Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
verspottet, um dann ihre Zähne in mein Fleisch zu schlagen. Ivy hatte nicht an meinem Hals gesaugt und lustvol gestöhnt, während ich mich zu befreien versuchte. Verdammt noch mal - sie war es nicht!
    Nick verharrte angriffslustig zwischen uns. »Es ist okay, Nick«, versuchte ich mit zitternder Stimme, ihn zu beruhigen.
    Er wusste, warum ich Angst hatte. »Es ist okay.« Ich wandte mich wieder an Ivy. »Es tut mir leid. Würdest du es dir ansehen - bitte?«
    Ivys Anspannung ließ augenblicklich nach. Mit einer brüsken Bewegung schob sie sich an Nick vorbei, der ihr nur widerwil ig Platz machte. Ich konzentrierte mich auf meine Atmung, als sie sanft den durchnässten Verband berührte.

    »Okay, das wird jetzt ein wenig ziehen«, warnte sie mich.
    »Autsch!« Ich konnte einen Schmerzensschrei nicht unterdrücken, als sie den Stoff abzog, biss mir aber schnel auf die Lippe, um mich wieder in den Griff zu kriegen. Ivy legte den ekligen Fetzen auf den Tisch. Sein Anblick drehte mir den Magen um: Er war schwarz von feuchtem Blut, und ich hätte schwören können, dass die hel en Flecken an der Innenseite Gewebestückchen waren. Die kalte Luft an der Wunde ließ mich zittern, und ein beunruhigendes Kribbeln sagte mir, dass sie wieder blutete.
    Ivy erkannte, was in mir vorging. »Kannst du das bitte rausbringen?«, murmelte sie und Nick verschwand mit dem durchweichten Stoff.
    Mit ausdruckslosem Gesicht legte Ivy ein Handtuch über meine Schulter, um die frische Blutung zu stil en. Ich starrte angestrengt auf die dunkle Mattscheibe des Fernsehers, während sie einen Waschlappen anfeuchtete und ihn über der Wasserschüssel auswrang. Behutsam tupfte sie den äußeren Bereich der Wunde ab und arbeitete sich dann weiter nach innen vor. Ich versuchte, möglichst wenig zu zucken, während sich vor meinen Augen wieder bedrohliche Dunkelheit ausbreitete.
    »Rachel?« Ihre Stimme war weich, und ich konzentrierte mich auf ihr Gesicht, besorgt, was ich dort entdecken könnte.
    Doch es war betont ausdruckslos, während sie die Bisswunde an meinem Hals untersuchte. »Was ist passiert?«, fragte sie.
    »Nick sagte etwas von einem Dämon, aber das sieht aus wie-«

    »Es sieht aus wie ein Vampirbiss«, beendete ich den Satz.
    »Er hat sich in einen Vampir verwandelt, um mir das anzutun.« Ich rang nach Luft. »Er hat sich in dich verwandelt, lvy.
    Es tut mir leid, fal s ich jetzt eine Zeit lang etwas schreckhaft sein sol te. Ich weiß, dass du es nicht warst. Aber gib mir bitte ein bisschen Zeit, bis ich meinem Unterbewusstsein klargemacht habe, dass nicht du mich umbringen wol test, okay?«
    Ich begegnete ihrem Blick und spürte, dass sie plötzlich verstand, und dass sie meine Angst teilte. Ich war von einem Vampir angefal en worden. Das war die Einführung in einen Club, von dem lvy sich krampfhaft fernzuhalten versuchte.
    Von nun an galt das für uns beide. Ich dachte über das nach, was Nick in Bezug auf lvy gesagt hatte, dass sie mich zu ihrem Nachkommen machen wol te, und wusste nicht mehr, was ich glauben sol te.
    »Rachel, ich -«
    »Später«, unterbrach ich sie, da Nick gerade zurückkam.
    Mir war übel, und der Raum verschwamm wieder vor meinen Augen. Er hatte Matalina und zwei ihrer Kinder mitgebracht, die eine pixie-große Tasche schleppten. Nick kniete sich an das Kopfende der Couch, während Matalina in der Mitte des Raums verharrte und sich einen Überblick verschaffte. Dann nahm sie ihren Kindern die Tasche ab und scheuchte sie zum Fenster. »Stil , stil «, hörte ich sie flüstern. »Geht nach Hause.
    Ich weiß, was ich gesagt habe, iber ich habe meine Meinung geändert.« Der Protest der Kleinen zeugte von der Faszination des Schreckens, und ich fragte mich unwil kürlich, wie schlimm ich wohl aussah.
    »Rachel?« Matalina schwebte vor meinem Gesicht auf und ab, bis sie herausgefunden hatte, was ich fokussierte, und sich so in mein Blickfeld schieben konnte. Im Zimmer war es beunruhigend stil geworden, und ich bibberte. Matalina war so ein süßes kleines Ding. Kein Wunder, dass Jenks al es für sie tun würde. »Versuch, dich nicht zu bewegen, Liebes«, sagte sie.
    Ein leises Surren am Fenster lenkte sie ab, und sie verschwand aus meinem Gesichtskreis. »Jenks«, hörte ich die kleine Pixiefrau erleichtert ausrufen. »Wo bist du gewesen?«
    »Ich?« Er schwirrte in mein Sichtfeld. »Wie habt ihr es geschafft, vor mir hier zu sein?«
    »Wir haben eine direkte Busverbindung genommen«, erwiderte Nick

Weitere Kostenlose Bücher