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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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rutschte von ihrem Laborstuhl. Ich lächelte die beiden Mädchen gequält an, nahm zögerlich Bobs Glas vom Tisch und machte mich mit Nicks Pentagrammen unter dem Arm auf den Weg nach vorne. Dr. Anders schaute nicht einmal hoch, als ich Bob vor ihr abstel te.
    Ich wol te das hier so schnel wie möglich hinter mich bringen. Nick würde mich nach dem Essen zum FIB fahren, damit ich noch einmal mit Sara Jane sprechen konnte. Glenn hatte sie zu einem Gespräch gebeten, damit er sich einen Überblick über Dans Tagesablauf verschaffen konnte, und ich wol te sie fragen, wo Trent sich in den letzten Tagen aufgehalten hatte. Glenn schien über die Richtung, in die sich meine Ermittlungen bewegten, nicht sonderlich glücklich zu sein, aber verdammt noch mal - es war auch mein Fal .
    Nervös setzte ich mich auf den Stuhl, der neben Dr. Anders Tisch stand. Hatte Jenks viel eicht doch recht, und Sara Janes Zusammenarbeit mit dem FIB war nur ein Trick von Trent, um an mich heranzukommen? Eins war jedenfal s sicher, Dr.
    Anders war nicht der Hexenjäger. Sie war eine gemeine alte Kröte, aber keine Mörderin.
    Meine beiden Kommilitoninnen standen zögernd in der Tür, vol auf damit beschäftigt, trotz der schweren Katzenkörbe nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    »Dann bis Montag, Rachel«, verabschiedete sich Janine.
    Ich winkte kurz, was Dr. Anders zu einem verärgerten Räuspern veranlasste. Die verbissene Furie nahm ein Formular von einem Stapel und schrieb in Großbuchstaben meinen Namen darauf.
    »Schildkröte?«, riet sie mit einem flüchtigen Blick auf das Glas.
    »Fisch«, korrigierte ich sie und fühlte mich wie ein Idiot.
    »Zumindest kennen Sie Ihre Grenzen. Als Erdhexe wäre es für Sie äußerst schwierig, ausreichend Jenseitsenergie zu kanalisieren, um auch nur eine Ratte zu Ihrem Schutzgeist zu machen, ganz zu schweigen von einer Katze, die Sie sich sicherlich gewünscht hätten«, erklärte sie mit einem Hauch von Herablassung. Ich sagte nichts, sondern verschränkte nur krampfhaft die Finger unter dem Tisch.
    »Wissen Sie, Ms. Morgan«, sagte Dr. Anders, als sie den Deckel des Glases abnahm und einen Blick hineinwarf, »je mehr Energie Sie kanalisieren können, desto intel igenter muss Ihr Familiaris sein. Mein Schutzgeist ist ein afrikanischer Graupapagei.« Sie sah mir direkt in die Augen. »Sind das Ihre Hausaufgaben?«
    Ich unterdrückte die aufsteigende Wut und reichte ihr die pinke Mappe mit meinen Essays und Nicks Pentagrammen, die sich leicht wel ten und ein paar Wasserflecken aufwiesen.
    Dr. Anders presste die Lippen so fest zusammen, dass sie weiß leuchteten.
    »Vielen Dank«, sagte sie knapp und legte Nicks Werk beiseite, ohne es auch nur eines Blickes zu würdigen. »Ich gewähre Ihnen eine Gnadenfrist. Aber Sie haben in meinem Kurs nach wie vor nichts zu suchen, und bei der ersten Gelegenheit werde ich Sie rausschmeißen.«
    Ich versuchte, betont langsam zu atmen und mich mit dem Wissen zu beruhigen, dass sie es nie wagen würde, so etwas vor anderen zu sagen.
    »Gut«, murmelte sie und klang plötzlich erschöpft. »Dann wol en wir mal sehen, wie viel von Ihrer Aura Ihr Fisch annehmen konnte.«

    »Es war eine Menge.« Ich wurde immer nervöser. Nick hatte sich meine Aura angesehen, bevor er letzte Nacht gegangen war, und erklärt, sie sei ziemlich schwach. Sie würde sich nach und nach wieder aufbauen, aber bis dahin fühlte ich mich ziemlich verletzlich.
    Dr. Anders bemerkte meine Aufregung, ignorierte sie aber.
    Ihr Blick verlor an Fokus, und sie tauchte ihre Finger in das Wasser. Mein Rücken verkrampfte sich, und für einen Moment schienen meine Haare vom endlosen Wind des Jenseits erfasst zu werden. Fasziniert beobachtete ich, wie ein blauer Schimmer von ihrer Hand ausging und sich um Bob legte. Es war die Energie der Kraftlinie, verändert durch die vorherrschende Farbe in Dr. Anders' Aura.
    Es war unwahrscheinlich, dass sie sich gerade an der Kraftlinie unter der Universität bediente. Diese Energie hatte sie zu einem früheren Zeitpunkt aufgenommen und gespeichert, so stand sie ihr schnel er zur Verfügung. Kein Wunder, dass sie so reizbar war, wenn sie immer einen Klumpen Jenseits im Magen hatte.
    Als Dr. Anders ihre Finger aus dem Glas zog, verschwand der blaue Nebel um Bob. »Nehmen Sie den Fisch und verschwinden Sie«, befahl sie schroff. »Sie sind durchgefal en.«
    Ich war sprachlos. »Wie bitte?«, brachte ich schließlich mühsam heraus.
    Dr. Anders trocknete sich die Finger an

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