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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Enthaarung eines vol besetzten Busses?« Die libel en-ähnlichen Flügel verfärbten sich rot, als er lachte und seine Blutzirkulation stieg. In seinem schwarzen Seidenoutfit und dem roten Halstuch sah Jenks aus wie ein kleiner Peter Pan, der als Mitglied einer Straßengang posierte. Ein zehn Zentimeter großer, blonder Quälgeist, dessen unberechenbares Temperament mich oft genug zur Weißglut brachte.
    »Das war nicht meine Schuld«, sagte ich. »Der Fahrer ist durch ein Schlagloch gefahren.« Ich runzelte die Stirn.
    Außerdem hatte jemand meine Zauber vertauscht. Der Versuch, die Füße des Fahrers zu fesseln, endete unglücklicherweise in der vol ständigen Enthaarung al er Anwesenden bis zur dritten Sitzreihe. Zumindest hatte ich mein Zielobjekt erwischt, obwohl ich drei Wochen lang einen Großteil meines Gehaltsschecks für Taxis opfern musste, bis mich endlich wieder ein Bus mitnahm.
    »Und der Frosch?« Jenks wich geschickt aus, als der Rausschmeißer versuchte, ihn mit einem Finger wegzu-schnipsen. »Ich war als Einziger bereit, heute Nacht mit dir rauszugehen. Und ich bekomme eine Gefahrenzulage!« In einem Anflug von Stolz stieg der Pixie einige Zentimeter auf.
    Cliff schien davon nicht beeindruckt zu sein. Ich war schockiert. »Schau mal«, sagte ich. »Al es, was ich wil , ist eine ruhige Ecke, wo ich mir unauffäl ig einen Drink genehmigen kann.« Ich nickte in Richtung Bühne, wo der späte Teenager seine Verstärkerkabel entwirrte. »Wann fängt das an?«
    Der Türsteher zuckte mit den Schultern. »Er ist neu. Ich schätze, in einer Stunde.« Dann gab es einen Knal , gefolgt von Applaus, als einer der Verstärker von der Bühne fiel.
    »Oder zwei.«
    »Danke.« Jenks' hel es Gelächter ignorierend bahnte ich mir einen Weg zwischen den leeren Tischen hindurch in einen dunkleren Teil des Pubs, wo einige Sitzgruppen standen. Ich entschied mich für eine mit einem Elchkopf dekorierte Ecke und versank einige Zentimeter tiefer als erwartet in dem schlaffen Polster. Sobald ich den kleinen Mistkerl gefunden hatte, würde ich mir meine Papiere holen.
    Das war demütigend. Ich war nun schon seit drei Jahren bei der I. S., sogar sieben, wenn man die vier Jahre praktische Ausbildung mitrechnete, und hier war ich nun und machte Anfängerjobs.
    Es waren die Anfänger, die in Cincinnati die kleineren, routinemäßigen Polizeiaufgaben erledigten. In ihren Zuständigkeitsbereich gehörten auch die großen Vororte jenseits des Flusses, liebevol die Hol ows genannt. Wir erledigten die übernatürlichen Fäl e, mit denen das von Menschen geführte FIB, kurz für Federal Inderlander Bureau, nicht umgehen konnte. Kleinere Belästigungen durch Zaubersprüche und die Rettung von Bekannten aus Bäumen lagen im Aufgabenbereich der I. S.-Anfänger. Ich aber war ein vol ausgebildeter Runner, verdammt noch mal. Ich hatte Besseres verdient; schlimmer, ich hatte schon Besseres gemacht.
    Ich war es, die ganz al ein den schwarzmagischen Hexenzirkel gefunden und festgenommen hatte, dem es gelungen war, das magische Sicherheitssystem von Cincinnatis Zoo zu umgehen, die Affen zu stehlen und sie an ein il egales Biolabor zu verkaufen. Aber habe ich auch nur ein bisschen Anerkennung dafür bekommen? Nein!
    Ich war es, die den Zusammenhang zwischen dem irren Grabschänder und einer Reihe von Todesfäl en auf der Transplantationsstation eines von Menschen geführten Krankenhauses erkannt hatte. Jeder nahm an, dass er Material für il egale Zaubersprüche sammelte, stattdessen hatte er die Organe in einen vorübergehend gesunden Zustand verwandelt, um sie dann auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.
    Und die Überfäl e an Bankautomaten, die vergangene Weihnachten die Stadt in Aufruhr versetzt hatten? Ich hatte ganze sechs Amulette gebraucht, um wie ein Mann auszusehen, aber ich konnte die Hexe festnageln. Sie hatte eine Kombination aus Liebesamulett und Vergessenszauber benutzt, um einfältige Menschen auszurauben. Das war eine besonders befriedigende Festnahme gewesen. Ich hatte die Hexe drei Straßen lang gejagt, ohne die Möglichkeit, einen Zauberspruch zu wirken, als sie sich umdrehte, um mich mit einem möglicherweise tödlichen Amulett anzugreifen. Ich hatte also jedes Recht, sie mit einem Rundumschlag kaltzustel en. Und das Beste war - das FIB war drei Monate hinter ihr her gewesen und ich brauchte nur lächerliche zwei Tage, um sie festzunehmen. Ich ließ sie wie Idioten dastehen, aber habe ich ein »Gute Arbeit, Rachel« bekommen? Habe

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