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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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newborn cry?<«, flüsterte Trent den Songtext, »>The choice was real. The chance is a lie.<«
    Als seine Finger die CDs berührten, verstummte er.
    Langsam schloss Trent mit dem Fuß die Schublade. Der leise Klick zerrte an meinen Nerven. Dann griff er unter den Schreibtisch, und ich hörte das Geräusch des Kalenders, wie er über die Tischplatte glitt. Trent war so nah, dass ich den Geruch des Gartens an ihm wahrnehmen konnte. »Oh«, sagte er in milder Überraschung, »man stel e sich das vor.
    Quen!«
    Ich sah Jenks fragend an, bis aus einem versteckten Lautsprecher eine männliche Stimme ertönte.
    »Sa'han?«
    »Lass die Hunde los«, sagte Trent. Die Macht seiner Stimme ließ mich frösteln.
    »Aber wir haben noch nicht das ganze -«
    »Lass die Hunde los, Quen«, wiederholte Trent. Er wurde nicht laut, trotzdem war seine Wut nicht zu überhören. Mit einem Mal begann er, seinen Fuß unter dem Schreibtisch rhythmisch hin und her zu bewegen.
    »Ja, Sa'han.«
    Trents Fuß verharrte. »Warte.« Ich hörte, wie er einen tiefen Atemzug nahm, als prüfe er die Luft.
    »Sir?«, kam wieder die unsichtbare Stimme.
    Trent schnüffelte noch einmal, dann rol te er langsam mit dem Stuhl vom Schreibtisch weg. Mein Herz überschlug sich fast, und ich hielt den Atem an. Jenks sauste nach oben, um sich hinter einer Schublade zu verstecken. Trent stand auf, trat einen Schritt zurück und kniete sich hin. Jetzt hatte ich keinerlei Fluchtmöglichkeit mehr. Er sah mir direkt in die Augen und lächelte. Ich war paralysiert. »Warte noch«, sagte er sanft.
    »Ja, Sa'han.« Der Lautsprecher verstummte mit einem leisen Plopp.
    Ich starrte Trent an und fühlte mich, als müsste ich gleich platzen.
    »Ms. Morgan?« Trent nickte mir höflich zu. Ich bekam eine Gänsehaut. »Ich wünschte, ich könnte sagen, dass es mir eine Freude ist.« Noch immer lächelnd tastete er sich zu mir vor.
    Ich fletschte meine Zähne und quiekte, woraufhin er seine Hand zurückzog und die Stirn runzelte. »Kommen Sie da raus. Sie haben etwas, das mir gehört.«
    Die CD lag noch immer neben mir. Durch die Gefangennahme verwandelte ich mich innerhalb eines Herzschlags von einem erfolgreichen Dieb zum Vol trottel.
    Wie hatte ich nur glauben können, damit durchzukommen?
    Ivy hatte recht gehabt.
    »Nun kommen Sie schon, Ms. Morgan.« Er griff nach mir.
    In einem verzweifelten Versuch zu entkommen sprang ich in den Hohlraum hinter den Schubladen, doch seine Hand folgte mir. Ich schrie, als er nach meinem Schwanz schnappte. Meine Kral en zerkratzten das Holz, als er an ihm zog. Außer mir vor Angst wand ich mich in seinem Griff und bohrte meine Zähne in seinen Handbal en.
    »Du Biest!«, schrie er und zog mich wenig würdevol unter dem Schreibtisch hervor. Die Welt drehte sich, als er aufstand. Mit einer brutalen Handbewegung schlug er mich gegen die Schreibtischkante. Vor meinen Augen explodierten Sterne, die sich mit dem schweren Zimtgeschmack seines Blutes zu vermischen schienen. Durch den Schmerz in meinem Kopf öffneten sich meine Kiefer, und ich pendelte hilflos in seinem Griff.
    »Lass sie los!«, hörte ich Jenks schreien.
    Die Welt rotierte in atemberaubendem Tempo. »Sie haben also Ihre Wanze mitgebracht«, sagte Trent gelassen und schlug mit der flachen Hand auf eine Instrumententafel auf dem Tisch. Äthergeruch kitzelte meine Nase.
    »Hau ab, Jenks!«, fiepte ich, als ich den Geruch von Haftseide erkannte.
    Jonathan riss die Tür auf. Verblüfft blieb er im Türrahmen stehen. »Sa'han!«
    »Schließ die Tür!«, schrie Trent.
    Ich wand mich wie wahnsinnig, um zu entkommen. Jenks stürzte in dem Moment nach draußen, als sich meine Zähne in Trents Daumen bohrten. »Verdammte Hexe!«, brül te Trent und knal te mich gegen die Wand. Aufs Neue explodierten Sterne vor meinen Augen und zerfielen zu schwarzer Asche.
    Der Ascheberg wuchs, und benommen registrierte ich, wie mir die Schwärze nach und nach die Sicht nahm. Mir war warm und ich konnte mich nicht bewegen.
    Ich starb.
    Das musste es sein.

    19
    »So, Ms. Sara Jane, die etwas ungewöhnlichen Arbeitszeiten stel en also kein Problem für Sie dar?«
    »Nein, Sir. Es macht mir nichts aus, bis 19.00 Uhr zu arbeiten, wenn ich dafür den Nachmittag frei habe für Besorgungen.«
    »Ich schätze Ihre Flexibilität. Nachmittage sind die Zeit der Besinnung. Ich arbeite vormittags und abends am besten, daher habe ich es so eingerichtet, dass nach 17.00 Uhr nur noch ein reduzierter Stab im Haus ist. So gibt es

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