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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Haftpflichtversicherung, die beim Verkauf fäl ig würde, könnten Sie ein ganzes Büro bezahlen.«
    »Schwierig, haben Sie gesagt?« Trent gab Faris ein Glas.
    »Könnten Sie so einen Zauber zusammenbrauen?«

    »Wenn ich das Rezept hätte«, antwortete er mürrisch; offenbar fühlte er sich in seiner Ehre gekränkt. »Er ist sehr alt, präindustriel , schätze ich. Ich kann nicht erkennen, wer diesen Zauberspruch hergestel t hat.« Schnaufend lehnte er sich vor. »Und da hat er oder sie auch Glück gehabt, denn andernfal s müsste ich ihn um seine Bibliothek erleichtern.«
    Langsam wird's interessant, dachte ich.
    »Sie denken also nicht, dass sie den Trank selbst gemacht hat?«, hakte Trent nach. Neben Faris wirkte er noch gepflegter und fitter als sonst.
    Der untersetzte Mann schüttelte den Kopf und setzte sich wieder. Das Kristal glas verschwand völ ig in seiner kräftigen Hand. »Darauf würde ich mein Leben verwetten. Man kann nicht einerseits so clever sein, solch einen Zauber zu brauen, und andererseits so dumm, sich fangen zu lassen. Das macht keinen Sinn.«
    »Viel eicht war sie einfach nur ungeduldig«, gab Trent zu bedenken, und Faris platzte fast vor Lachen. Ich fuhr erschreckt zusammen und bedeckte meine Ohren mit den Pfoten.
    »O ja«, keuchte Faris, »sie war ungeduldig. Das gefäl t mir.«
    Trents Maske schien brüchig zu werden, als er sich setzte und seinen unberührten Drink zur Seite stel te.
    »Also, wer ist sie?«, fragte Faris und lehnte sich verschwörerisch in seinem Stuhl nach vorne. »Eine übereifrige Reporterin, die hinter der Story ihres Lebens her ist?«
    »Gibt es einen Zauberspruch, durch den ich sie verstehen könnte?«, erkundigte sich Trent, ohne auf Faris' Frage einzugehen. »Sie quiekt ja nur.«
    Faris stel te grunzend sein leeres Glas ab, eine wortlose Forderung nach mehr. »Nein, denn Nagetiere haben keine Stimmbänder. Wol en Sie sie länger behalten?«
    Trent drehte das Glas zwischen seinen Fingern. Er war ei schreckend stil .
    Faris grinste hinterhältig. »Was braut sich da in Ihrem kleinen, fiesen Hirn zusammen, Trent?«
    Nun lehnte Trent sich in seinem Stuhl nach vorne. Der Sitz knarrte laut. »Faris, wenn ich Ihre Fähigkeiten nicht so dringend brauchen würde, hätte ich Sie schon vor einiger Zeit aus Ihrem Labor hinausgeprügelt.«
    Der dicke Mann grinste noch immer. »Ich weiß.«
    Trent stel te die Flasche weg. »Ich werde sie viel eicht für einen Wettbewerb am Freitag anmelden.«
    Faris blinzelte. »Die Stadtmeisterschaft? Ich war mal bei einer. Da enden die Runden erst, wenn einer der Kontrahenten tot ist.«
    »Das habe ich auch gehört.«
    Ängstlich presste ich mich an das Gitter. »Wow, Moment mal«, zwitscherte ich. »Was sol das heißen, tot? Hey! Der Nerz wil mitreden!« Verärgert schmiss ich ein Stück Trockenfutter nach Trent. Es flog ungefähr einen halben Meter weit, bevor es auf dem Teppich landete. Ich versuchte es noch einmal, diesmal mehr tretend als werfend. Das Kügelchen pral te mit einem leisen Klicken von der Schreibtischkante ab.

    »Der Wandel sol dich holen, Trent!«, schrie ich. »Rede mit mir!«
    Trent sah mich mit hochgezogenen Brauen an. »Ich meine die Rattenkämpfe, was sonst?«
    Mein Herz setzte kurz aus, und ich ließ mich benommen auf die Hinterläufe fal en. Die Rattenkämpfe. Sie wurden il egal in irgendwelchen Hinterzimmern abgehalten, und es gab die dunkelsten Gerüchte darüber. Er würde mich in den Ring stecken, wo ich mit einer Ratte auf Leben und Tod kämpfen musste.
    Völ ig entgeistert drückte ich meine weiß behaarten Pfoten gegen das Gitter. Vor al em fühlte ich mich verraten. Faris sah al erdings auch nicht gut aus. »Das ist nicht Ihr Ernst«, flüsterte er, wobei seine fetten Wangen ganz blass wurden.
    »Sie werden sie doch nicht aufstel en? Das können Sie nicht machen!«
    »Was spricht dagegen?«
    Faris' Unterkiefer mahlte, als er nach Worten suchte. »Sie ist doch kein Tier!«, rief er. »Sie wird das keine drei Minuten überleben, sie werden sie in Stücke reißen.«
    Trent zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Das ist ihr Problem, nicht meins.« Er setzte seine Lesebril e wieder auf und beugte sich über seine Dokumente. »Guten Tag, Faris.«
    »Kalamack, Sie gehen zu weit. Nicht einmal Sie stehen über dem Gesetz.« Sobald er es ausgesprochen hatte, wusste Faris ebenso gut wie ich, dass er einen Fehler gemacht hatte. Langsam blickte Trent zu ihm hoch und betrachtete ihn über den Rand seiner Bril e

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