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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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genug, mich zum Gehen zu zwingen«, sagte sie. »Es ist Freitag, Süßer. Hast du das Kostüm erhalten, das du morgen für mich tragen sollst?«
    Shane nickte widerwillig, als hätte er einen steifen Nacken. Sein Blick war mehr als nur ein bisschen irrsinnig.
    »Ihr müsst jetzt gehen«, sagte Claire zu Ysandre, mit mehr Wagemut, als sie eigentlich verspürte.
    »Was denkst du, Michael? Muss ich?« Ysandre fixierte ihn mit ihrem Blick und es lag etwas Schreckliches in ihren Augen. »Muss ich gehen?«
    »Nein«, sagte er. »Bleibt.«
    Claire staunte.
    Sie können veranlassen, dass man Dinge fühlt. Dass man Dinge tut, die man niemals würde. Shane hatte das gesagt, aber Claire hätte nicht gedacht, dass sie das mit anderen Vampiren tun können. Auch nicht mit einem so jungen und unerfahrenen Vampir wie Michael.
    »Michael!«
    Er schaute sie nicht an. Er schien vollständig in Ysandres Spinnennetz zu sein.
    Claire zog ihr Handy aus der Tasche. Sie schaute zögernd ihr Adressbuch an.
    »Entscheidest du noch, wen du um Hilfe rufst?« François riss ihr das Handy aus der Hand und schleuderte es quer durch das Zimmer. »Amelie wird sich bedanken, wenn du sie jetzt bei all den Vorbereitungen störst. Sie ist wahnsinnig beschäftigt und muss sicherstellen, dass alles glatt läuft. damit wir unseren geliebten Vater standesgemäß willkommen heißen können.«
    »Vielleicht solltest du Michael fragen, was du tun sollst«, sagte Ysandre und lachte, wobei sie ihre Vampirzähne zeigte. Sie sprach seinen Namen wie Michelle aus. »Ich bin mir sicher, er wird dir helfen, uns loszuwerden. Er ist ja so ein Wilder , nicht wahr?«
    Michaels Augen wurden langsam blutrot.
    Sie können veranlassen, dass man Dinge fühlt. Dass man Dinge tut.
    »Shane«, sagte Claire. »Wir müssen hier raus. Auf der Stelle.«
    »Ich lasse Michael nicht im Stich.«
    »Michael ist das Problem.«
    Ysandre lachte. »Du bist wirklich clever, ma chérie .«
    François schnippte direkt vor Michaels Gesicht mit den Fingern. »Abendessen ist fertig.«
    Michael öffnete den Mund und fauchte. Vampirzähne voll ausgefahren.
    Er wandte sich um und heftete seinen Blick auf Claire.
    »Oh, Shit«, keuchte Shane. Er packte Claire am Arm. »Küche!« Sie verschanzten sich in der Küche. Shane schob den Tisch vor die Schwingtür, was immer das auch nützen sollte, und sie zogen sich in Richtung Hintertür zurück.
    Claire öffnete den Kühlschrank und nahm von hinten die beiden letzten von Michaels versiegelten Flaschen heraus. Ich muss Michael sagen, dass er wieder etwas holen muss, dachte sie - wie bizarr war das denn! Wenn das Blut ausging, war das schon so normal wie bei Cola oder Butter.
    Ihre Gedanken verselbstständigten sich, das war alles. Und doch war sie seltsam gelassen.
    Michael preschte in die Küche und kam geradewegs auf sie zu.
    Claire trat ihm in den Weg, hielt ihm eine Flasche hin und sagte: »Du bist keiner von ihnen. Du bist einer von uns. Einer von uns und wir lieben dich.«
    »Claire...«, Shane klang gequält, aber er rührte sich nicht. Vielleicht wusste er, dass er dadurch alles verdorben hätte.
    Michael blieb stehen. Seine Augen waren noch immer flammend rot, aber er schien sie zu sehen .
    Und das Rot flackerte ein wenig.
    Sie hielt ihm die Flasche hin.
    »Trink«, sagte sie. »Du wirst dich besser fühlen. Glaub mir, Michael. Bitte.«
    Er starrte ihr in die Augen.
    Und dieses Mal war sie diejenige, die ihn herausforderte. Sieh mich an. Überleg dir, was du tust.
    Wirf sie hinaus.
    Seine Augen flackerten weiß. Er riss ihr die Flasche aus der Hand, ließ den Verschluss aufschnappen, setzte die Flasche an und stürzte den Inhalt hinunter, so schnell er schlucken konnte.
    Er schaute nicht weg.
    Sie auch nicht.
    Seine Augen verfärbten sich von Schwarz zu Blau und mit einem Keuchen senkte er die Flasche. Ein dünnes Rinnsal Blut troff von seinen Lippen und er wischte es mit zitternder Hand ab.
    »Es ist okay«, sagte Claire. »Sie ist in deinen Kopf gelangt. Sie ist dazu fähig. Sie...«
    Shane war weg. Während sie sich auf Michael konzentriert hatte, war er einfach... verschwunden.
    Die Küchentür schwang noch immer in ihren Angeln.
    Das nächste Mal wird es einfacher für sie sein , hatte Shane zu ihr gesagt.
    Claire ging in Richtung Wohnzimmer. Michael versuchte, sie aufzuhalten, aber er schien schwach zu sein. Krank. Sie erinnerte sich daran, wie verstört Shane gewesen war.
    Warum nicht ich? Warum hat sie keine Kontrolle über mich?
    Vielleicht

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