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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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hinweg. Dann lehnte er sich nach vorn und stützte einen El bogen auf die Papierstapel.
    Die plötzliche Spannung im Raum ließ mir das Fel zu Berge stehen. »Wie geht es Ihrer Jüngsten, Faris?«, fragte er, und nicht einmal der angenehme Klang seiner Stimme konnte die Infamie dieser Frage überdecken.
    Der fette Mann wurde kreidebleich. »Es geht ihr gut«, flüsterte er. Seine Selbstsicherheit war wie weggeblasen, zurück blieb nur ein ängstlicher, dicker Mann.
    »Wie alt ist sie jetzt, fünfzehn?« Trent lehnte sich zurück, legte die Bril e neben die Ablagefächer und verschränkte seine langen Finger vor dem Bauch. »Das ist ein wundervol es Alter. Sie wil Ozeanografie studieren, nicht?
    Mit den Delfinen sprechen?«
    »Ja.« Die Antwort war kaum hörbar.
    »Ich kann Ihnen nicht sagen, wie sehr es mich freut, dass die Behandlung ihres Knochenkrebses so gut anschlägt.«
    Mein Blick wanderte zu der Schublade, in der die belastenden CDs lagen, dann zu Faris, dessen Laborkittel plötzlich eine ganz neue Bedeutung bekam. Mir wurde eiskalt. Trent dealte nicht nur mit Biodrogen, er stel te sie auch her. Ich wusste nicht, was mich mehr aus der Fassung brachte: dass Trent mit der Technologie rumspielte, die den halben Planeten ausgelöscht hatte, oder dass er sie dazu benutzte, Leute zu erpressen. Er war so angenehm, so charmant, so liebenswert. Wie konnte sich hinter solcher Attraktivität so etwas Widerwärtiges verbergen?
    Trent lächelte. »Sie ist nun seit fünf Jahren in Behandlung.
    Es ist schwierig, gute Ärzte zu finden, die bereit sind, il egale Techniken anzuwenden. Und kostspielig.«
    Faris schluckte schwer. »Ja - Sir.«
    Trent betrachtete ihn eingehend. »Guten Tag - Faris.«
    »Schleim«, zischte ich. »Du bist nur ein Haufen Schleim, Trent! Du bist nicht besser als der Dreck, der an meinen Stiefeln klebt!«
    Faris bewegte sich unsicher zur Tür. Doch plötzlich spürte ich Auflehnung in ihm. Trent hatte ihn in eine Ecke gedrängt.
    Der Mann hatte nichts mehr zu verlieren.
    Kalamack hatte es auch wahrgenommen. »Sie denken an Flucht, nicht wahr?« Faris öffnete die Tür. Die Geräuschkulisse aus dem Büro drang herein. »Sie wissen doch, dass ich das nicht zulassen kann.«
    Faris drehte sich um, Hoffnungslosigkeit im Blick.
    Fassungslos beobachtete ich, wie Trent seinen Fül federhalter aufschraubte und etwas Kleines, Pelziges in den leeren Lauf schob. Es ertönte nur ein feines Ploppen, als er damit auf Faris schoss.
    Die Augen des großen Mannes weiteten sich. Er torkelte auf Trent zu und griff sich an den Hals. Ein leises Röcheln war zu hören, und sein Gesicht schwol an. Schockiert musste ich tatenlos mit ansehen, wie Faris auf die Knie fiel. Verzweifelt griff er in seine Hemdtasche und schaffte es, eine Spritze hervorzuziehen, die jedoch seinen zitternden Fingern entglitt und zu Boden fiel. Dann brach er zusammen, streckte sich aber mit letzter Kraft nach der Spritze.
    Trent stand auf und schob mit ausdruckslosem Gesicht die Spritze aus Faris' Reichweite.

    »Was hast du mit ihm gemacht?«, quiekte ich, während Trent seinen Stift wieder zusammenschraubte. Faris lief violett an. Er versuchte noch einmal, nach Luft zu schnappen, dann war er stil .
    Trent steckte den Stift in die Tasche, stieg über Faris hinweg und ging zur geöffneten Tür. »Sara Jane! Rufen Sie die Sanitäter. Mit Mr. Faris stimmt irgendetwas nicht.«
    »Er stirbt!«, quiekte ich. »Das stimmt nicht mit ihm! Du hast ihn verdammt noch mal getötet!«
    Besorgte Stimmen wurden laut, als die Angestel ten aus ihren Büros traten. Ich erkannte Jonathans schnel en Schritt.
    Als er die Schwel e erreicht hatte, blieb er abrupt stehen, verzog das Gesicht, als er Faris auf dem Boden liegen sah, und runzelte schließlich missbil igend die Stirn.
    Trent hockte neben Faris und fühlte seinen Puls. Dann zuckte er betont resigniert mit den Schultern und injizierte den Inhalt der Spritze durch Faris' Hose hindurch in dessen Oberschenkel. Mir war klar, dass es zu spät war. Faris regte sich nicht mehr, er war tot. Und Trent wusste das.
    »Die Sanitäter sind auf dem Weg«, rief Sara Jane vom Flur aus, während sie sich dem Büro näherte. »Kann ich noch -«
    Sie blieb hinter Jonathan stehen und legte entsetzt eine Hand auf den Mund, als sie Faris dort liegen sah.
    Trent stand auf und ließ dramatisch die Spritze fal en. "Oh, Sara Jane«, sagte er sanft und zog sie zurück in den Korridor,
    »das tut mir so leid. Schauen Sie nicht hin. Es ist zu

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