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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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»Hm, das ist gut.« Er nahm sich eine weitere Portion, und das Summen seiner Flügel verstärkte sich. »Eure Schwänze haben sich berührt.«
    Genervt wedelte ich ihn weg. Er wich aus, kam aber herausfordernd wieder zurück. »Du hättest sie sehen sol en, Ivy, wie sie auf dem Boden herumgerol t sind, ineinander verbissen. .« Er lachte schril . »Es war wohl Liebe auf den ersten Biss.«
    Ivy wandte sich zu mir um. »Er hat dich in den Hals gebissen?« Sie wirkte absolut ernst, doch ihre Augen funkelten spöttisch. »Oh, dann muss es Liebe sein. Mich lässt sie nicht an ihren Hals ran.«
    Was ging hier ab? War heute der >Nerv Rachel<-Abend?
    Unbehaglich zog ich eine weitere Scheibe Brot aus der Tüte, um mein Sandwich zu vol enden, und versuchte gleichzeitig, Jenks vom Honig zu vertreiben. Er flog inzwischen in Schlangenlinien und hatte Mühe, sich in der Luft zu halten.
    Ofenbar setzte der Zuckerrausch ein.
    »Hey, Ivy«, lal te er und leckte sich die Finger ab. »Weißt du, was sie über Rattenschwänze sagen? Je länger der Schwanz, desto größer -«
    »Halt endlich die Klappe!«, schrie ich. In diesem Moment wurde die Dusche abgestel t, und mein Atem stockte.
    Gespannte Erwartung erfasste mich. Ich setzte mich aufrecht Min und warf einen Blick auf Jenks, der völ ig vom Honig berauscht war. »Jenks«, forderte ich, da ich Baron nicht mit einem abgefül ten Pixie konfrontieren wol te, »zisch ab.«
    »Nei-en«, erwiderte er und schnappte sich noch eine Handvol Honig. Erbost schraubte ich das Glas zu. Jenks gab ein paar empörte Töne von sich, und ich wedelte ihn zurück in die Küchenutensilien. Mit ein bisschen Glück würde er dort bleiben, bis er wieder nüchtern war. Also viel eicht für vier Minuten, höchstens.
    Ivy murmelte etwas von Gläsern im Wohnzimmer und verließ die Küche. Nervös zog ich am Kragen meines Bademantels, der von meinen Haaren durchnässt worden war. Ich wischte den Honig von meinen Fingern und fühlte mich so zittrig wie bei einem Blind Date. Es war bescheuert, ich hatte ihn doch schon getroffen. Wir hatten sogar schon die Nagtierversion eines ersten Dates hinter uns gebracht: eine anregende Fitnesseinheit, eine kleine Flucht vor Menschen und Hunden und sogar eine Rundfahrt im Park.

    Aber was sagt man zu einem Typen, den man nicht kennt und der einem das Leben gerettet hat?
    Ich hörte, wie sich die Badezimmertür öffnete. Ivy tauchte im Flur auf und blieb so abrupt stehen, dass die Becher in ihrer Hand klirrten. Ihr Gesicht war ausdruckslos. Ich zog den Bademantel über meinen Beinen zusammen und fragte mich, ob ich aufstehen sol te. Barons Stimme drang in die Küche.
    »Du bist Ivy, richtig?«
    »Ähh. .« Sie zögerte. »Du trägst - hm - meinen Morgenmantel.« Ich zuckte zusammen. Das war ja großartig.
    Jetzt hatte er ihren Geruch an sich. Tol er Anfang!
    »Oh, sorry« Er hatte eine schöne Stimme, tief und ein bisschen rau. Meine Spannung wuchs, ich wol te endlich wissen, wie er aussah. Ivy schien jedenfal s sprachlos zu sein.
    Baron holte tief Luft. »Ich habe ihn auf dem Trockner gefunden, und es gab nichts anderes zum Anziehen.
    Viel eicht sol te ich mir ein Handtuch. .«
    »Nein«, antwortete Ivy nach einem kurzen Zögern. Sie klang leicht amüsiert. »Das ist schon in Ordnung. Du hast also Rachel zur Flucht verholfen?«
    »Ja, stimmt. Ist sie in der Küche?«
    »Ja, komm einfach mit.« Sie betrat vor ihm die Küche, rol te mit den Augen und wisperte: »Er ist ein Freak.« Freak im Sinne von Außenseiter. Ich war enttäuscht. Mein Retter war ein Freak?
    »Oh, hi«, sagte er und blieb unbeholfen im Türrahmen stehen.
    »Hi«, antwortete ich verwirrt, während ich ihn musterte.

    Ihn einen Freak zu nennen war nicht fair, aber verglichen mit Ivys üblichen Dates mochte er einer sein.
    Baron war genauso groß wie Ivy, aber er war so schmal, dass er größer wirkte. Auf den blassen Armen, die aus den Ärmeln von Ivys schwarzem Morgenmantel hervorsahen, waren vereinzelte Narben zu erkennen, die wahrscheinlich von den Rattenkämpfen stammten. Er war glatt rasiert
    -wobei mir einfiel, dass ich neue Rasierklingen kaufen musste, denn die von Ivy geborgte war jetzt wahrscheinlich im Eimer. Seine Ohrläppchen wiesen einige Kerben auf, und am Hals hatte er zwei Wunden, die gerötet waren und schmerzhaft aussahen. Sie passten genau zu meinen, was mich erröten ließ.
    Trotz, oder viel eicht gerade wegen seiner schmalen Figur wirkte er nett, irgendwie jungenhaft. Sein dunkles Haar war

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