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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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dass er ein geduldiger Mensch war. »Ms.

    Morgan?« Seufzend richtete ich mich auf. »Ich bin Captain Edden.«
    Großartig, dachte ich, während ich mich mit Nicks Hilfe mühevol erhob. Als ich stand, bemerkte ich, dass ich Edden problemlos in die Augen schauen konnte, für eine offiziel e Autoritätsperson war er erstaunlich klein. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass das biologisch unmöglich war, hätte ich sogar darauf getippt, dass er Gnomenblut in den Adern hatte. Mein Blick blieb an der Waffe in seinem Hüftholster hängen, und plötzlich wünschte ich mir meine Spe-zialhandschel en von der I. S. zurück. Edden verzog das Gesicht, als er mein aufdringliches Parfüm roch, streckte mir aber kommentarlos seine linke Hand statt der üblichen rechten entgegen, da wir diese schließlich beide nicht benutzen konnten. Während des Handschlags lief mir ein Schauer über den Rücken. Es fühlte sich nicht richtig an. Ich würde eher meinen verletzten Arm benutzen, als noch einmal die Linke zu schütteln. »Guten Abend, Captain«, sagte ich und versuchte, meine Nervosität zu verbergen. »Das ist Nick Sparagmos, er hilft mir momentan, auf den Beinen zu bleiben.«
    Edden nickte kurz in Nicks Richtung und zögerte dann.
    »Mr. Sparagmos? Sind wir uns schon einmal begegnet?«
    »Nicht, dass ich wüsste«, erwiderte Nick ein wenig zu schnel , und jetzt fiel mir auch seine betont lässige Haltung auf. Nick war schon einmal hier gewesen, und ich hätte wetten können, dass er bei dieser Gelegenheit nicht einfach die Eintrittskarten für das jährlich stattfindende Wohltätigkeitsessen abgeholt hatte.
    »Sind Sie sicher?«, fragte Edden und fuhr sich mit einer schnel en Handbewegung durch sein borstiges Haar.
    »Absolut.«
    Der ältere Mann betrachtete ihn einen Moment lang eingehend. »Ja«, sagte er dann abrupt. »Ich muss Sie wohl mit jemandem verwechselt haben.«
    Nicks Haltung entspannte sich beinahe unmerklich, was meine Neugier nur noch steigerte.
    Captain Eddens Blick fiel auf meinen Hals, und unwil kürlich fragte ich mich, ob ich die Nähte in Zukunft besser unter einem Schal verstecken sol te.
    »Würden Sie bitte mit mir kommen? Ich möchte mich noch kurz mit Ihnen unterhalten, bevor ich den Pixie in Ihren Gewahrsam übergebe.«
    Nick schien verärgert zu sein. »Sein Name ist Jenks«, murmelte er fast unhörbar.
    »Ja, Mr. Jenks.« Edden machte eine bedeutungsschwere Pause. »Würden Sie mir jetzt bitte in mein Büro folgen?«
    »Und was ist mit Ivy?«, fragte ich, widerwil ig, den öffentlichen Eingangsbereich hinter mir zu lassen. Ich konnte kaum aufrecht stehen, und schnel e Bewegungen hätten hundertprozentig die nächste Ohnmacht zur Folge.
    »Ms. Tamwood bleibt, wo sie ist. Sie wird am Morgen zur weiteren Strafverfolgung an die I. S. überstel t.«
    Meine Vorsicht wich dem Zorn. »Sie sol ten eigentlich wissen, dass man einen wütenden Vampir nicht anfasst.«
    Nicks Hand schloss sich warnend um meinen Arm, und ich musste mich stark beherrschen, um mich nicht von ihm loszureißen.
    Ein schwaches Lächeln huschte über Eddens Gesicht.
    »Nichtsdestotrotz hat sie Beamte des FIB angegriffen. In Bezug auf Tamwood sind mir die Hände gebunden. Wir sind nicht dafür ausgerüstet, mit Inderlandern umzugehen.« Er zögerte. »Bitte kommen Sie in mein Büro. Dort können wir uns in al er Ruhe über verschiedene Optionen unterhalten.«
    Meine Besorgnis steigerte sich immer mehr. Denon würde Ivy liebend gern einsperren, und wenn das auch noch auf legalem Weg passierte, umso besser. Nick reichte mir meine Tasche und ich nickte. Das sah al es nicht gut aus. Mir kam der Verdacht, dass Edden Ivy dazu verleitet haben könnte, so auszurasten, damit ich hier als Bittstel er erschien. Ich folgte Edden zu einem Büro abseits der Lobby, dessen Wände vol ständig aus Glas bestanden. Auf den ersten Blick wirkte es sehr abgeschieden, aber mit hochgezogenen Jalousien hatte er bestimmt einen optimalen Überblick. Im Moment war das Rol o geschlossen, wodurch das Büro etwas weniger wie ein Aquarium wirkte. Er ließ die Tür offen, und die üblichen Amtsgeräusche drangen in den Raum.
    »Bitte setzen Sie sich doch.« Er deutete auf zwei grün gepolsterte Stühle vor seinem Schreibtisch. Dankbar setzte ich mich, nur um festzustel en, dass die dünne Polsterung kaum bequemer war als die Plastikstühle in der Eingangshal e. Während Nick sich steif auf dem anderen Stuhl niederließ, inspizierte ich Eddens Büro, wobei mir als Erstes ein

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