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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Handschellen angelegt!«
    Er schien für einen Moment ein wenig hin und her gerissen zu sein, aber dann schüttelte er den Kopf. »Diese Studentenverbindungsstreiche interessieren mich nicht. Wenn du den Rest des Semesters über hart arbeitest, kannst du noch eine Note schaffen, mit der du bestehst. Es sei denn, du willst den Kurs abwählen. Ich denke, du hast noch ein oder zwei Tage Zeit, dir das zu überlegen.«
    Er hatte einfach nicht zugehört. Und er würde auch nicht zuhören, stellte Claire fest. Ihre Probleme waren ihm eigentlich völlig schnuppe. Sie war ihm völlig schnuppe.
    Sie starrte ihn ein paar Sekunden lang schweigend an und versuchte, sich in ihn hineinzuversetzen, aber alles, was sie sah, war selbstgerechter Ärger.
    »Schönen Tag noch, Miss Danvers«. sagte er und setzte sich an seinen Schreibtisch. Und ignorierte sie demonstrativ.
    Claire schluckte Worte hinunter, für die sie vermutlich hinausgeworfen worden wäre, und ging nach Hause.
    Irgendwo hinten in ihrem Gehirn tickte eine Uhr. Der Countdown zu Bishops Maskenball.
    Der Gedanke an die komplette Apokalypse hatte auch etwas Tröstliches: Zumindest bedeutete das, dass sie nie wieder durch einen Kurs fiel.
    ***
    Gerade als die dachte, ihr Freitag könnte nicht mehr schlimmer werden, bekamen sie zur Abendessenszeit Besuch.
    Claire schaute durch den Spion und sah dunkles, lockiges Haar. Und ein niederträchtiges Lächeln.
    »Du bittest mich besser herein«, sagte Ysandre. »Du weißt genau, dass ich so lange eure Nachbarn quälen werde, bis du es tust.«
    »Michael!«, schrie Claire. Er war im Wohnzimmer und arbeitete an ein paar neuen Songs, aber sie hörte, wie die Musik abbrach. Bevor das Echo verklungen war, war er schon an ihrer Seite. »Es ist sie. Ysandre. Was soll ich tun?«
    Michael öffnete die Tür und trat ihr entgegen. Sie lächelte ihn an. François war auch dabei, beide sahen sie geleckt und selbstgefällig aus und so arrogant, dass Claire mit den Zähnen knirschte.
    »Ich möchte Shane sprechen«, sagte Ysandre.
    »Dann wirst du eine Enttäuschung erleben«, fuhr Claire sie an. François hob die Augenbrauen, griff nach unten in die Büsche neben der Treppe und zog ein gefesseltes menschliches Bündel heraus. Claire schnappte nach Luft.
    Es war Miranda und sie sah völlig verstört aus. Sie war geknebelt und an Händen und Füßen gefesselt.
    »Lasst es mich anders formulieren«, sagte Ysandre. »Ihr könnt uns hereinlassen, um zu reden, oder wir essen unser Abendbrot heute al fresco, direkt hier auf eurer Veranda.«
    Darauf gab es einfach keine richtige Antwort, fand Claire und sie sah, wie auch Michael mit sich kämpfte. Er schwieg so lange, dass Claire tatsächlich schon fürchtete, Miranda würde getötet werden – François schien sich bereits darauf zu freuen -, aber dann nickte Michael. »Also gut«, sagte er. »Kommt rein.«
    »Oh, vielen Dank, Süßer«, sagte Ysandre und schlenderte herein. François ließ Miranda auf den Holzboden im Flur fallen und folgte ihr. Claire knieten sich neben das Mädchen und löste die Fesseln an ihren Händen.
    »Alles okay?«, flüsterte sie. Miranda nickte, ihre Augen waren so groß wie Untertassen. »Mach dass du hier rauskommst. Lauf nach Hause. Geh jetzt .«
    Miranda streifte die Fesseln an ihren Knöcheln ab, rappelte sich auf und rannte davon.
    Claire machte die Tür zu und eilte ins Wohnzimmer.
    François hatte Michaels Gitarre aus dem Weg geräumt und im Sessel Platz genommen. Ysandre saß auf der Couch, so gemütlich, als würde ihr die ganze Welt gehören und alles, was dazugehörte. »Wie freundlich von dir, dass du uns hereingebeten hast, Michael. Ich glaube, wir hatten keinen guten Start. Lass uns noch einmal von vorne anfangen.«
    François lachte. »Ja«, sagte er. »Lass uns Freunde sein, Michael. Und du solltest nicht mit Vieh zusammenwohnen.«
    »Ist das alles? Wenn ja, sind wir, glaube ich, fertig.«
    »Oh, ganz und gar nicht«, sagte Ysandre.
    »Sie bereiten das Abendessen zu«,sagte François. »Findest du das nicht auch ironisch? Gerade haben sie unseres laufen lassen.«
    »Diese Menschen, sie tun nichts als essen«, sagte Ysandre. »Kein Wunder, dass sie alle fett und faul sind.«
    Shane kam aus der Küche. Claire sah, dass er nicht überrascht war; er musste sie gehört haben. »Ihr seid nicht eingeladen«, sagte Shane. Ysandre warf ihm eine Kusshand zu.
    »Oh, Shane, es ist mir so egal, ob ich eingeladen bin oder nicht, und du bist nicht mal annähernd mächtig

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