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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ihrem Stift auf den Tisch.
    »Was haben Sie sich nur dabei gedacht, einen Dämon zu beschwören? Diese Dinge sind äußerst gefährlich.«
    »Das habe ich ja gar nicht getan«, sprudelte es aus mir heraus. »Sie müssen mir glauben, er ist von ganz al eine aufgetaucht. Wissen Sie, ich stehe in seiner Schuld, weil er mich durch die Kraftlinien geschleust hat, nachdem er geschickt worden war, um mich umzubringen. Es war die einzige Möglichkeit, es zu Ivy zurück zu schaffen, sonst wäre ich verblutet. Er dachte, ich würde ihn jetzt rufen, um meine Schuld zu begleichen, wegen dem Kreis und den Pentagrammen, die Nick für mich gezeichnet hat. . äh. . ja.«
    Ihr Blick fiel auf die wel igen Skizzen. »Ihr Freund hat die also gemacht, wie?«
    Ich nickte, unfähig, sie direkt anzulügen. »Ich wol te sie später noch mal selbst zeichnen. Ich hatte einfach nicht genug Zeit, um zwei Wochen Hausaufgaben nachzuholen und gleichzeitig einen Mörder zu fangen.«
    Dr. Anders erstarrte. »Ich habe meine ehemaligen Studenten nicht umgebracht.«
    Ich senkte den Blick; langsam beruhigte ich mich wieder.
    »Das weiß ich.«
    Sie holte tief Luft, hielt sie einen Moment in der Lunge und atmete dann langsam aus. Ich spürte, dass Kraftlinienenergie zwischen uns zirkulierte, und fragte mich, was sie da gerade tat. »Sie glauben also nicht, dass ich sie getötet habe«, sagte sie schließlich. Der Geschmack von Alufolie verschwand so plötzlich, wie er gekommen war. »Und warum sind Sie dann in meinem Kurs?«
    »Captain Edden vom FIB hat mich beauftragt, nach Beweisen dafür zu suchen, dass Sie der Hexenjäger sind. Er wird mich nicht bezahlen, wenn ich dem Verdacht nicht nachgehe. 6Und ich halte Sie zwar für unausstehlich und arrogant, eigentlich sogar für die niederträchtigste Person, der ich seit meinem Lehrer in der vierten Klasse begegnet bin - aber Sie sind keine Mörderin.«
    Dr. Anders entspannte sich sichtlich, sie sank regelrecht in sich zusammen. »Vielen Dank«, flüsterte sie. »Es tut so gut, dass es mal jemand sagt.« Sie richtete sich wieder auf und überraschte mich mit einem schwachen Lächeln. »Das mit der Mörderin, meine ich. Den Rest habe ich einfach nicht gehört.«
    Diese ungeahnte Spur von Menschlichkeit an ihr machte mir Mut, und ich sagte: »Ich kann Kraftlinien nicht ausstehen, Dr. Anders. Wo ist der Rest meiner Aura?«
    Sie setzte zu einer Erklärung an, hielt aber inne und fixierte über meine Schulter hinweg die Tür. Ich hörte ein zaghaftes Klopfen am Türrahmen und drehte mich um. Nick spähte durch die offene Tür. Ich musste lächeln. »Entschuldigen Sie, Dr. Anders«, sagte er und deutete demonstrativ auf den Arbeitsausweis der Uni, den er am Hemd trug. »Dürfte ich Sie für einen Moment stören?«
    »Ich bin gerade in einem Gespräch«, erwiderte sie, nun wieder ganz professionel . »Wenn Sie bitte kurz draußen warten würden, ich bin gleich für Sie da. Bitte schließen Sie doch die Tür.«
    Nick zuckte unbehaglich zusammen. Mit seiner Jeans und dem Freizeithemd wirkte er etwas deplaziert. »Äh, eigentlich müsste ich mal kurz mit Rachel sprechen. Es tut mir wirklich leid, dass ich hier so reinplatze. Ich arbeite im Nebengebäude.« Er sah sich kurz im Flur um, dann wieder zu uns. »Ich wol te mich nur vergewissern, ob es ihr gut geht.
    Viel eicht könnten Sie mir sagen, wie lange Sie noch brauchen?«
    »Wer sind Sie?«, fragte Dr. Anders mit ausdruckslosem Gesicht.
    »Das ist Nick«, erklärte ich verlegen. »Mein Freund.«
    Nick war das al es furchtbar peinlich, und er meinte hastig:
    »Ich weiß gar nicht, warum ich Sie überhaupt gestört habe.
    Ich werde in der Mensa warten.«
    Ein Anflug von Entsetzen blitzte in Dr. Anders' Gesicht auf.
    Sie sah mich an, dann Nick, und sprang plötzlich auf. Mit schnel en Schritten ging sie zur Tür, zog ihn in den Raum und schloss sie hinter ihm. »Bleiben Sie da stehen«, wies sie ihn an, nachdem sie ihn vor ihrem Pult platziert hatte. Seine Pentagramme lagen vor uns wie ein Schuldeingeständnis. Dr.
    Anders stand am Fenster, hatte uns den Rücken zugekehrt, und ließ den Blick über den dunklen Parkplatz schweifen.
    »Woher haben Sie einen lateinischen Schutzgeist-bindungszauber?«
    Nick streichelte mir sanft über die Schulter, und ich machte mir Vorwürfe, dass ich ihn in diese Sache mit reingezogen hatte. »Äh, aus einem meiner alten Zauberbücher«, gab ich zu. Wahrscheinlich sol te Nick ihr meine Angaben bestätigen.
    »Es war der einzige

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