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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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wäre beinahe auf den Tisch geplumpst. Ich war peinlich berührt, aber Nick lächelte.
    »Jenks, nicht wahr?«, fragte er.
    »Baron«, antwortetet Jenks. Er stolperte, als er versuchte, sich in seine Peter-Pan-Pose zu werfen. »Gut, dass du nicht mehr nur quiekst. Davon bekomme ich Kopfschmerzen: Quiek, quiek, quiek. Dieses Ultraschal zeugs geht mir direkt in die Birne.«
    »Ich bin Nick, Nick Sparagmos.«
    »Also gut, Nick«, fuhr Jenks unbeeindruckt fort, »Rachel wil wissen, was das für ein Gefühl ist, wenn man Eier hat, die so groß sind wie dein Kopf und die über den Boden schleifen.«
    »Jenks«, kreischte ich. O Gott, hilf mir. Ich schaute zu Nick hinüber und schüttelte abwehrend den Kopf. Doch er schien es mit Humor zu nehmen, denn seine Augen funkelten amüsiert, und er grinste.
    Jenks machte sich aus dem Staub, bevor ich ihn mir schnappen konnte. »Hey, das ist aber eine fiese Narbe an deinem Handgelenk«, sagte er schnel . »Meine Frau - ein wirklich süßes Mädchen - flickt mich immer zusammen. Sie kann mit einer Nadel wahre Wunder bewirken.«
    »Möchtest du etwas für deinen Hals haben?«, fragte ich, um endlich das Thema zu wechseln.
    »Nein, es geht schon.« Er streckte sich vorsichtig, als wol e er seine Muskeln testen. Als er unter dem Tisch aus Versehen meinen Fuß berührte, zog er sich hastig zurück. Ich tat einfach so, als hätte ich nichts bemerkt. Jenks war weniger feinfühlig.
    »Hey, Nick, hast du schon mal so eine Narbe gesehen?«
    Der Pixie landete auf dem Tisch und zog einen Ärmel hoch, um eine feine Zickzacklinie zu präsentieren, die von seinem Handgelenk bis zum El bogen reichte. Da er immer langär-melige Seidenhemden und dazu passende Hosen trug, hatte ich gar nicht gewusst, dass er Narben hatte.
    Nick pfiff anerkennend und Jenks strahlte. »Hab ich von einem Fairy. Er hat dasselbe Ziel beschattet wie mein Runner.
    Nach ein paar Sekunden an der Decke hat sich das schmetterlingsflüglige Weichei mitsamt seinem Runner verzogen.«
    »Nicht schlecht.« Nick schien beeindruckt zu sein und lehnte sich vor, um besser sehen zu können. Er roch gut
    -männlich, ohne Tiermenscharoma, und keine Spur von Blut.
    Er hatte braune Augen. Ich mochte menschliche Augen, in ihnen lauerten keine bösen Überraschungen.
    »Und was ist mit der da?« Nick deutete auf eine runde Narbe an Jenks' Schlüsselbein.
    »Bienenstich. Hat mich für drei Tage mit Fieber und Schüttelfrost ans Bett gefesselt, aber wir haben unseren Anspruch auf die südlichen Blumenkästen erfolgreich verteidigt. Und woher hast du die?« Er stieg in die Luft, um auf die kaum verheilte Narbe an Nicks Handgelenk zu zeigen.
    Nick warf mir kurz einen Blick zu und richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf Jenks. »Von einer fetten Ratte namens Hugo.«
    »Sieht aus, als hätte er dir beinahe die ganze Hand abgebissen.«
    »Das hat er zumindest versucht.«
    »Schau mal hier.« Jenks griff nach seinem Stiefel, zog ihn aus und streifte auch noch seine fast durchsichtige Socke ab.
    Der Fuß, der zum Vorschein kam, war verkrüppelt. »Ein Vamp hat ihn mir zu Brei geschlagen, ich bin nicht schnel genug ausgewichen.«
    Der Anblick verursachte mir Übelkeit, und auch Nick zuckte kurz zusammen. Das Leben in einer Zwei-Meter-Welt war mit nur zehn Zentimetern echt hart. Nick schlug den Morgenmantel zurück und entblößte eine gut trainierte Schulter. Sie war mit feinen Narben übersäht, die von Kral en zu stammen schienen. Ich beugte mich vor, um erkennen zu können, wie weit sich die Narben seinen Körper hinabzogen.
    Ivy lag definitiv falsch, er war kein Freak. Freaks hatten keine Waschbrettbäuche. »Die stammen von einer Ratte mit dem Namen >Pan der Peiniger<.«
    »Okay, aber was sagst du dazu?« Jenks öffnete sein Hemd bis zur Tail e und meine gerade erst einsetzende Belustigung verschwand, als Jenks' zerschundener Oberkörper sichtbar wurde. »Siehst du die hier?«, sagte er und zeigte auf eine runde Einbuchtung. »Sie geht einmal ganz rum, bis zur anderen Seite.« Er drehte sich um, damit wir eine kleine Narbe kurz oberhalb seines Steißbeins sehen konnten.
    »Fairyschwert. Hätte ich nicht überlebt, wenn ich nicht kurz zuvor Matalina geheiratet hätte. Sie hat mich am Leben erhalten, bis die ganzen Giftstoffe raus waren.«
    Nick schüttelte bedächtig den Kopf. »Du hast gewonnen«, sagte er. »Da kann ich nicht mithalten.« Jenks stieg stolz ein paar Zentimeter in die Luft. Ich wusste nicht, was ich sagen sol te. Als mein Magen

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