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Ballade der Liebe

Ballade der Liebe

Titel: Ballade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIANE GASTON
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wollen.“
    „Tatsächlich?“ Tanner spielte den Verwunderten. „Ich nämlich auch. Worin bestehen denn Ihre Fortschritte?“
    Der Earl schwenkte die ölige goldene Flüssigkeit im bauchigen Glas, schnupperte am blumigen Bouquet, bevor er in vornehmer Manier daran nippte. Erst danach ließ er sich zu einer Antwort herab. „Ich denke nicht, dass ich mit Ihnen darüber sprechen möchte.“
    Tanner hob sein Bierglas, nahm einen kräftigen Schluck und leckte sich den Schaum von der Oberlippe. „Tja. Dann kann ich Ihnen auch nicht von meinen Fortschritten berichten. Schließlich sind wir Rivalen.“
    Greythorne beäugte sein Gegenüber argwöhnisch. „Glauben Sie bloß nicht, dass mich das auch nur einen Deut interessiert.“
    Tanner beugte sich wieder vor. „Belebt die Konkurrenz nicht das Geschäft? Oder besser gesagt, befeuert sie nicht Ihr Blut, mein Bester? Der Wert der Beute steigt doch erheblich, wenn ein anderer sie gleichfalls begehrt, habe ich nicht recht?“
    „Für Sie vielleicht“, entgegnete Greythorne gespielt gleichgültig, was Tanner ihm nicht abnahm.
    „Wo bleibt Ihr Kampfgeist?“, spottete er. „So etwas ist doch für jeden Mann eine Herausforderung, wie? Wer gewinnt die schöne Maid?“
    Greythorne lachte sarkastisch. „Schlagen Sie etwa vor, dass wir um die kleine Sängerin kämpfen? Sollen wir mit wehenden Flaggen in Kettenhemd und Schwert gegeneinander antreten?“
    Der Marquess gab vor, ernsthaft darüber nachzudenken. „Die Rüstungen der Tannertons passen mir nicht. Viel zu klein.“ Er beäugte Greythorne abschätzend. „Aber Ihnen könnten sie passen.“
    Der Hieb saß. Wütend funkelte Greythorne ihn an und trank einen Schluck Brandy.
    Tanner, der sich königlich amüsierte, ließ sich nicht beirren. „Wie wäre es mit einem Faustkampf?“
    Sein Rivale verschluckte sich beinahe. „Das ist ja absurd!“
    Der Marquess spielte den Gekränkten. „Sie schlugen doch eine handgreifliche Auseinandersetzung vor, nicht ich.“
    „Ich denke nicht daran, die Angelegenheit auf solch unschöne Weise zu bereinigen“, entgegnete Greythorne schneidend.
    Erneut setzte Tanner das Glas an. „Verzeihung. Ich scheine Sie missverstanden zu haben.“ Er trank langsam und wusste, dass er Greythorne damit hinhalten konnte. Schließlich stellte er das Glas ab und redete weiter, als sei das Gespräch nicht unterbrochen worden. „Also keine körperliche Auseinandersetzung um das Mädchen. Ich bin völlig Ihrer Meinung. Das wäre ziemlich banal. Wie wäre es mit einem anderen Wettkampf, um zu erfahren, welche Fortschritte jeder von uns gemacht hat?“
    Greythorne wirkte betroffen.
    Tanner fuhr ungerührt fort: „Wenn Sie gewinnen, verrate ich Ihnen meine Fortschritte und umgekehrt. Einverstanden?“
    „Nein, keineswegs!“ Der Earl musterte ihn, als sei er nicht ganz bei Sinnen. „Ist es wirklich Ihr Ernst, dass wir uns die Köpfe wegen einer solchen Trivialität einschlagen? Nein, vielen Dank! Auf so etwas lasse ich mich nicht ein.“
    Doch Tanner ließ sich nicht beirren. „Aber nein, kein Faustkampf. Das wäre keine faire Wette. Ich habe nicht unbedingt den Wunsch, Sie zu verletzen oder mir die Knöchel blutig zu schlagen.“ Sinnend betrachtete er seine Hände.
    Greythorne bedachte ihn mit giftigen Blicken, die Tanner in mitfühlendem Verständnis erwiderte. „Wir könnten die Sache auch zivilisiert beilegen. Vielleicht ein Kartenspiel, wenn Ihnen eine körperliche Auseinandersetzung zu gefährlich ist – ich meine, wenn Sie nicht nach Ihrem Geschmack ist.“
    Sein Gegenüber richtete sich kerzengerade auf. „Ich bin gerne bereit, Ihre Herausforderung anzunehmen, wenn es sich um einen salonfähigen Sport handelt.“
    „Aha?“ Tanner zog die Brauen hoch. „Vielleicht ein Wettrennen? Zu Pferd oder im Phaeton?“
    Schmerzlich verzog Greythorne das Gesicht.
    „Nein? Zu schmutzig?“, fragte Tanner teilnahmsvoll. „Was dann?“ Er wartete und genoss es, Greythorne in die Ecke getrieben zu haben.
    „Schwerter“, kam schließlich die Antwort.
    Tanner feixte. „Abgemacht, ein Schwertkampf!“
    Als die beiden Herren die Clubräume verließen, von raunenden Stimmen begleitet, hatte es zu regnen begonnen. Auf dem Weg von St. James zu Angelos Fechtakademie, die neben Gentleman Jacksons Boxsportverein in der Bond Street lag, spannte Greythorne seinen Regenschirm auf, ohne Tanner das schützende Dach anzubieten. Um den aufgeblasenen Lord noch mehr zu reizen und in Rage zu bringen, führte Tanner

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