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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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und kann hart arbeiten.«
    Ich öffnete ein Auge. Trent war in Gedanken versunken.
    Sein hel es Haar und sein leicht gebräuntes Gesicht wurden durch seinen dunklen Anzug vorteilhaft betont. Sara Jane und er bildeten ein hübsches Paar, obwohl sie ein wenig zu klein für ihn war. »Das haben Sie schön gesagt, Sara Jane«, meinte er mit einem warmherzigen Lächeln. »Ich schätze Ehrlichkeit bei meinen Mitarbeitern über al e Maßen. Wann können Sie anfangen?«
    »Sofort«, antwortete sie mit zitternder Stimme. Arme Frau.
    »Wunderbar.« Er klang ehrlich erfreut. »Jon wird mit Ihnen den Papierkram erledigen, dann wird er Sie in Ihren Aufgabenbereich einführen und Ihnen während der ersten Woche zur Seite stehen. Fal s Sie irgendwelche Fragen haben, ist er Ihr Ansprechpartner. Er ist schon seit Jahren bei mir und kennt mich besser als ich mich selbst.«
    »Vielen Dank, Mr. Kalamack.« Sie konnte sich kaum halten vor Aufregung.
    »Es ist mir ein Vergnügen.« Trent nahm sie beim El bogen und begleitete sie zur Tür. Er berührt sie, dachte ich. Warum hat er mich nicht berührt? Aus Angst, ich könnte herausfinden, was er ist?
    »Wissen Sie schon, wo Sie wohnen werden? Am besten erkundigen Sie sich gleich bei Jon nach den Wohnungen, die wir für unsere Angestel ten bereithalten.«
    »Danke, Mr. Kalamack. Nein, ich habe bislang noch kein Apartment gefunden.«
    »Gut. Nehmen Sie sich genügend Zeit, um sich einzuleben.
    Wenn Sie wol en, können wir übrigens einen Teil Ihres Einkommens direkt in einen Treuhandfonds für Ihre Schwester einzahlen, so sparen Sie Steuern.«
    »Ja, bitte.« Sie waren inzwischen auf den Flur hinausgetreten, aber selbst auf diese Entfernung konnte ich die Erleichterung in ihrer Stimme hören. Sara Jane hatte er erfolgreich eingewickelt. Für sie war Trent ein Gott - ein Prinz, der sie und ihre Familie rettete. Er war unantastbar.
    Mir wurde wieder übel. Doch jetzt, wo das Büro leer war, konnte ich mich in das Häuschen schleppen. Ich rol te mich eng zusammen, bis nur noch meine Nasenspitze zu sehen war. Die Tür schloss sich mit einem leisen Klicken, das mich zusammenzucken ließ, sodass die Schmerzen mit vol er Wucht zurückkehrten.
    »Guten Morgen, Ms. Morgan«, sagte Trent, als er an meinem Käfig vorbeischlenderte. Er setzte sich an den Schreibtisch und begann damit, die verstreuten Papiere zu ordnen. »Ich wol te Sie eigentlich nur so lange hier behalten, bis ich eine zweite Meinung über Sie eingeholt habe. Aber jetzt bin ich unschlüssig geworden. Sie sind ja so ein hervorragendes Konversationsthema.«
    »Geh und wandel dich.« Ich fletschte die Zähne.
    Frustrierenderweise kam es wieder nur als Zwitschern und Fiepen heraus.
    »Also wirklich.« Er lehnte sich zurück und ließ seinen Bleistift kreisen. »Das war doch sicher etwas Unhöfliches.«
    Es klopfte an der Tür, und ich zog mich noch weiter in das Häuschen zurück. Es war Jonathan. Trent wurde wieder zum respektablen Geschäftsmann. »Ja, Jon?«, fragte er, während er scheinbar konzentriert seinen Kalender studierte.
    »Sa'han.« Der ungewöhnlich große Mann blieb in respektvol em Abstand stehen. »Ms. Sara Jane?«
    »Sie hat genau die Qualifikationen, die ich benötige.«
    Trent legte seinen Stift hin. Sich zurücklehnend nahm er seine Bril e ab und kaute gedankenverloren auf dem Ende des Bügels, bis er bemerkte, dass Jonathan ihn missbil igend ansah. Daraufhin warf er die Bril e mit einem gequälten Blick auf den Schreibtisch. »Sara Janes jüngere Schwester möchte weg von der Farm, um eine Hexe zu werden. Wir müssen Talente fördern, wo immer wir können.«
    »Ah.« Jonathans schmale Schultern entspannten sich. »Ich verstehe.«
    »Sei doch bitte so nett und finde heraus, zu welchem Preis Sara Janes kleine Farm zu haben ist. Viel eicht versuche ich es mal in der Zuckerindustrie. Behalte die Arbeiter und mach Hodgkin für sechs Monate zum Vorarbeiter, um den jetzigen in den neuen Methoden auszubilden. Gleichzeitig sol er Sara Janes Schwester beobachten. Wenn sie tatsächlich Köpfchen hat, sol er ihr einen Posten mit ein bisschen Verantwortung geben.«
    Besorgt streckte ich den Kopf aus der Hütte. Jonathan sah mich mit Abscheu im Blick an. »Wieder bei uns, Morgan?«, höhnte er. »Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich dich in den Mül zerkleinerer im Aufenthaltsraum der Angestel ten gesteckt und dann den Knopf gedrückt.«
    »Bastard«, zwitscherte ich und drehte ihm den Hintern zu, um sicherzugehen, dass die

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