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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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regungslos da. Ein leises Quietschen entwich ihm, und ich antwortete ihm vorsichtig. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    »Ladies und Gentlemen!« Jims mikrofonverstärkte Stimme drang durch den Lärm. »Es scheint, als hätten wir ein Unentschieden. Würden die Besitzer ihre Tiere bitte wieder an sich nehmen?« Die Menge verstummte. »Wir machen eine kurze Pause um festzustel en, ob einer der beiden Kandidaten noch am Leben ist.«
    Mein Herz raste, als sich schattenhafte Hände näherten.
    Baron gab drei kurze Quieker von sich, dann brach er aus. Ich brauchte einen Moment länger, schnappte aber dann nach der ersten Hand, die mir in die Quere kam.
    »Achtung!«, schrie jemand. Ich wurde in die Luft geschleudert, als eine Hand ruckartig zurückgezogen wurde.
    Durch wilde Schwanzbewegungen versuchte ich, meine Flugbahn zu stabilisieren, bis ich ein überraschtes Gesicht sah und auf der Brust eines Mannes landete. Er schrie wie ein Mädchen und fegte mich weg. Ich schlug so hart auf dem Boden auf, dass ich ganz benommen war. Nach drei hastigen Atemzügen taumelte ich unter seinen Sitz.
    Der Lärm war unglaublich. Man hätte meinen können, ein Löwe sei ausgebrochen, und nicht zwei Nagetiere. Überal rannten Leute herum, und das Tempo der Füße, die sich an meinem Stuhl vorbeibewegten, war schon fast übermenschlich. Jemand, der nach Holzspänen roch, griff nach unten, doch als ich die Zähne fletschte, wich er zurück.
    »Ich habe den Nerz«, schrie der Angestel te über den Lärm. »Bringt mir ein Netz.« Er sah sich suchend um, und ich rannte los. Hastig schlängelte ich mich zwischen den l'üßen und Stühlen hindurch und wäre beinahe mit dem Kopf gegen eine Mauer geknal t. Mein Ohr blutete noch immer, und das Blut in meinen Augen trübte mir die Sicht. Wie sol te ich hier bloß rauskommen?
    »Bitte bleiben Sie ruhig!«, ertönte Jims Stimme aus den Lautsprechern. »Die Arena wird gründlich durchsucht. Bitte genießen Sie solange einige Erfrischungen, die wir in der Lobby für Sie bereithalten. Wir bitten Sie, die äußeren Türen geschlossen zu halten, bis wir die Kandidaten eingefangen haben.« Es gab eine kurze Pause. »Und jemand sol den Hund hier rausbringen!« Türen?, dachte ich, während ich versuchte, das Irrenhaus zu überblicken. Ich brauchte keine Tür, ich brauchte Jenks.
    In diesem Moment rief jemand meinen Namen. Ich quiekte überrascht, als Jenks mit einem leichten Rums auf meinen Schultern landete. »Du siehst echt beschissen aus«, schrie er in mein zerrissenes Ohr. »Ich dachte schon, die Ratte macht Hackfleisch aus dir. Und als du hochgesprungen bist und dir Jonathans Hand geschnappt hast, hätte ich mir fast in die Hosen gemacht!«
    »Wo ist die Tür?«, versuchte ich zu fragen. Die Erklärung, wie er mich gefunden hatte, musste warten.
    »Jetzt raste nicht gleich aus. Ich bin abgehauen, wie du es verlangt hast. Bin aber gerade noch rechtzeitig zurückgekommen. Als sich Trent mit dieser Katzenbox davonmachte, war mir klar, dass du da drin bist. Also habe ich mich unter die Stoßstange gehängt. Ich wette, du wusstest nicht, dass Pixies öfter so unterwegs sind, oder? Du sol test übrigens mal deinen pelzigen Arsch bewegen, bevor dich jemand entdeckt.«
    »Wohin denn?«, zwitscherte ich. »Wohin sol ich gehen?«
    »Es gibt einen Hinterausgang. Ich habe mich ein wenig umgesehen, während der erste Kampf lief. Mann, diese Ratten sind echt fies. Hast du gesehen, wie die eine der anderen einfach so den Fuß abgebissen hat?«, fragte er angewidert, um dann übergangslos fortzufahren: »Ungefähr sechs Meter die Mauer entlang, dann die drei Stufen runter.
    Dahinter kommt dann ein Korridor.«
    Ich setzte mich in Bewegung, und Jenks kral te sich in meinem Fel fest.
    »Uh, dein Ohr ist total im Eimer«, sagte er, als ich die Stufen hinunterlief. »Okay. Jetzt den Korridor runter, halte dich rechts. Da ist ein Durchgang - nein, nicht da rein!«, rief er in dem Moment, als ich genau das tat. »Das ist die Küche.«
    Ich drehte mich um und erstarrte, als ich auf der Treppe Schritte hörte. Mein Puls raste. Sie durften mich nicht fangen, auf keinen Fal !
    »Zur Spüle«, flüsterte Jenks. »Die Schranktür ist offen. Beeil dich!«
    Ich erkannte, was er meinte, hastete über den gefliesten Boden und zwängte mich in den Schrank. Jenks schwirrte zur Tür, um Ausschau zu halten. Als er zurückwich, um sich hinter einem Eimer zu verstecken, lauschte ich angespannt.
    »Sie sind nicht in der Küche«,

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