Band 1 - Blutspur
sarkastisch.
Jenks sah erschöpft aus, und er ließ die Schultern hängen.
Mein Gesicht verzog sich zu einem anzüglichen Grinsen. »Ist der hübsche Pixiemann zu ausgepowert, um ein bisschen Spaß zu haben?«, hauchte ich. Er flog so nah vor mein Gesicht, dass ich schielen musste, um ihn zu erkennen.
»Du musst etwas unternehmen, Ivy«, sagte er besorgt. »Ich habe ihre Bisswunde eingestaubt, um die Blutung zu verlangsamen, aber ich habe noch nie jemanden gesehen, der so weiß und noch am Leben war.«
»Ich bin ja schon dabei«, knurrte sie. »Geh mir aus dein Weg.«
Ich spürte einen Lufthauch, als Ivy und Matalina sich über mich beugten. Der Gedanke, dass ein Pixie und ein Vamp sich um meinen Hals kümmerten, war beruhigend. Da Infektionen anscheinend ernüchternd wirkten, war ich wohl nicht in Gefahr. Und Ivy sol te wohl wissen, ob die Wunden lebensbedrohlich waren. Und Nick, dachte ich mit einem unterdrückten Kichern, Nick wird mich retten, wenn Ivy doch noch die Kontrol e verliert.
Als Ivys Finger meinen Hals berührten, schrie ich auf. Sie schreckte zurück, und Matalina erhob sich in die Luft.
»Rachel«, sagte Ivy drängend, »ich kann das hier nicht verarzten. Der Pixiestaub kann die Wunde nur für eine gewisse Zeit verschließen, du musst genäht werden. Wir müssen in die Notaufnahme.«
»Kein Krankenhaus«, sagte ich stöhnend. Ich hatte aufgehört zu zittern, dafür fühlte sich jetzt mein Bauch merkwürdig an. »Runner kommen da zwar rein, aber nie wieder raus.« Ich kicherte.
»Ist es dir lieber, auf meiner Couch zu sterben?«, fragte Ivy.
Hinter ihr begann Nick, ziel os auf und ab zu wandern.
»Was ist mit ihr los?«, flüsterte Jenks in der ihm eigenen Lautstärke.
Ivy stand auf und verschränkte die Arme, um ernst und bissig auszusehen. Ein bissiger Vampir. Das war eindeutig lustig genug, um darüber zu lachen. Ich kicherte erneut.
»Das ist der Blutverlust«, sagte Ivy genervt. »Sie wird zwischen Klarheit und Hysterie schwanken, bis sich ihr Zustand stabilisiert hat oder sie in Ohnmacht fäl t. Ich hasse diese Phase.«
Meine gesunde Hand wanderte meinen Hals hinauf, und Nick drückte sie wieder unter die Decke.
»Ich kann dir nicht helfen, Rachel!«, schrie Ivy frustriert.
»Die Wunde ist viel zu groß.«
»Ich werde mich darum kümmern«, sagte ich entschlossen.
»Ich bin eine Hexe.« Ich setzte mich auf, um von der Couch zu rol en und auf die Füße zu kommen. Schließlich musste ich in die Küche, und mich um das Essen zu kümmern. Ich musste doch das Abendessen für Ivy kochen.
»Rachel!«, schrie Nick und versuchte mich aufzufangen. Ivy sprang vor und drückte mich in die Kissen. Ich konnte regelrecht fühlen, wie die Farbe aus meinem Gesicht wich.
Der Raum drehte sich. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich an die Decke und zwang mich, nicht ohnmächtig zu werden, denn dann würde Ivy mich in die Notaufnahme bringen.
Matalina tauchte vor mir auf.
»Engel«, flüsterte ich. »Schöner Engel.«
»Ivy«, rief Jenks, »sie hal uziniert!«
Der Pixie-Engel lächelte huldvol auf mich herab. »Jemand sol te Keasley holen«, sagte sie.
»Den alten Penner - äh - die Hexe von gegenüber?«, fragte Jenks irritiert. Matalina nickte. »Sag ihm, dass Rachel ärztliche Hilfe braucht.« Ivy sah ebenfal s verwirrt aus. »Du glaubst, er könnte etwas tun?« Irgendwie ängstlich klang sie, sie machte sich also wirklich Sorgen um mich. Viel eicht sol te ich mir dann auch Sorgen um mich machen.
Matalina errötete. »Er hat mich vor einigen Tagen gefragt, ob er ein paar Ableger aus dem Garten haben kann, da ist doch nichts dabei.« Die hübsche Pixie zupfte an ihrem Kleid und blickte verlegen zu Boden. »Es waren al es kraftvol e Pflanzen, Schafgarbe, Eisenkraut, und sowas. Ich dachte mir, wenn er sie haben wol te, dann weiß er viel eicht auch, wie man sie anwendet.«
»Frau. .«, sagte Jenks warnend.
»Ich habe ihn keinen Moment aus den Augen gelassen«, wehrte sie sich. »Er hat nur das angefasst, was ich ihm erlaubt habe. Und er war sehr anständig, er hat sich sogar nach unser al er Wohlbefinden erkundigt.«
»Matalina, es ist nicht unser Garten«, mahnte Jenks, und der Engel wurde zornig.
»Wenn du ihn nicht holst, dann mache ich es eben selbst«, sagte sie wütend und flog aus dem Fenster. Ich blinzelte und starrte auf den Fleck, an dem sie eben noch gewesen war.
»Matalina!«, rief Jenks. »So fliegst du mir nicht davon! Es ist nicht unser Garten, und du kannst nicht
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