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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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dass sein Schnauzbart wippte. »Ich werde nicht nur aufgrund von Indizien da rausfahren. Es wäre nicht das erste Mal, dass mich die I. S. zum Narren hält.«

    Ich schaute wieder auf die Uhr: 22:46 Uhr. Ärgerlicherweise bemerkte er meinen Blick. Jetzt wusste er, dass ich unter Zeitdruck stand. »Captain.« Ich versuchte, nicht zu betteln.
    »Ich bin in Trent Kalamacks Büro eingebrochen, um an die Beweise heranzukommen, wurde aber geschnappt und habe dort drei Tage lang als unfreiwil iger Gast festgesessen. Ich habe mehrere Meetings belauscht, die meinen Verdacht bestätigt haben. Er ist ein Biodrogenfabrikant und -händler.«
    Gefasst lehnte Edden sich zurück und schaukelte mit seinem Drehstuhl. »Sie haben drei Tage mit Kalamack verbracht und erwarten von mir, zu glauben, dass er in Ihrer Anwesenheit die Wahrheit gesagt hat?«
    »Ich war ein Nerz«, sagte ich trocken. »Und ich sol te bei den städtischen Rattenkämpfen sterben. Es war nicht vorgesehen, dass ich ausbreche.«
    Neben mir rutschte Nick unruhig auf seinem Stuhl herum, aber Edden nickte, als ob ich seine Vermutungen bestätigt hätte.
    »Trent verschifft fast jede Woche eine Vielzahl von Biodrogen«, erklärte ich und zwang mich, nicht an meinen Haaren herumzuspielen. »Außerdem erpresst er diejenigen, die sich das Zeug leisten können und in der unglücklichen Lage sind, darauf angewiesen zu sein. Sie können den Rhythmus dieser Aktivitäten an den Brimstonefunden der I.
    S. ablesen. Er benutzt sie als -«
    »Ablenkungsmanöver«, schloss Edden. Er schlug gegen den nahe gelegenen Aktenschrank und hinterließ eine kleine Beule. »Verdammt! Kein Wunder, dass wir nie einen Fuß auf die Erde gekriegt haben.«
    Ich nickte. Jetzt kam es darauf an. Ob ich ihm trauen konnte oder nicht war nebensächlich, denn wenn er mir nicht half, war ich sowieso tot. »Es kommt noch besser«, sagte ich und betete stil , dass ich das Richtige tat. »Trent hat den I. S.-
    Runner auf seiner Gehaltsliste, der die meisten Brimstonefunde gemacht hat.«
    Eddens rundes Gesicht verhärtete sich. »Fred Perry.«
    »Francis Percy«, korrigierte ich mit zornesroten Wangen.
    Edden kniff die Augen zusammen und setzte sich anders hin. Offensichtlich mochte er korrupte Cops genauso wenig wie ich. Zittrig holte ich Atem, um fortzufahren. »Heute Nacht sol wieder eine Ladung Biodrogen rausgehen, und mit meiner Hilfe können Sie beide festnageln. Der Fang wird dem FIB zugeschrieben, die I. S. steht da wie ein Idiot, und Ihre Abteilung kauft mich stil schweigend aus meinem Vertrag frei.« Mein Kopf schmerzte und ich sandte ein weiteres Stoßgebet aus, dass ich nicht gerade meine einzige Chance im Klo versenkt hatte. »Es wäre eine Art Beraterhonorar. Eine Aspirin für eine andere.«
    Noch immer schmal ippig starrte Edden an die schal isolierte Decke. Nach und nach entspannten sich seine Gesichtszüge, und ich wartete ungeduldig. Als ich bemerkte, dass ich im Takt der tickenden Uhr mit den Fingernägeln schnippte, zwang ich mich zur Ruhe.
    »Ich bin versucht, die Regeln für Sie zu beugen, Ms.
    Morgan«, sagte er endlich. Mein Herz machte einen Sprung.
    »Aber ich brauche mehr. Etwas, das sich sozusagen positiv auf die Kosten-/Nutzenrechnung auswirkt. Etwas, das mehr bringt als einen Viertel-Dol ar.«
    »Mehr?«, rief Nick wütend.
    Mein Schädel dröhnte. »Ich habe sonst nichts mehr, Captain Edden«, sagte ich frustriert.
    Er lächelte hinterhältig. »Doch, haben Sie.«
    Ich wol te ironisch eine Augenbraue hochziehen, kam aber diesmal nicht gegen das Pflaster an.
    Edden warf einen Blick auf die geschlossene Tür. »Wenn das hier funktioniert - ich meine, Kalamacks Verhaftung. .« Er rieb sich mit seiner dicken Hand die Stirn. Als er sie sinken ließ, war der umgängliche, ausgeglichene Captain verschwunden. Stattdessen saß nun ein Mann vor mir, in dessen Augen Ehrgeiz und Intel igenz an der Grenze zur Besessenheit funkelten. »Ich arbeite für das FIB, seit ich die Armee verlassen habe«, erläuterte er leise. »Ich habe mich hochgearbeitet, indem ich herausgefunden habe, wo es Schwachpunkte gibt, und diese dann beseitigt habe.«
    »Ich bin keine Ware, Captain«, sagte ich hitzig.
    »Jeder ist eine Ware«, sagte er. »Meine Abteilungen beim FIB haben einen großen Nachteil, Ms. Morgan. Die Inderlander haben sich die menschlichen Schwächen zunutze gemacht. Verdammt, ihr seid wahrscheinlich für die Hälfte unserer durchgeknal ten Selbstmörder verantwortlich. Die bedrückende Wahrheit

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