihn hinunter. »Ups. Wow, was für ein Pech. Warte hier. Ich hole Hilfe!«
    Sie lachten alle. Jennifer schob ihr verächtlich den Rucksack zu. »Hier«, sagte sie. »Vielleicht möchtest du noch auf den Test lernen oder so.«
    Claire öffnete grimmig den Rucksack und suchte nach etwas, dass sie als Dietrich verwenden konnte. Nicht dass sie eine Ahnung gehabt hätte, wie man Schlösser aufbrach, aber sie würde es herausbekommen. Sie musste es herausbekommen. Sie blickte kaum auf, als die drei Mädchen, noch immer lachend, die Toilette verließen.
    Zur Auswahl standen ihr ein paar Büroklammern, eine Haarklammer und die Kraft ihrer Wut, die aber leider kein Metall schmelzen konnten. Blieb noch ihr Verstand.
    Claire nahm das Handy aus der Tasche und dachte über ihre Möglichkeiten nach. Sie wäre nicht überrascht, wenn Eve und Shane Erfahrung mit Handschellen hätten - und wie man sich davon befreit -, aber sie war sich nicht sicher, ob sie ihre Fragen ertragen würde.
    Sie rief die Polizeistation von Morganville an und verlangte Richard Morrell. Kurze Zeit später wurde sie zu einem Streifenwagen durchgestellt.
    »Hier ist Claire Danvers«, sagte sie. »Ich... brauche Hilfe.«
    »Welche Art von Hilfe?«
    »Ihre Schwester hat mich irgendwie... in einer Toilette mit Handschellen gefesselt. Und ich muss einen Test schreiben. Ich habe keinen Schlüssel. Ich hatte gehofft, Sie könnten...«
    »Hör mal, es tut mir leid, aber ich bin gerade auf dem Weg zu einem Ehekrach. Ich brauche etwa eine Stunde, bis ich zu dir kommen kann. Ich weiß nicht, was du zu Monica gesagt hast, aber du könntest einfach... „
    »Was, mich entschuldigen?«, fuhr Claire ihn an. »Ich habe überhaupt nichts zu ihr gesagt. Sie hat mir aufgelauert und den Schlüssel runtergespült. Ich muss zum Unterricht!«
    Das Telefon knisterte, als Richard seufzte. »Ich werde so schnell wie möglich da sein.«
    Er legte auf. Claire machte sich mit der Haarklammer an die Arbeit und die Minuten verstrichen. Tick, tack, da ging sie hin, die Note aus Andersonville.
    Als Richard Morrell mit einem Handschellenschlüssel auftauchte, um sie zu befreien, war das Klassenzimmer bereits dunkel. Claire rannte den ganzen Weg zu Professor Andersons Büro und fühlte eine Welle der Erleichterung, als sie sah, dass die Tür offen war. Er musste einfach Nachsicht mit ihr haben.
    Er sprach gerade mit einer anderen Studentin, die mit dem Rücken zu Claire stand; Claire blieb im Türrahmen stehen, sie zitterte und schnappte nach Luft. Professor Anderson runzelte die Stirn. »Ja?« Er war jung, aber sein blondes Haar lichtete sich oben bereits; er hatte die Angewohnheit, sportliche Jacketts zu tragen, die einem Mann gefallen hätten, der doppelt so alt war wie er. Vielleicht glaubte er, dass ihn die Leute ernster nahmen, wenn er Tweedstoff mit Lederflicken trug.
    Claire war egal, wie er aussah. Das Einzige, was sie interessierte, war, dass er die Autorität hatte, Noten zu vergeben.
    »Sir, hi, Claire Danvers, ich bin in Ihrem... „
    »Ich weiß, wer du bist, Claire. Du hast den Test versäumt.«
    »Ja, ich...«
    »Ich akzeptiere keine Entschuldigungen, außer bei Todesfällen oder schwerer Krankheit.« Er schaute sie von oben bis unten an. »Für beides sehe ich bei dir keine Anzeichen.«
    »Aber...«
    Die andere Studentin musterte sie jetzt mit einem boshaften Flackern in den Augen. Claire kannte sie nicht, aber sie trug ein silbernes Armband und Claire wäre jede Wette eingegangen, dass es sich um eine von Monicas ach so teuren Freundinnen aus der Studentinnenverbindung handelte. Schimmerndes schwarzes Haar im allerneuesten Style, perfektes Make-up. Klamotten, die nach Kreditkartenmissbrauch rochen.
    »Professor«, sagte das Mädchen und flüsterte ihm etwas zu. Seiten Augen weiteten sich. Das Mädchen sammelte seine Bücher zusammen und ging hinaus, wobei sie einen großen Bogen um Claire machte.
    »Sir, ich habe wirklich nicht... es war nicht meine Schuld...«
    »Nach dem, was ich soeben gehört habe, war es sehr wohl deine eigene Schuld«, sagte Anderson. »Sie sagte, du seist im Gemeinschaftsraum eingeschlafen. Sie sagte, sie sei auf dem Weg zum Unterricht an dir vorbeigekommen.«
    »Das ist nicht wahr! Ich war... „
    »Es ist mir egal, wo du warst, Claire. Entscheidend ist, wo du nicht warst, nämlich zur verabredeten Zeit an deinem Pult, bei meinem Test. Bitte geh jetzt.«
    »Mir wurden

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