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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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kennengelernt. Er hatte mich während der Proben zu einem Sonnwendkonzert auf den Rängen entdeckt. Als mich ein dicker Tiermensch im Crew-T-Shirt abholte, dachte ich schon, ich würde rausge-schmissen, aber stattdessen begleitete er mich, während die Vorgruppe spielte, in den Backstage-Bereich.
    Es stel te sich heraus, dass Takata mein gekräuseltes Haar gesehen hatte und wissen wol te, ob die Locken natürlich oder angezaubert waren, und ob es einen geeigneten Zauber gäbe, um eine so wilde Mähne zu bändigen. Ich war hin und weg von seinem Charisma, stotterte mir etwas zurecht und gab schließlich zu, dass es meine ganz normale Frisur war, wenn auch ein wenig aufpoliert. Danach gab ich ihm einen Zauber, den meine Mutter und ich während meiner gesamtem High-School-Zeit weiterentwickelt hatten, um das Chaos auf meinem Kopf im Zaum zu halten. Er lachte und rol te eineseiner blonden Dreadlocks auf, um mir zu beweisen, dass seine Haare noch unbändiger waren und bei der kleinsten statischen Ladung in al e Richtungen abstanden. Seit dieser Begegnung habe ich nie mehr versucht, mein Haar zu glatten.
    Meine Freunde und ich schauten uns die Show vom Backstage-Bereich aus an, und danach lud mich Takata zu einer wilden Jagd durch die Straßen von Cincinnati ein, wobei wir die ganze Nacht versuchten, seinen Bodyguards das Leben schwer zu machen. Ich war mir sicher, dass er sich an mich erinnern würde, hatte aber überhaupt keine Ahnung, wie ich mit ihm in Kontakt kommen sol te. Ich konnte ihn ja schlecht einfach anrufen und sagen: »Erinnerst du dich an mich? Bei dem Sonnwendkonzert vor vier Jahren haben wir Kaffee getrunken und uns über das Zähmen widerspenstiger Locken unterhalten.«
    Während ich weiter an dem Anrufbeantworter herumfingerte, musste ich grinsen. Für einen so alten Typen war er wirklich in Ordnung. Damals war für mich al erdings jeder über dreißig steinalt.
    Bis auf Nicks Nachricht war das Band leer. Als ich das Telefon nahm und die Nummer der Howlers wählte, wurde ich plötzlich unruhig, und als das Freizeichen ertönte, spielte ich nervös mit meinem Shirt. Nach der Jagd mit den Tiermenschen wurde es höchste Zeit für eine Dusche.
    Am anderen Ende der Leitung gab es ein Klicken und eine tiefe Stimme knurrte: »Ja. Sie sind bei den Howlers gelandet.«
    »Coach«, rief ich, die Stimme des Tiermenschen erkennend, »ich habe gute Neuigkeiten.«
    Es entstand eine kurze Pause. »Wer ist da? Woher haben Sie diese Nummer?«
    »Hier spricht Rachel Morgan«, erklärte ich langsam, »von Vampirische Hexenkunst.«
    »Wer von euch Idioten hat den Escortservice angerufen?
    Ihr seid Starathleten, verdammt noch mal. Könnt ihr euch nicht selbst ein paar Puppen aufreißen? Müsst ihr euch unbedingt welche bestel en?«
    »Moment mal«, sagte ich, bevor er auflegen konnte. »Ihr habt mich gebucht, damit ich euer Maskottchen wiederbeschaffe.«
    »Oh!« Im Hintergrund waren Kriegsschreie zu hören.
    »Stimmt.«
    Ich stel te mir kurz vor, wie Ivy wohl auf den Vorschlag reagieren würde, unseren Firmennamen zu ändern. Da sie schon eintausend Hochglanz-Visitenkarten, eine ganzseitige Anzeige im Branchenbuch und die passenden Becher in Übergröße mit dem Namen in Gold bestel t hatte, wäre sie wohl wenig begeistert. Dann wohl nicht.
    »Ich habe euren Fisch«, meinte ich und konzentrierte mich wieder auf das Gespräch. »Wann kann ihn jemand abholen?«
    »Oh«, murmelte der Coach. »Hat man Sie nicht angerufen?«
    Mir fiel die Kinnlade runter. »Nein.«

    »Als das Aquarium gereinigt wurde, hat einer der Typen den Fisch in einen anderen Behälter gesetzt. Sie war gar nicht verschwunden.«
    Sie? Der Fisch war ein Weibchen? Wie konnten die das denn erkennen?
    letzt war ich wirklich sauer. Ich war vol kommen umsonst in das Büro eines Werwolfs eingebrochen. »Nein«, entgegnete ich eisig. »Man hat mich nicht angerufen.«
    »Mmmm. Das tut mir leid. Trotzdem vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    »Hey! Einen Moment mal«, schrie ich. Der Typ wol te mich einfach abwimmeln. »Ich habe ganze drei Tage in die Planung investiert. Ich habe mein Leben riskiert!«
    »Wir wissen das ja auch zu schätzen, aber. .«
    Ich stampfte wütend durch den Raum und starrte durch die schulterhohen Fenster in den Garten hinaus. Auf den dahinter liegenden Grabsteinen spiegelte sich die Sonne.
    »Das glaube ich aber nicht, Coach. Jetzt reden wir mal Klartext!«
    »Aber sie war doch nie verschwunden.« Der ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Sie

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