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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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haben, die sich nur vor ihrer ehemaligen Jugendliebe verstecken muss?«
    »Du bist es doch, der Dämonen beschwört«, konterte ich mit schlotternden Knien. Das Dunkel der Nacht wirkte plötzlich viel bedrohlicher. Nun, da Nick nicht mehr neben mir stand, war im Schrank ausreichend Platz, und am liebsten wäre ich einfach drin geblieben. »Am besten gehe ich zurück in meine Kirche.« Ich dachte darüber nach, mein altes Klappbett aufzubauen und direkt auf dem ehemaligen Altar zu schlafen.
    Also, nachdem ich Trent angerufen hatte. Er hatte immerhin gesagt, er werde sich darum kümmern. Sich darum kümmern. Hoffentlich meinte er damit, Piscary zu pfählen.
    Der alte Vampir scherte sich einen Dreck um das Gesetz -
    warum sol te ich mich also daran halten? Flüchtig prüfte ich mein Gewissen, fand aber nicht die leisesten Skrupel.
    Ich schnappte mir meine Jacke und ging in Richtung Tür.
    Ich wol te in meine Kirche - mich in die AZE-Decke einhül en, die ich Edden geklaut hatte, und es mir mitten in der gesegneten Kirche bequem machen. »Ich muss telefonieren«, sagte ich mühsam und stoppte auf halbem Weg durch das Wohnzimmer.
    »Trent?«, fragte Nick unnötigerweise und reichte mir das schnurlose Telefon.

    Nachdem ich die Nummer eingetippt hatte, bal te ich die Hand zu einer Faust, um meine zitternden Finger unter Kontrol e zu kriegen. Jonathans missmutige Stimme meldete sich. Ich schnauzte ihn so lange an, bis er mich zu Trent durchstel te. Endlich hörte ich ein Klicken und das Freizeichen eines Nebenanschlusses. Trent begrüßte mich in freundlichem, professionel em Tonfal : »Guten Abend, Ms.
    Morgan.«
    »Es ist Piscary«, sagte ich statt einer Begrüßung. Am anderen Ende der Leitung blieb es so lange stil , das ich schon befürchtete, er hätte einfach aufgelegt.
    »Er hat Ihnen gesagt, dass Piscary ihn losschickt, um meine Hexen zu töten?«, hakte Trent nach, und ich hörte, wie er gebieterisch mit den Fingern schnippte, anschließend das Kratzen einer Feder auf Papier. Kurz fragte ich mich, ob Quen wohl bei ihm war. Die vorgetäuschte Erschöpfung in seiner Stimme, mit der er seine Besorgnis zu vertuschen versuchte, funktionierte bei mir nicht.
    »Ich habe ihn gefragt, ob er im letzten Frühjahr geschickt wurde, um Sie zu töten, und wer ihn für diese Aufgabe beschworen hat.« Mein Magen verknotete sich vor Angst, während ich im Zimmer auf und ab tigerte. »Ich würde vorschlagen, Sie bleiben fürs Erste nach Sonnenuntergang auf heiligem Boden. Sie können doch heiligen Boden betreten, oder?«, fragte ich, unsicher, welche Regeln bei Elfen galten.
    »Machen Sie sich nicht lächerlich«, erwiderte er schroff.
    »Ich habe ebenso eine Seele wie Sie auch. Und vielen Dank.

    Sobald Sie die Information bestätigt haben, schicke ich einen Kurier mit dem Rest Ihres Honorars.«
    Hilflos drehte ich mich zu Nick um. »Bestätigt? Was meinen Sie mit bestätigt?« Meine Hände wol ten einfach nicht aufhören zu zittern.
    »Bisher habe ich nur einen Hinweis von Ihnen bekommen«, erklärte er. »Der Einzige, den ich für Hinweise bezahle, ist mein Börsenmakler. Liefern Sie mir einen Beweis, dann wird Jonathan Ihnen einen Scheck ausstel en.«
    »Ich habe Ihnen einen verfluchten Beweis geliefert!«, rief ich fassungslos. »Ich habe eben mit dem verdammten Dämon gesprochen, und er hat zugegeben, dass er die Hexen tötet. Was für Beweise brauchen Sie denn noch?«
    »Ein Dämon kann von mehr als einer Person beschworen werden, Ms. Morgan. Fal s Sie ihn nicht direkt gefragt haben, ob Piscary ihn gerufen hat, um diese Hexen zu töten, ist das reine Spekulation.«
    Ich wandte Nick den Rücken zu, als ich leise sagte: »Dafür hat er zu viel verlangt.« Fahrig strich ich mit der Hand über meinen Zopf. »Aber er hat uns beide auf Piscarys Geheiß hin angegriffen, und er hat zugegeben, die Hexen ermordet zu haben.«
    »Das reicht nicht. Ich brauche unwiderlegbare Beweise, bevor ich einen Meistervampir pfähle. Ich würde vorschlagen, Sie besorgen sie unverzüglich.«
    »Sie wol en mich doch nur abzocken!«, schrie ich und wanderte zum Fenster, während die Angst in Frustration umschlug. »Und warum auch nicht? Die Howlers haben es getan, das FIB ebenfal s. Warum sol te es bei Ihnen anders sein?«
    »Ich betrüge Sie nicht«, sagte er abwehrend, und die seidenweiche Stimme war plötzlich hart wie Stahl. »Aber ich zahle nicht für schlampige Arbeit. Wie Sie selbst angemerkt haben, zahle ich für Resultate, nicht für

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