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Balthazar: Roman (German Edition)

Balthazar: Roman (German Edition)

Titel: Balthazar: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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zu. Der Klang des Namens jagte ihm noch immer einen eisigen Schauer über den Rücken und erfüllte ihn halb mit Entsetzen, halb mit Hass. Redgrave .
    »Wo ist er?«, fragte Balthazar. Seine Stimme klang jetzt beinahe wie ein Knurren.
    »Nicht nahe genug, um dir beim Sterben zuzusehen.«
    Ein mächtiger Stoß rammte Balthazars Brust. Dieser Angriff war mit beiden Händen ausgeführt worden, die Finger waren dabei weit gespreizt gewesen, und es steckte so viel Kraft darin, dass er Balthazar beinahe die Rippen gebrochen hätte. Dieser wurde davon nach hinten geschleudert, nicht weit, aber doch weit genug, sodass Lorenzo sich sammeln konnte. Augenblicklich waren sie beide wieder auf den Füßen und standen einander gegenüber. Noch immer umklammerte Balthazar den Pflock; auf einen weiteren Vorteil würde er von nun an nicht mehr bauen können.
    Lorenzo de Aracena, aus dem Spanien des sechzehnten Jahrhunderts, war ein Möchtegerndichter und ein hinterhältiger Kämpfer. Häufig war er der Handlanger seines Erschaffers – Redgrave, des dunkelsten Vampirs, den Balthazar in der Vergangenheit je kennengelernt hatte, und er hoffte, dass er auch in Zukunft keinen zweiten wie ihn treffen würde. Lorenzo war ebenso oft in eigener Sache unterwegs. Manchmal hatte sein Erschaffer Gründe dafür, ihn von sich wegzustoßen, aber immer kam Lorenzo am Ende zu ihm zurückgekrochen, so sehr sehnte er sich nach jemandem, der ihm sagte, was er tun, denken und wen er töten sollte. Er würde immer irgendjemandes Sklave sein, doch so erging es am Ende wohl den meisten Vampiren.
    Bei Balthazar war das anders. Er wusste zwar nicht, ob er stark genug sein würde, Lorenzo zu töten, aber er war wild entschlossen, es zumindest zu versuchen.
    »Willst du das Mädchen etwa für dich selber haben?«, fragte Lorenzo mit einem Lächeln, und seine Stimme klang beinahe höflich. »Ich fürchte, das wird nicht möglich sein.«
    »Sie wird auch nicht die deine werden«, erwiderte Balthazar. Es gelang ihm ebenfalls, seine Stimme ruhig zu halten. Im Innern jedoch war er verunsichert. Es war seltsam, dass Lorenzo ihn ausgerechnet wegen Skye herausforderte. Für sie beide reichte das bloße Zusammentreffen vollkommen aus, um es auf einen Kampf ankommen zu lassen. Warum also erhob er zusätzlich auch noch Anspruch auf Skye? Sie war doch nur ein Mädchen und nichts als ein leichtes Opfer, das er sich zufällig ausgesucht hatte.
    Das war sie doch, oder?
    »Es gibt noch mehr Möglichkeiten«, sagte Lorenzo. »Noch mehr Gelegenheiten. Viel zu viele, um es auf einen Kampf mit dir ankommen zu lassen.« Und damit war er verschwunden.
    Es war, als hätte er sich in Luft aufgelöst – eine Fähigkeit, die einige Vampire mit der Zeit erwarben, jedoch immer erst im Laufe von vielen Jahrhunderten, fast Jahrtausenden. Lorenzo verfügte nicht über diese Gabe; er war einfach nur geräuschlos in die Nacht davongeglitten. Balthazar drehte sich um und rannte in die Richtung, die Skye eingeschlagen hatte.
    Er hatte nichts über Lorenzos Plan in Erfahrung gebracht, abgesehen von der Gewissheit, dass er nichts Gutes im Sinn gehabt hatte und dass Skye noch immer schutzbedürftig war.
    Es dauerte nicht lange, bis er sie fand: Sie war bei einem großen, dunklen Pferd stehen geblieben, das offenkundig ihr gehörte, und kniete vor seinen Vorderhufen. Lorenzo war nirgends zu sehen, und der Wald um sie herum war still. Die Gefahr schien für den Augenblick vorüber, aber das hatte Skye nicht wissen können. Deshalb bemerkte Balthazar: »Du hättest lieber wegrennen sollen.«
    »Wenn du den Kampf gewonnen hättest, dann hätte ich nicht fliehen müssen. Und wenn du verloren hättest, dann hätte es mir auch nichts genützt. Der andere Vampir war schneller als ich.«
    Damit hatte sie eigentlich vollkommen recht. Balthazar gefiel es, wie ruhig sie im Angesicht der Gefahr blieb. »Hat sich dein Pferd verletzt?«
    »Ich glaube, mit Eb ist alles in Ordnung.« Skye klang sehr erleichtert. »Aber ich will ganz sichergehen. Und ich bin so durcheinander, dass ich nicht weiß, ob das Zittern von mir oder von ihm ausgeht.«
    »Lass mich mal sehen.« Balthazar schnalzte mit der Zunge. Das war eine alte Angewohnheit, die er schon beinahe vergessen gehabt hatte, aber sie tat ihm noch immer gute Dienste. Eb ließ zu, dass Balthazar seine Fesseln abtastete, die unversehrt waren. »Du hast recht. Er hat sich nichts getan, sondern nur einen mächtigen Schreck bekommen.«
    Erst jetzt sah Balthazar Skye

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