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Ballade der Liebe

Ballade der Liebe

Titel: Ballade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIANE GASTON
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einer Begegnung mit Letty bewahren wollte.
    „Mr. Flynn ist ein umsichtiger Mann“, sagte sie.
    „Oh ja, er ist sehr tüchtig. Für ihn lege ich meine Hand ins Feuer“, pflichtete Tanner ihr bei.
    „Wie lange ist Mr. Flynn schon Ihr Sekretär?“ Sie kannte die Antwort zwar, wollte aber lieber über Flynn reden als über etwas anderes.
    Tanner überlegte kurz. „Sechs Jahre, wenn ich nicht irre.“ Und nach einer kurzen Pause: „Aber ich fürchte, er wird nicht mehr lange bei mir bleiben.“
    Das war ihr völlig neu. „Oh?“
    Der Marquess warf ihr einen verschwörerischen Seitenblick zu. „Können Sie ein Geheimnis bewahren, Miss O’Keefe?“
    „Selbstverständlich.“ Rose bewahrte viele Geheimnisse.
    Vertraulich neigte der Marquess sich ihr zu und flüsterte: „Unser guter Flynn ist sehr ehrgeizig, müssen Sie wissen. Er strebt nach Höherem und das mit gutem Recht. Vor Kurzem habe ich mich mit dem Duke of Clarence über Flynn unterhalten. Seine Königliche Hoheit zeigt großes Interesse an ihm, da er dringend einen zuverlässigen Mann wie Flynn sucht.“
    Flynn im Dienst einer Königlichen Hoheit? Eines Herzogs? Über den jüngeren Bruder des Prinzregenten wusste Rose nur, dass seine Mätresse, die berühmte Schauspielerin Mrs. Jordan, vor wenigen Monaten verstorben war. Man munkelte, der Herzog werde demnächst Hochzeit feiern. Damit würde er Abschied von seinem leichtfertigen Junggesellendasein nehmen, sich der Verantwortung seines hohen Standes bewusst werden und die damit verbundenen Pflichten wahrnehmen.
    Flynn wäre dem Herzog gewiss ein ausgezeichneter Sekretär und Berater. Diese privilegierte Position wäre die Erfüllung seiner Träume.
    Ihrer beider Träume würden sich erfüllen, ein Gedanke, der Rose glücklich machen sollte. Aber in diesem Augenblick stimmte er sie traurig.
    „Wir sind in meiner Straße“, sagte sie mit einem Blick aus dem Fenster. „Wenn Sie die Kutsche bitte anhalten lassen wollen?“
    Der Marquess klopfte gegen das Dach, und der Wagen kam zum Stehen. Er sprang ab und half Rose beim Aussteigen.
    Sie wies mit dem Arm zum übernächsten Haus. „Dort wohne ich.“
    Tanners Blick ging in die von ihr angedeutete Richtung, und im nächsten Moment entfuhr es ihm hitzig: „Was, zum Teufel, hat der Kerl hier zu suchen?“
    Rose sah einen Mann aus ihrem Haus kommen, der sich in die entgegengesetzte Richtung entfernte.
    Greythorne.

9. KAPITEL
    Tanner gab seinem Kutscher Anweisung, Greythorne zu folgen, der an der nächsten Kreuzung eine Mietdroschke bestieg. Und er hatte Glück – der Earl ließ sich vor White’s absetzen. Es gab keinen geeigneteren Ort für ein zufälliges Treffen als den exklusiven Herrenclub.
    Der Marquess entließ seinen Fahrer. „Danke, ich brauche Sie nicht mehr.“ Mit einem Blick auf den wolkenverhangenen Himmel hoffte er, seine Entscheidung nicht bereuen zu müssen, wenn er auf dem Heimweg von einem Regenguss überrascht wurde.
    Er betrat das vornehme Haus, grüßte den Portier mit Namen und legte Hut und Handschuhe ab. Dann schlenderte er ins Restaurant und entdeckte Greythorne alleine an einem Tisch, wie er gerade beim Diener ein Menü bestellte. Tanner nickte ein paar Herren zu, die ihm winkten, sich zu ihnen zu setzen, er aber näherte sich Greythorne.
    „Ja, wen sehe ich denn da?“, schmunzelte der Earl und klappte die Karte zu.
    Tanner grinste. „Ich nehme das als Einladung, mich zu Ihnen zu setzen.“ Im Vorübergehen bestellte er sich ein Glas Bier und lümmelte sich in einen Stuhl seinem Rivalen gegenüber.
    „Bier?“ Greythorne verzog angewidert das Gesicht.
    Tanner legte den Kopf schräg. „Ich trinke gern Bier.“
    Überheblich sah Greythorne ihn an. „Welchem Umstand verdanke ich diese … äh … Ehre?“
    „Nun, ich dachte mir, ich sollte mal sehen, wie unser Spielchen steht.“ Er beugte sich vor. „Irgendwelche Fortschritte?“
    Greythorne schnaubte verächtlich. „Glauben Sie wirklich, das binde ich ausgerechnet Ihnen auf die Nase?“
    Lässig lehnte Tanner sich zurück. „Offen gestanden, ja. Hätten Sie die Kleine erobert, würden Sie es mir genüsslich unter die Nase reiben.“
    Der Saaldiener brachte ein Glas Bier für Tanner und Brandy für Greythorne.
    „Also gehe ich davon aus“, fuhr Tanner fort, „dass Sie bei dem Mädchen noch nicht gelandet sind, aber das Rennen nicht aufgegeben haben.“
    Greythornes Miene verfinsterte sich. „Ich mache gute Fortschritte, wenn Sie es wissen

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